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Unser Grundgesetz beginnt mit den Worten „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Wenn jemand schwerstkrank ist und keine Aussicht auf Besserung oder gar Heilung besteht und die Person sich einen würdigen und schmerzfreien Tod wünscht, dann sollten wir in der Lage sein diesen Wunsch zu unterstützen.
Beatmungsgeräte abzustellen und zuzusehen wie der Kranke jämmerlich erstickt oder die Ernährung einzustellen und den Patienten verhungern/verdursten zu lassen finde ich im höchsten Maße menschenunwürdig. Warum müssen solche Menschen die letzten Minuten bis Tage in Leid verbringen?
Bei Schmerzpatienten kann sich der Leidensweg noch deutlich länger hinziehen. Warum?
Mir ist durchaus bewusst, dass einiges getan werden muss um Missbrauch weitestgehend vorzubeugen, doch die Alternative (ersticken, verhungern, verdursten) ist im 21. Jahrhundert ethisch nicht mehr haltbar.
Selbstbestimmung heißt für etwas sein und erst in zweiter Linie gegen etwas sein.
Wenn es darum geht lebenserhaltende Maßnahmen wie zu beenden; wie z.B. das Atemgerät abzustellen oder keine Nahrung mehr durch die Sonde zu geben, dann sollte dies so gesagt werden.
hier doch wohl niemand ernsthafte ethische Probleme. Schon immer starb man wenn es an der zeit war und wurde nicht zwanghaft am Leben gehalten.
Das ist etwas vollkommen anderes als Sterbehilfe, bei der aktiv und nicht durch unterlassen der Tod herbei geführt wird.
"Schon immer starb man wenn es an der zeit war und wurde nicht zwanghaft am Leben gehalten."
Ach, wirklich? Ich habe mehrere Jahre im Pflegebereich gearbeitet und kann Ihre Aussage aus Erfahrung nicht unterstützen.
Es gibt z. B. Menschen, die wollen sich das Leben nehmen, schaffen dieses dann leider nicht, landen im Koma auf einer Intensivstation, bleiben im Koma und werden ins Pflegeheim verlegt und werden da künstlich am Leben gehalten. Dieses habe ich mehr als einmal erlebt. Vielleicht wäre aktive Sterbehilfe da doch der bessere Weg?!
CDU-Mann Joe Chialo ist einer der Hauptfeinde der Berliner Palästina-Bewegung. Nun ist er bei einer öffentlichen Veranstaltung niedergebrüllt worden.
Kommentar Sterbehilfe für Kinder: Selbstbestimmt ins frühe Ende
Sterbehilfe für Kinder? In den Medien hat das zu gruseligen Assoziationen geführt. Doch sie gibt Sicherheit in einer schwierigen Ausnahmesituation.
Nicht alle halten das für eine gute Sache: belgische Kinder demonstrieren gegen die Sterbehilfe. Bild: dpa
Im belgischen Parlament herrscht fast einhellige Zustimmung zu dem neuen Gesetz, das die Altersgrenze bei Sterbehilfe aufheben wird. Doch schon im Vorfeld schlagen die Wellen in internationalen Medien hoch: Von „Kinder töten“ ist die Rede, von „Giftspritze“ oder „legalem Suizid“. Und die Tatsache, dass in den belgischen Landessprachen von „Euthanasiegesetz“ die Rede ist, komplettiert die gruseligen Assoziationen.
Berechtigte Bedenken bleiben. Die Gruppe derer, die Sterbehilfe beantragen können, wächst. „Wo hört das auf?“, fragen manche – zumal es in Belgien Bestrebungen gibt, künftig auch Demenzkranke mit einzubeziehen. Wer wird die Kriterien, wer die Regeln festlegen? Was bedeutet die Tatsache, dass Sterbehilfe billiger ist als Palliativmedizin, in einer Gesellschaft, die auch den Pflege- und Gesundheitsbereich dem Markt unterwirft?
Übersehen wird häufig, dass das belgische Sterbehilfegesetz in einer Situation extremen Leidens eine legale Möglichkeit eröffnet. Leichtfertig wird eine solche Entscheidung nicht getroffen, zumal neben der Erklärung der Minderjährigen auch eine der Eltern nötig ist, ein psychologisches Gutachten und Zustimmung mehrerer Ärzte.
Nicht zuletzt will man verunsicherten Patienten in einer rechtsunsicheren Praxis einen verbindlichen Rahmen geben. Der berücksichtigt die Ausnahmesituation, die immer unter großer emotionaler Belastung für die Betroffenen entsteht.
Dem belgischen Verfahren muss man nicht zustimmen. Doch diese komplizierte Ausgangslage zu leugnen ist unlauter und suggestiv. Zweifellos wird diese Entscheidung Signalwirkung haben – auch in Deutschland, wo das Thema ohnehin zur Diskussion steht. Der sollte man sich stellen, ohne Angst, dass dadurch alle Dämme brechen. Die Frage nach Selbstbestimmung am Ende des Lebens ist es wert.
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Kommentar von
Tobias Müller
Autor*in
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