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Kommentar Politik auch für die InvestorenÜbergangskandidat mit Zukunft

Kommentar von Martina Schwikowski

Der in Südafrika frisch ins Amt gehobene Übergangspräsident Kgalema Motlanthe muss die Spaltung des ANC überwinden. Er ist das Beste, was dem Land derzeit passieren konnte.

D ie nächsten sieben Monate sind für Südafrika entscheidend: Der Neue an der Landesspitze muss das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen und solide Führungskraft beweisen. Denn die chaotische Machtübernahme letzte Woche durch den ANC unter Jacob Zuma hat nicht nur grobe Zweifel bei der Bevölkerung hinterlassen, ob der ANC fähig ist, für das Volk und nicht nur aus eigenen Interessen zu regieren. Das zu beweisen, ist ein großer Balanceakt - mit einer Chance.

Der am Donnerstag vom Parlament gewählte Präsident Kgalema Motlanthe ist zwar unerfahren, doch ist er trotzdem das Beste, was Südafrika in dieser Situation passieren konnte. Motlanthe ist der einzige Kandidat aus dem neuen Regierungslager, der durch seine nüchterne Geradlinigkeit und sein Talent, Konflikte zu lösen, in den rivalisierenden Lagern des gespaltenen ANC Respekt und Unterstützung genießt. Den ANC gilt es nun, wieder zu vereinen.

Motlanthes zweite Aufgabe ist noch anspruchsvoller: Er muss die massiven sozialen und wirtschaftlichen Probleme Südafrikas angehen. Die Investoren im Land sind verunsichert und müssen beruhigt werden. Zugleich ist eine neue Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik notwendig, um die grassierende Armut im Land zu lindern. Dazu muss Motlanthe die linke Allianz mit ihren sozialistisch orientierten Forderungen einbinden. Zugleich muss er dem übergroßen Druck des ANC-Flügels um Zuma widerstehen.

Der Fokus seiner Präsidentschaft ist innenpolitisch. Dabei gibt es auch in Südafrikas Nachbarschaft Konfliktherde, die einen außenpolitisch versierten Präsidenten erfordern. Ob Motlanthe aber das Kaliber hat, etwa die beiden politischen Lager in Simbabwe zu versöhnen, ist zu bezweifeln. Diese Rolle ist wohl vom ANC weiterhin für Mbeki reserviert.

Sollte es Motlanthe aber gelingen, entgegen aller Skepsis den ANC zu vereinen und Südafrika eine neue politische Vision für alle zu geben, könnte Motlanthe sogar bei den Wahlen im April 2009 schwerer aus dem Sattel zu heben sein, als Zuma es jetzt noch glaubt.

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Auslandskorrespondentin Südafrika
Jahrgang 1960, lebt seit 1995 in Johannesburg, Südafrika. Sie ist TAZ-Korrespondentin für das südliche Afrika und freie Autorin für Zeitungen, Magazine sowie Buchverlage und arbeitet frei als TV-Produzentin und Medientrainerin in der Region.
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1 Kommentar

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    Arnulf Diegel

    Den ANC zu einen erscheint mir uninteressant und ausserdem schwierig. Mehr und mehr fällt nach dem Ende des Apartheid auf, dass diese Partei allenfalls für den Kampf gegen die Unterdrücker nützlich war.

     

    Und die Aufgaben des Herrn Molanthe, nunja, können die Herren von der TAZ auchnur ein afrikanisches Land nennen welches von Schwarzen regiert wird in dem solche Reformen durchgeführt wurden und das vor allem auch noch mit Erfolg?

     

    Die Chance für Südafrika wäre es wenn man den menschen dort erklären könnte, dass eine demokratisch gewählte, weiße Regierung nichts mit Rassismus zu tun haben muss und alle etwas davon haben könnten.

     

    Vor allem warten wir mal ab was ist wenn Madiba stirbt. Dann wird es vielleicht richtig düster am Kap.........schade eigentlich........Simbabwe kann leider überall passieren......