Kommentar siehe S. 22): Waschlappen
■ Vulkan-Manager lehnen Schuld ab
Die ehemaligen Manager des Bremer Vulkans sind zu bedauern. Immer wieder haben sie sich für das Wohl des Unternehmens ins Zeug gelegt – und immer wieder sind sie von Friedrich Hennemann ausgebremst worden. So jedenfalls präsentiert sich die ehemalige Chefetage des Bremer Vulkans vor dem Untersuchungsausschuß. Knoth, Scheider, Warning, Timmermann – alles gestandene Manager, die es nach eigenen Aussagen nicht geschafft haben, sich gegen Hennemann durchzusetzen. Keine Frage, Hennemann ist eine „dominante Persönlichkeit“ mit „enormen rhetorischen Fähigkeiten“ – wie es Timmermann formulierte. Mit seiner Vision vom maritimen Schiffbaukonzern hat er Politiker, Banken und Arbeitnehmer jahrelang überzeugt und sie über die wahre Misere des Vulkans hinweggetäuscht. Die Aussagen seiner ehemaligen Manager werfen grelles Licht auf die Chefetage des Unternehmens. Da saßen ganz offensichtlich Waschlappen, die schüchtern ihre Zweifel anmeldeten und einknickten, sobald der Chef sie böse anblickte. Mit der Version vom bösen Hennemann, der die Herren-Riege eisern in Schach hielt, versuchen sie, die verantwortung für die Pleite abzuschieben. Auch die Bremer SPD ist fein raus. Der Buhmann heißt Hennemann, von sozialdemokratischem Filz kann keine Rede sein. Wer glaubt, daß die Geschichte vom Niedergang des Schiffbaukonzerns so einfach ist, wird selig. Kerstin Schneider
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