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Kommentar russisch-ukrainischer KonfliktUnverhohlene Einmischung

Kommentar von Barbara Oertel

Mit der Kritik an Kiew will der Kreml ein vermeintliches Signal der Stärke an die eigenen Bevölkerung senden.

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Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
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5 Kommentare

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  • AR
    A. Remstedt

    Es ist doch für eine progressive, emanzipatorische Einstellung vollkommen unerheblich, was "der Westen" oder Rußland wollen.

    Zu vertreten ist einzig und allein das Selbstbestimmungsrecht der Völker.

  • A
    Anderl

    Naja, der 'Westen' fordert 'Regimewechsel' überall auf der Welt, wo es Regierungen gibt, die ihm nicht passen. Dafür führt der 'Westen' auch Krieg: Früher in südamerikanischen Ländern, Vietnam usw, aktuell Irak, Afghanistan, evtl. Iran usw.

    Der 'Westen' sollte vielleicht generell seine Politik gegenüber Rußland überdenken, Rußland als wirklich gleichwertigen Partner anerkennen und seine militärische Einkreisungspolitik gegenüber diesem Lande beenden. Dann ist vieles möglich, von dem es heute nur heißt: 'das böse Rußland' hindert.

    Der 'Westen' hat aus einer ungeheuren Arroganz heraus die Möglichkeiten nicht genutzt, die sich gemeinsam mit der Sowjetunion unter Gorbatschov, bzw. im Anschluß daran mit Rußland, geboten haben. Statt Gleichberechtigung von Rußland setzte der 'Westen' auf Dominanz.

    Und bezeichnet jetzt in einem Anfall von Größenwahn zB Georgien als "unmittelbare Nachbarschaft" (zur EU) oder den Südkaukasus als "unsere Interessensphäre" (die USA). Rußland wird dabei lediglich die Rolle als Störenfried zugeschrieben wenn es ebenfalls eigene Interessen vertritt.

  • M
    Molodjez

    @ Berthold:

     

    Ihr Nebensatz: "(...)um sich überall im ehemals sowjetischen Osten einzunisten." verrät, weß Geistes Kind Sie sind, leugnen sie damit doch eins der zentralsten Menschrechte: jenes von der Selbstbestimmung der Völker.

     

    Denn: Estland, Lettland, Litauen, Weißrußland, die Ukraine und Georgen sind durchaus selbständige Nationen und souveräne Staaten, die sich aus freien Stücken (und, wie ich meine, verständlicherweise) für ihre Einbindung in die westliche Welt und gegen ein Verbleiben im Einflußbereich Russlands entschieden haben.

     

    Leider ist ihre Sicht der Dinge in Deutschland sehr verbreitet; weiß der Teufel, warum.

    Womöglich ist es eine Mischung aus Sowjet-Nostalgie und Übertragungsleistung im Sinne Freuds: Das, was Deutschland mal war (ein wunderbarer, alter, mythischer Volkskörper, der lieber im Umland auf Jagd nach Lebensraum geht, als sich an menschenrechtliche Abmachungen zu halten), steckt immer noch in manchen Deutschen Köpfen drin und wird einfach auf Rußland übertragen. Nur so eine Idee....

  • G
    gregor

    Eigentlich ist Juschetschenko das Beste für Russland momentan. Solange die beiden Länder ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, gibt es keinen Grund für die Wiedervereinigung. Wenn man den antirussischen Ton dafür braucht, dann bitte. Medwedew hilft Juschtschenko wieder gewählt zu werden. Das ist eine Art Dialektik. Es reicht nicht zu sagen, dass die Orangenen Gaukler sind. Man muss es sehen und erleben. Darum ist auch der TAZ-Kommentar so formal. Nichts als Pflichtübung über die russischen imperialen Ambitionen. Doch eigentlich, will man gerne zusammen mit Medwedew dem ukrainischen Präsidenten das Gleiche sagen - Du bist doof.

  • B
    Berthold

    Als der Wodkawirtschaftsfachmann Boris Jelzin in Russland regierte, nutzte dies der Westen aus, um sich überall im ehemals sowjetischen Osten einzunisten. Muss sich Russland so was bieten lassen? Würden sich die USA etwas Entsprechendes bieten lassen? Dort dürfte bezüglich Mittel- und Südamerika die Monroe-Doktrin noch immer gelten, trotz Obama. Der Militärputsch in Honduras könnte ein Beleg dafür sein.