Kommentar Umwelthaupststadt: Jetzt müssen Taten folgen

Mit seinem Rückzug hat der BUND die Gelegenheit genutzt, der Atomindustrie eins auszuwischen. Der Senat ist mit dem Titelgewinn Selbstverpflichtungen eingegangen, hinter die er nicht mehr zurück kann.

Dass sich der BUND aus dem Projekt Umwelthauptstadt zurückgezogen hat, sagt einiges. Für den Umweltverband dürfte der Zeitpunkt günstig gewesen sein, denn das Konzept für das Umweltjahr ist festgeklopft. Seine Mitgestaltungsmöglichkeiten wird der BUND genutzt haben, jetzt geht es nur noch darum, das Feuerwerk abzubrennen. Und dabei scheinen die Sponsoren aus der Wirtschaft allemal eine größere Rolle zu spielen als die Umweltschützer.

Der BUND hat also die Gelegenheit genutzt, um mit lautem Getöse auszusteigen und damit die Atomindustrie gehörig unter Druck zu setzen. Offenbar versprach er sich davon mehr als von der weiteren Mitarbeit an der Selbstdarstellung Hamburgs.

Doch bei aller Kritik an der Wirtschafts- und Technologie-Lastigkeit birgt diese Präsentation viel Gutes: Sie zeigt, dass der Umweltschutzgedanke inzwischen bei den Eliten verankert ist. Jede Institution muss ihre Aktivitäten an ökologischen Kriterien messen lassen. Und wenn sich jemand darum kümmert, das Bewusstsein in der Bevölkerung weiter zu schärfen und das Wissen um Handlungsoptionen zu verbreiten, ist das erfreulich.

Ebenfalls zu begrüßen ist, dass Hamburg mit der Bewerbung vor Europas Öffentlichkeit eine Selbstverpflichtung eingegangen ist. Jetzt wollen wir auch Taten sehen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.