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@Berndl:
Wenn Sie gegenüber Gesetzen solche Vorbehalte haben, dann sollten Sie sich vergegenwärtigen, dass aich Jandtaschendiebstahl und Mord "nur" per Gesetz untersagt sind.
Ich hoffe, Sie schlafen weiterhin gut.
Das nur 10 Prozent der Bürger ausgewählt wurden, ist ein ziemlich guter Trick, diese Volkszählung nicht zu einem Aufschrei des gläsern gemachten Bürgers zu machen, der dafür auch noch zahlen darf.
Mir ist nicht klar, was Fragen zu Bildungsgrad oder Konfession mit Planungssicherheit für den sozialen Wohnungsbau zu tun haben soll oder gar mit der Stimmgewichtung im Bundesrat.
@Klaus: Na wenn es im Gesetz steht, bin ich ja beruhigt und kann heute nacht wieder selig schlummern...
Hey! Stellt Euch vor: Ich mach mir schon Gedanken über die Speicherung meiner Daten und ich habe nicht mal eine Kreditkarte. Sowas soll es auch noch geben. Ich mach mir auch Gedanken über die nicht autorisierte Weitergabe meiner Daten durch die Meldeämter. Wer umzieht, kennt das: bevor man der Tante die neue Adresse mitgeteilt hat, wissen es schon die Krankenversicherung und die GEZ, weil die sich anscheinend einfach in den Datenbestand der Meldeämter einklinken dürfen. Dito vermutlich die Schufa. Das muss zumindest geregelt werden, das sind schliesslich teils Privatfirmen, keine staatl. Stellen. Mal sehen, in welchen Datenbeständen die gesammelten Daten landen werden.
Heul doch!!!
In ebooks befinden sich garantiert keine Funkmodems, da ebooks nur die digitalen Bücher sind. Gemeint waren hier bestimmt die ebook-Reader.
Sehr geehrter Herr Lautenschläger,
bitte lesen Sie sich das nächste Mal VOR einem solchen Kommentar das Zensus- und vor allem das Bundesstatistikgesetz vor. Dort steht eindeutig drin, dass die Daten einer jeden Statistik (auch des Zensus) nur weitergegeben werden dürfen, wenn die Identifikation eines Einzelnen ausgeschlossen ist.
Merz’ Aussage zu angeblich privilegierten Geflüchteten ist nahezu komisch. Schlimm ist, dass es kaum Gegenwind aus seiner Partei gibt.
Kommentar Zensus: Wir sind gläsern
Trotz Datenpannen überall, die Volkszählung regt keinen auf - nicht mal in Berlin. Für die "Generation Facebook" ist es selbstverständlich, im Netz viel von sich preiszugeben.
Es ist Volkszählung - und keinen interessiert's. Proteste, wie beim Zensus 1987? Fehlanzeige. Dabei gehen die Fragen tiefer als vor 25 Jahren. Von allen Grundstücksbesitzern sowie den Bewohnern von Gemeinschaftseinrichtungen werden die Daten gesammelt. Mehr als eine Million Menschen in Berlin und in der Region betrifft die Erhebung direkt, die über Einwohnerzahlen, Einkünfte, Geschlecht, Bildung, Gebäude und Infrastruktureinrichtungen Auskunft geben soll.
Berlin braucht Daten für seine politische Zukunftssteuerung. Doch blindes Vertrauen in die Datenerhebung ist naiv. Sicher, wir gehen heute lässiger mit privaten Informationen um. Wer macht sich schon Gedanken über die Speicherung seiner Daten, wenn er mit Kreditkarte bezahlt?
Unsere Adressen, Jobs, Texte sind online abrufbar. Für die "Generation Facebook" ist es selbstverständlich, möglichst viel von sich im Internet preiszugeben. In E-Books und Navis sind Funkmodems eingebaut. Wir sind längst gläsern geworden.
Das allein spricht nicht gegen den Zensus, doch wo Daten gespeichert werden, entstehen Begehrlichkeiten. Das genau ist der Punkt. Die Datenschranken erodieren, sowohl die Datenpannen als auch die -skandale haben in den letzten Jahren zugenommen. Nicht nur bei Lidl und der Bahn AG, auch in den Behörden Berlins wurden Daten missbraucht.
Wenn parallel zum Zensus auf die Forderung des obersten Datenschützers Peter Schaar, endlich klare "Rote-Linie"-Schutzgesetze zu erlassen, reagiert worden wäre - ich würde vielleicht gern gezählt. So nicht.
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Kommentar von
Rolf Lautenschläger
Redakteur taz.Berlin
Rolf Lautenschläger hat Kunstgeschichte und Germanistik studiert. Als Autor und seit 1993 als Redakteur der taz kümmert er sich intensiv und leidenschaftlich um die Themen Stadtplanung und Architektur alias Abriss und Aufbau.
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Rolf Lautenschläger