Kommentar über die Vorstandsgehälter der HSH Nordbank: Immer Ärger mit dem Personal
Das bisherige Spitzen-Personal der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein hat Spitze verdient und die Bank an die Spitze der Verlierer der Finanzkrise katapultiert.
M an bekommt ja heute einfach kein Personal mehr - jedenfalls nicht zu vernünftigen Löhnen. Diese weit verbreitete Ansicht setzt sich nun auch in Hinblick auf die HSH Nordbank durch. Für den 500.000 Euro-Mindestlohn will dort niemand Qualifiziertes den Finger krumm machen - weil der Abstand zu den Hartz IV-Sätzen zu gering ist?
Fest steht: Das bisherige Spitzen-Personal der Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein hat Spitze verdient und die Bank an die Spitze der Verlierer der Finanzkrise katapultiert. Hohe Tantieme - Milliardenverluste. Kaum sind nun die Herren größtenteils abgefunden, wird die These, nur Spitzen-Manager mit Spitzen-Gehältern erbrächten auch Spitzen-Leistungen, rekultiviert und der beschlossene Gehaltsdeckel von dem Fass ohne Boden gesprengt.
Wie wäre es da mit einem Modell, dass in der Leistungsgesellschaft Fußball-Bundesliga bei Spielern, die sich noch zu beweisen haben, längst Gang und gäbe ist: Niedrige Grundgehälter, hohe Erfolgsprämien. Nur wer wirklich leistet, verdient sich eine goldene Nase. Natürlich ist es hart, mit ein paar hunderttausend Euro Jahresgehalt über die Runden zu kommen. Doch eine Bank als Selbstbedienungsladen sieht der real existierende Kapitalismus nicht vor. Und wer die neue Yacht dann mal zwischenfinanzieren muss - im eigenen Haus geht das bestimmt zu günstigen Konditionen.
Natürlich ist es hart, mit ein paar hunderttausend Euro über die Runden zu kommen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Eine ganz normale Woche in Deutschland