Kommentar (vgl. Seite 22): Geld im Überfluß?
■ Millionen gehen in den Überseehafen
„Geld spielt keine Rolle“, mit dieser bissigen Bemerkung kommentieren die Grünen den Beschluß des Senats, insgesamt 370 Millionen für die Zuschüttung des Überseehafens und die Verlagerung des Großmarktes auszugeben. Der „Luxusumzug“dürfte besonders bei denen, die in den Länderfinanzausgleich einzahlen, nicht „auf Verständnis stoßen“, formuliert Helga Trüpel. Das ist leicht untertrieben: Der Bremer Senat hat den bayerischen Wahlkampf um einen kräftigen Kalauer reicher gemacht.
Die Idee, im Inneren der Stadt brachliegende Flächen neu zu nutzen, ist ein zentrales „grünes“Ziel zur Stadtplanung. In Hamburg kann man studieren, wie attraktiv Flächen am Fluß neu genutzt werden können – ein citynahes Dienstleistungszentrum zwischen dem alten Europa- und dem alten Überseehafen würde auf 20 Jahre genügend Fläche für den zukunftsträchtigen Dienstleistungssektor bieten. Nebenbei wäre das auch erheblich preiswerter geworden.
Daß stattdessen eine kleine Fläche in Flughafennähe gewonnen und ein städtebaulich attraktives Hafenbecken zugeschüttet werden soll, läßt sich in Bremen nur mit dem langjährigen Grabenkampf zwischen Wirtschafts- und Häfenbehörde begründen: Die beiden haben einen klassischen Kompromiß ausgehandelt. Außerhalb Bremens ist niemandem zu vermitteln, daß dafür 10 Prozent des „Sonderinvestitionsprogramms“ausgegeben werden. Klaus Wolschner
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