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wo sind die belege für das "bessere" abschneiden der schüler in hamburg?
für dieses schulsystem habe ich schon lange die hoffnung aufgegeben.
es ist kein wunder, dass privatschulen wie u.a. walldorfschulen so beliebt wie nie sind.
dieses schulsystem bereitet kinder nur allzu früh auf die ellenbogenmentalität in der gesellschaft vor, spielt die kinder und jugendlichen gegeneinander aus und lässt (noch) weniger freiraum, als es ihn sowieso schon gibt. zuallerletzt ist das system im übrigen nur auf die wenigen zugeschnitten, die damit gut klar kommen. der rest kann sehen, wo er/sei bleibt...
Das Lustige an dieser Diskussion ist mal wieder, dass es bereits seit Jahrzehnten Millionen Menschen mit "g8" oder auch "Turbo-Abitur" gibt: Man nennt sie Ostdeutsche oder auch Ossis. Selbst für die meisten Schüler der östlichen Bundesländer seit der Wende ist das vollkommen normale Realität - auch da handelt es sich um ein paar hunderttausend Menschen. Wie so oft in den Diskursen der Medien hat man diese Bevölkerungsgruppe offenbar vollkommen vergessen. Woran das wohl liegt?
Die EU-Innenminister haben sich auf ein schärferes Asylrecht verständigt, die Bundesregierung stimmt zu. Die Grünen streiten wie lange nicht.
Kommentar Turbo-Abitur: Nur ein Zwischenstand
Nach dem Turbo-Abi zieht es Hamburger Abiturienten zum Tomatenpflücken nach Australien. Für all die, die es sich leisten können, findet das 13. Schuljahr im Ausland statt.
Es sind in der Tat erfreuliche Ergebnisse, die Schulsenator Rabe präsentierte. Deutlich mehr Schüler, auch aus bildungsfernen Familien, machen Abitur, ohne, dass das Niveau sinkt. Im Gegenteil, es steigt.
Das ist ein Zeichen dafür, dass die konzentrierten Bemühungen in Folge von Schulzeitverkürzung und Profiloberstufe – schlicht mehr Unterricht in kürzerer Zeit, mehr Hauptfächer auf erhöhtem Niveau – auch Früchte tragen.
Damit keineswegs widerlegt ist die Kritik am Turbo-Abitur. Schüler beherrschen diese Fächer gleich gut oder besser. Ihnen fehlt es aber, so hat es den Anschein, an außerschulischen Erfahrungen, an eigenständigem Engagement in Gruppen und Initiativen. Schade, dass diese Aspekte in den Betrachtungen der Schulbehörde keine Rolle spielen.
Ob die Schulzeit wirklich ein Erfolg ist, wird sich erst in ein paar Jahren zeigen, wenn man weiß – sofern man es wissen will – wie sich die Generation G 8 in Beruf, Studium und allgemein dem Leben zurechtfindet. Viele Schulabgänger tun erst mal nichts oder hauen ab, um das Leben kennenzulernen. Nach dem Turbo-Abi zieht es Hamburger Abiturienten zum Tomatenpflücken nach Australien. Für all die, die es sich leisten können, findet das 13. Schuljahr im Ausland statt. Da ist es praktisch, dass sie gut Englisch sprechen.
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Kommentar von
Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
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