Kommentar (siehe S.22): Die Grenze ist Schuld
■ Gemeinsame Planung wäre sinnvoller
Irgendwo kurz vor der Nordsee zanken sich ein paar Randbremer um einen Windpark. So könnte man den Konflikt um Bremens windigsten Standort in der Rekumer Geest als dörfliche Posse abtun, als einen Interessenkonkflikt, wie er überall in der Nachbarschaft von Bauprojekten entsteht, sei es eine Umgehungsstraße, ein Gewerbegebiet oder eben auch ein paar Windräder. Ebenso könnten Menschen, die an einer vielbefahrenen Straße in der Innenstadt leben, die Angst der Farger vor dem Wind-Lärm geringschätzen.
Aber der Zank um den Rekumer Berg deckt mal wieder eine Absurdität der Bremischen Politik auf. Wenige Meter entfernt von dem geplanten Standort für den Windpark dehnt sich kilometerweit ziemlich unbewohntes Land aus. Hier würden die Windmühlen niemanden stören, einige Räder mehr könnten aufgestellt werden. Die Kosten für die Leitung zum nächsten Trafo-Kasten würden pro Anlage sinken, die Rendite würden steigen.
Alles wäre prima: Nur leider liegt dieser Muster-Windpark in Niedersachsen. Und die hohe Politik will sich mit Windmühlen auf bremischen Gebiet schmücken. Also müssen sie den Fargern auf den Pelz rücken. Da ist es kein Wunder, wenn die Leute von Farge nach Schwanewede überlaufen möchten. Denn für ihre Region wäre eine gemeinsame Planung mit der Nachbargemeinde sinnvoller als politische Vorgaben aus dem fernen Bremen. Joachim Fahrun
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