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Kommentar von Bert Schulz über den geplanten Ausbau der BahnverbindungenDie Mauer in den Köpfen bröselt langsam

Bert Schulz

ist Leiter der Berlin-Redaktion der taz.

Es ist dringend nötig, dass sich Berlin, Brandenburg und die Deutsche Bahn wie am Montag angekündigt dafür einsetzen, die Regionalbahnverbindungen Richtung Norden zu erweitern. Vor allem für Berlin ist es von zentraler Bedeutung, den Nahverkehr auszubauen. Schließlich kranken viele der Neubaugroßprojekte des Senats unter anderem daran, dass unklar ist, wie das damit entstehende Verkehrsaufkommen zu bewältigen ist. Es fehlt oft schlicht die Anbindung per Bahn. Und die Einfallstraßen nach Berlin sind jetzt schon völlig überlastet.

In einer Stadt neue Trassen für Züge zu bauen ist langwierig: Es fehlen der Platz und die Unterstützung vieler Anlieger, die mehr Lärm befürchten. Gleichzeitig liegen Verbindungen brach, die sich vergleichsweise einfach reaktivieren ließen, etwa, wie am Montag angekündigt, die Heidekrautbahn bis Wandlitz, deren Gleise weitgehend erhalten sind. Auch die Trasse der Stammbahn im Südwesten der Stadt, die Zehlendorf mit Potsdam verbindet, existiert noch; ein Wiederaufbau würde das boomende Kleinmachnow direkt an Berlin anbinden. Dass beide Strecken gekappt wurden, ist zumindest teilweise Folge der Teilung Berlins, die fast 30 Jahre nach dem Mauerfall eigentlich Geschichte sein sollte.

Strecken wie diese würden zwar höchstens zu kleinen Teilen die geplanten Neubaugebiete an den Stadträndern anbinden. Aber keiner weiß derzeit, wohin die Neubau- und Stadterweiterungsdiskussion führen wird. Vielleicht werden Orte in Brandenburg dafür relevanter als gedacht. Da ist es sinnvoll, wenn jetzt deren Verkehrsanbindung organisiert wird.

Nicht zuletzt sind weitere Verbindungen für jene Städter wichtig, die auch mal ins Grüne wollen. Zur Attraktivität Berlins gehört – zumindest für die Einwohner – das Umland dazu. Viele Regionalbahnen sind am Wochenende so voll, dass Radler keinen Platz finden. Ein Grund mehr, dass auch Brandenburg sich stärker beim Ausbau von Strecken engagieren sollte.

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