piwik no script img

Kommentar Sparpläne des SenatsSehr kurz gesprungen

Kommentar von Marco Carini

Die Finanzpolitik des SPD-Senats basiert auf einem Konzept nach biederer Buchhalter-Manier. Es herrschen Zahlen, nicht Notwendigkeiten. Diese Herangehensweise hat die Analysetiefe einer Erstsemester-Einführung in Volkswirtschaft.

W ir frieren die Ausgaben ein, indem wir die Stellen im öffentlichen Dienst permanent reduzieren und verordnen allen anderen Bereichen Finanz-Stagnation: So lautet - kaum vereinfacht - die Finanzpolitik des neuen Hamburger Senats. Wenn das immer so einfach wäre, würde es nirgends eine Krise der öffentlichen Haushalte geben.

Es ist ein Konzept nach biederer Buchhalter-Manier, das fiskalische Disziplin verheißt, Dynamik, Schwerpunktsetzung und politischen Gestaltungswillen aber nicht kennt. Die Gewerkschaften werden mit der Ansage, jede Tariferhöhung werde Arbeitsplätze kosten, in Geiselhaft genommen, ökologische Akzente sind nach der angekündigten Absenkung ökologischer Baunormen, der Beerdigung von City-Maut, Stadtbahn und Shared-Space-Verkehrsberuhigung weit und breit nicht sichtbar.

Hamburg wird wieder gut regiert - mit Konzepten der Vergangenheit. Es herrschen Zahlen, nicht Notwendigkeiten. Ein Beispiel: Eine Aufgabenkritik der Arbeit in den Behörden kann eine seriöse Einschätzung ergeben, wie viele und welche Stellen abgebaut werden können. Stellenstreichungen zu beschließen, ohne sagen zu können, wo sie vorgenommen werden, heißt aber das Pferd von hinten aufzusatteln. Diese Herangehensweise hat die Analysetiefe einer Erstsemester-Einführung in Volkswirtschaft.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!