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Kommentar Spendenbereitschaft PakistanMitgefühl in Zeitlupe

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Die Bereitschaft, für die Opfer in Pakistan zu spenden, ist nicht hoch. Sie könnte mit der Sichtbarkeit des Elends jedoch ansteigen - und unsere Einstellung gegenüber dem Land verändern.

P akistan zählte zwar nie zu den sogenannten Schurkenstaaten. Es ist immerhin eine Demokratie und offiziell sogar ein Verbündeter im westlichen "Krieg gegen den Terror". Trotzdem rangiert es auf der Sympathieskala vieler Deutscher ganz unten. Die Gründe dafür heißen Islam, Korruption, terroristische Gewalt und Unterstützung für Taliban. Vielen ist das Land deshalb irgendwie unheimlich. Dies dürfte der Hauptgrund dafür sein, warum sechs von zehn Deutschen bislang kein eigenes Geld für Pakistan locker machen wollen, wie eine ARD-Umfrage ergab.

Zum Vergleich: Im Fall von Haiti lag die spontane Spendenbereitschaft um ein Vielfaches höher - und dabei war auch dieses Land vor dem Erdbeben als gefährlich und seine Regierung als korrupt verschrien. Im Unterschied zum Erdbeben in Haiti wird das Ausmaß der Katastrophe in Pakistan aber auch erst allmählich deutlich. Not und Zerstörung nehmen nach einer Flut schrittweise zu. Deshalb hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Flut in Pakistan mit einem "Tsunami in Zeitlupe" verglichen.

Je mehr das Elend dort sichtbar wird, desto mehr dürfte aber auch hierzulande die Bereitschaft steigen, für die notleidenden Menschen dort in die eigene Tasche zu greifen. Und zwar nicht nur aus strategischen Gründen - aus Angst, weil das Land sonst in die Hände von Islamisten fallen könnte. Sondern weil es eine moralische Selbstverständlichkeit ist, Menschen in Not zu helfen - egal, welcher Herkunft sie auch sein mögen.

Bild: taz

Daniel Bax arbeitet im taz-Meinungsressort.

Diese Einsicht könnte sich verstärken, je mehr schreckliche Bilder das Fernsehen aus Südasien in unsere Wohnzimmer sendet. Und so könnten die Bilder dieser Flut, so paradox es klingt, auch etwas Gutes bewirken: nämlich, unsere Einstellung gegenüber den Menschen in diesem Land auf lange Sicht zu verändern.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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7 Kommentare

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  • CS
    Carl Schubert

    Manchmal treibt es einem die Schamesröte ins Gesicht, wenn man die zynischen Kommentare a la Martin liest.

    1. DIE Deutschen spenden und 2. die Saudis auch; nur der Herr Martin nicht, denn für ihn gibt es kein Mitleid und wennm, dann nur für Leute mit der richtigen Einstellung; erbärmlich, wahrscheinlich empfindet er isch sogar noch links. peinlich.

  • R
    Realist

    Die Mitleidsindustrie kreiert täglich neue Spendenaufrufe. Eine TV-Spendengala ist in Aussicht. Diese Industrie setzt jährlich 100-120 Mrd. Dollar um. Nun spendet mal schön!

  • CC
    Cajun Coyote

    Unsere Einstellung diesen Menschen gegenüber ist wohl das geringere Problem -- eher umgekehrt. Wer ständig fahnenverbrennend durch die Straßen rennt und "Tod allen Ungläüubigen" schreit, macht sich nicht unbedingt Freunde.

  • MS
    Michael Scheier

    Es braucht nicht mehr Fernsehbilder, es braucht mehr Phantasie. Sich in den anderen Menschen reinversetzen zu können, der mitten in der Katastrophe steckt. Von Hunger, Elend, Ersaufen und was sonst bedroht. Wer von uns hat denn nicht schon mal Todesangst gehabt? Und wenn wir das sehen, spüren wir, wieviel Glück wir haben, im Trocknen zu sitzen, einfach nicht um unsere nackte Existenz fürchten zu müssen. Und dann kriegen wir Schuldgefühle, vielleicht sowas wie "survivor´s guilt". Und dann fangen wir an, uns Gründe zurecht zulegen, warum wir´s verdient haben, nicht in dieser Misere zu stecken. Einfach, weil wir merken, wie zufällig das ist, ob man in so eine Katastrophe zu gerät oder nicht. Morgen könnten wir an der Reihe sein... Wir leben in EINER Welt!

  • A
    Angst?

    Angst vor Ländern welche die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam unterzeichnet haben welche die allgemeinen Menschenrechte negieren habe Ich bestimmt nicht!

     

    Mein lieber Herr Bax ziehen Sie in ein Islamisches Land und unterwerfen sie sich dem dort herrschenden Unrecht.

     

    Den im Westen wird ein solches auch die nächsten Tausend Jahre keinen Fuß fassen.

     

    Wäre ich auch bereit dafür zu sterben. Definitiv Ja!!!

     

    Wer immer zu uns kommt und sagt:

    Wir glauben, dass Frauen eingewickelt gehören und dass Steinigungen in Ordnung sind, dem sagen Wir Westler:

    Tja und wir glauben, das du ein krankes Schwein bist.

    So einfach ist das.

     

    Menschen wie Sie sind mit dafür verantwortlich das sich in Gesamt Europa entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs (Westen) ganze Stadtteile zu Jauchegruben in denen Barbarei und Rückständigkeit herrschen verwandelt haben.

    Ohne Einheit nach den besten zivilisatorischen Standards und das sind nun mal die Westlichen gibt es KEINE VIELFALT.

    Kapiert!

  • M
    Martin

    Wieso sollte man ein Land unterstützen, in dem hunderttausende von Kindern in Koranschulen zu Terroristen ausgebildet werden?

     

    Warum ein Land unterstützen, in dem 82% der Bevölkerung für Steinigung und Handabhacken sind und 76% für die Tötung von Menschen, die den Islam verlassen?

     

    Warum ein Land unterstützen, in den gestützt auf die Aussagen des Islam eine Mehrheit den Westen hasst?

     

    Warum ein Land unterstützen, in den die Hintermänner des Terrorsfeldzugs gegen Bombay immer noch frei herumlaufen.

     

    Warum ein Land unterstützen, dessen Geheindienst den Terror der Taliban mitorganisiert und finanziert?

     

    Warum Muslime unterstützen, die selbst mit der Armensteuer (dschizya) nur Muslime unterstützen, einzige Ausnahme sind Nichtmuslime, die man damit zum Übertritt zum Islam bewegen will?

     

    Die Deutschen wissen sehr wohl, warum sie kein Geld für Pakistan geben.

     

    Sollen doch die Saudis ihre Gelder für Pakistan spenden, statt damit den Dschihad zu finanzieren!

  • K
    Koni

    Die jetzt "ach so erschütterten" Journalisten im Fernsehen, besser gesagt deren Sender sollten auch mal über sich nachdenken. Hat man denn nicht für Haiti extra Spendengala-Sendungen ausgetrahlt?