Kommentar Schulreform-Kampagne: Jedes Mittel ist recht
Die Zeit der Instrumentalisierung hat begonnen. Da ist es sehr wohltuend, dass die Senatskampagne sehr zurückhaltend daherkommt, selbst wenn sie die wahren Knackpunkte damit verwässert.
D ie heiße Phase im Kampf um den Volksentscheid zur Schulreform, sie hat endgültig begonnen. Parteien, Verbände, Initiativen - jeder der glaubt, etwas zum Thema beitragen zu können, wird werben, Stimmung machen, polemisieren. Und zu befürchten steht, dass jedes Mittel recht ist, um Stimmen einzuheimsen. Wenn etwa Walter Scheuerl sich zum Beispiel wie gestern dazu versteigt, im Namen der Hamburger Eltern zu sprechen, nimmt er auf schwer erträgliche Weise auch die engagierten Eltern in Geiselhaft, die seit Monaten für die Schulreform kämpfen.
Doch auch andere Szenen sind bekannt: Elternvertreter, die Transparente pro Schulreform an der Fensterseite eines Lehrerzimmers anbringen und suggerieren, das pädagogische Personal der Schule sei einhellig für die Reform, ohne es ein einziges Mal dazu befragt zu haben. Oder Reformbefürworter, die fremden Zweitklässlern auf dem Schulhof ein vergleichbares Transparent zum Fotoshooting in die Hand drücken, und diese - ohne deren Eltern zu informieren - benutzen, um tolle Bilder für ihre Kampagne zu bekommen. Hier wie da: Die Zeit der Instrumentalisierung hat begonnen.
Da ist es sehr wohltuend, dass die Senatskampagne sehr zurückhaltend daherkommt, selbst wenn sie die wahren Knackpunkte damit verwässert.
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