Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Die Nachbarn beschweren sich...
...weil Künstler nicht immer sauber und brav sind, wenn sie Kunst machen?
...weil sie in einem renovierungs- und sanierungsbedürftigem Haus arbeiten, in dem sie ja trotzdem Miete zahlen?
...weil sie nicht verhindern konnten, dass IKEA kommt? (Da können die Künstler doch nichts für!!!)
Treten Sie doch dann in die Genossenschaft mit ein.
Und gründen Sie einen Senioren und Jugendtreff!
Ein gemeinsamer Ort des kulturellen Austausches ist sicher etwas,
was "die Künstler" befürworten würden.
Warum kommen Künstler irgendwo für einen Appel und ein Ei unter? - weil sie sich teure Mieten eben nicht leisten können, aber oft Bedingungen in Kauf nehmen, die ein "normaler Mieter" nie annehmen würde.
Das würde ansonsten leer stehen!
Es kann doch nicht heißen: Künstler weg, wir brauchen Wohnraum.
Es muss doch eher heißen: Bürokomplexe weg. (und dann nicht teure Eigentumswohnungen dafür rein, sondern bezahlbares schaffen)
Ich glaube daran, dass es jedem Stadtteil gut tut eine Mischung aus allem zu haben! Arm, spießig, künstlerisch, reich, alt, historisch, jung - mit Ideen von allen.
Wie man es auch dreht und wendet, gewonnen hat nur einer:Ikea.
Die Stadt (Bezirk und Senat) hat verloren. Geld und Ansehen. In einem Paradestück an undemorkatischer Stadtteilentwicklung.
Die Künstler haben verloren. Nach der Verschiebung aus dem Forum rüber ins Frappant haben diese 2x mit sich machen lassen, was man mit Künstlern eben so macht:Benutzen um einen Standort international interessant für Investoren zu machen. Und die Künstler HABEN dies mit sich machen lassen.Was auch dem Ansehen geschadet hat (Ist das Kunst oder kann das weg?)Und die Zunkunft bleibt ungewiss.
Die Anwohner haben verloren. Verraten und verkauft von Künstlern und Stadt müssen diese nun mit einem Experiment leben, Teil eines Experimentes sein. Die Luft wird nicht besser werden, die Parkplätze nicht mehr, und die Mieten sinken auch nicht.
Gewonnen hat nur einer: Ikea.
@Hallo
Sinnvoller Zweck wären Wohnungen,zu bezahlbaren Mieten.
Zu den Konditionen,wie diese Künstler sie bekommen.
Schulhort wird auch gebraucht.
Jugendtreff ist auch nicht verkehrt.
Seniorentreff hat auch einen Sinn.
Frappant-Künstler?
Frappant da waren die Künstler, auch fürn Apel und nen Ei untergekommen.
Frappant ist abgebrissen,Ikea Kommt.
Den Künstlern sei Dank.
Solche Künstler braucht hier in Altona keiner.
Hallo Herr Mauxler,
Wenn das Umfeld des Gebäudes eine Gefährdung für die Anwohner ist, dann muss es natürlich geräumt werden, da haben sie vollkommen recht.
Allerdings kann ich diese Gefahr nicht erkennen, da müssen Sie schon genauer sagen, inwiefern Sie sich gefährdet sehen.
Und dass Kunst nicht immer ordentlich und aufgeräumt ist, das gehört ja irgendwie dazu, oder wie sieht Ihrer Vorstellung nach ein Haus für Kreative aus? Rundherum grau angemalt und überall blitzblank, frisch desinfiziert?
Was ist denn ein sinnvoller Zweck, wenn nicht Förderung von Kunst und Kultur - die ja auch dem Umfeld zugute kommt, denn ich habe gesehen, auch für Anwohner werden kreative Workshops und anderes angeboten.
Fragen über Fragen...
Das stimmt doch wieder mal alles nicht! Die "Künstler" sind nicht aus dem ehem. Karstadt(Frappant)-Gebäude rausgeschmissen worden. Mietvertrag war befristet. Die lieben Künstler haben dem Bezirk die Kaserne abgepresst, in dem sie sich weigerten aus dem Karstadt-Gebäude auszuziehen. Die Sanierungskosten werden schön gerechnet. Es sind laut STEG nämlich eher 12 Mio als 6.
Was die Stad treibt die Kaserne nicht einem sinnvolleren Zweck zuzuführen, ist mir unverständlich. Die "Künstler" werden das nicht hinbekommen und am ende doch wieder um Geld bei der Stadt betteln. Die kriegen jetzt schon 100.000 Euro pro Jahr geschenkt, weil sie weder Strom noch Heizung bezahlen können. Ganz ehrlich, wir Nachbarn sind schon reichlich genervt, denn die "Künstler" feiern eigentlich nur Parties und es sieht aus wie bei Hempels! Überall Müll! Aber machen Sie sich bitte selbst ein Bild und besuchen eine Ausstellung...
Apropos "genauer betrachtet": 9.500 qm Bruttogeschossfläche für 1,8 Mio Kaufpreis und max. 6,0 Mio Sanierungskosten. Das ergibt für das dann modernisierte Gebäude (das ja nicht in einem Industriegebiet am Stadtrand liegt) ca. 820 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Ich gönne es dem Frappant e.V. wirklich, aber da wäre sicher nicht nur die Stadt der Gewinner!
Zum 75. Jahrestag der DDR-Gründung tritt der einstige SED-Chef Egon Krenz in Berlin auf. Für Russland findet er lobende Worte, für die Ampel nicht.
Kommentar Viktoria-Kaserne: Der Gewinner wäre die Stadt
Genauer betrachtet, ist das Verkaufsangebot der Stadt kaum noch eine großzügige Offerte, sondern die eleganteste Lösung.
Seit über drei Jahren sind die KünstlerInnen des Frappant e. V. in der Viktoria-Kaserne. Ursprünglich sollten sie nur ein Jahr bleiben, aber daraus wurde nichts – erstens, weil die Stadt keine rechte Idee hatte, was sie sonst mit dem denkmalgeschützten Gebäude anfangen sollte. Und zweitens, weil man nicht wusste, wohin man die KünstlerInnen hätte verfrachten sollen, die zuvor ja bereits aus dem ehemaligen Frappant-Gebäude geschmissen worden waren.
Naheliegend wäre nun gewesen, sie einfach als Mieter zu akzeptieren. Dann aber hätte die Stadt die Sanierung des Gebäudes zu bezahlen – und der nächste Konflikt wäre kaum vermeidlich: Denn Mieten, wie sie sich die Finanzbehörde für sanierte Flächen in Top-Lage vorstellt, könnten die KünstlerInnen nicht zahlen. Also müsste die Kulturbehörde ran, die Mietzahlungen dauerhaft subventionieren, und dafür ist kein Geld da.
Vor diesem Hintergrund sieht das Verkaufsangebot, das die Stadt den KünstlerInnen gemacht hat, nicht mehr nach einer so großzügigen Offerte aus, wie es im ersten Augenblick den Anschein hat. Ein Verkauf wäre vielmehr für die Stadt die eleganteste Lösung: keine teure Sanierung, keine laufenden Kosten, keine politischen Konflikte wegen ausgebooteter Künstler, aber auch keine schwer berechenbaren weil auf Rendite fixierten Investoren.
Der Preis dafür: ein relativ geringer Verkaufserlös, von dem allerdings zu fragen wäre, ob auf andere Weise wirklich so viel mehr zu holen wäre: Schließlich ist das Gebäude denkmalgeschützt, das schmälert seine Attraktivität für Investoren.
Bleibt die Frage, ob die KünstlerInnen das Geld, die organisatorische Kraft und den Willen zur langfristigen Planung haben, die sie brauchen, um die Immobilie zu übernehmen. Die Bittsteller sind sie in diesem Szenario nicht. Im Gegenteil: Sie sind diejenigen, die der Stadt ein paar Probleme abnehmen können.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Klaus Irler
Hamburg-Redakteur
Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.
mehr von
Klaus Irler