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Neulich las ich mit Erstaunen, dass die "Linke" Partei in der taz klein gehalten wird.
Nach dem Beitrag, dass es die "Koalition der Schluderer" und auf der anderen seite die FDP gibt, glaube ich es auch.
So wie ich nebenbei aus dem Radio mitbekommen habe, hat die "Linke" Partei eigene Gedanken zu dem Thema. Aber das findet keinen Eingang in den Beitrag, bei dem es umd die Haltung der im Bundestag vertretenen Parteien geht.
Ich brauche keinen Wahlkampf, um zu wissen welche Partei ich wähle.
Atom- und Kohlestromverteidiger kommen schon gar nicht infrage.
Wenn die Grosskonzerne die Steuerbefreiung beantragen,
ist das etwa so,
als ginge Ackermann zur Tafel.
Bei der SPD hats mal jemanden gegeben, der von Mitnahme-Effekt gesprochen hatte!
Welcher hier meinte,
dass gefälligst eine Hartzer seinen Tafel-Bezugsschein gefälligst zurückzugeben hätte,
damit Ackermann seine Tüte auch bekommt.
Mit 400 Millionen Euro stützt der Staat die Meyer Werft in Papenburg. Damit setzen der Bund und das Land Niedersachsen gleich mehrere falsche Signale.
Kommentar Ökostrom: Die große Koalition der Schluderer
Bis auf die FDP hat keine Partei bei einer längeren Ökostromdebatte etwas zu gewinnen. Für die Anderen kommt das Thema im Wahlkampf nicht infrage.
Noch einmal den Montag überstehen, den Tag, an dem die neue EEG-Umlage bekannt gegeben wird, und dann ist das leidige Ökostrom-Thema endlich vom Tisch. So hofft es eine große Koalition, von CDU bis zu den Grünen. Für das Jahr danach setzt sie auf einen Merkel’schen Schlafwagen-Wahlkampf, der alle umstrittenen Themen ausspart.
Denn mit Ausnahme der FDP hat keine Partei bei einer längeren Debatte etwas zu gewinnen. Die Union nicht, weil ihre innere Zerrissenheit deutlich würde.
Ein Teil der Länderchefs ginge gegen die von Umweltminister Altmaier geplante Koordinierung des Windkraftausbaus auf die Barrikaden, allen voran McAllister, Niedersachsens Ministerpräsident. Dort stehen im Januar Wahlen an. Gegen eine mögliche Reduzierung der Stromsteuer würde Finanzminister Schäuble sein Veto einlegen.
Die SPD nicht, weil sie treibende Kraft hinter der Befreiung der energieintensiven Industrie von der Ökostrom-Umlage war. Dafür zahlen Normalverbraucher immerhin 0,7 Cent pro Kilowattstunde mehr. Die Grünen nicht, weil sie Einschnitte des Erneuerbaren-Energien-Ausbaus befürchten.
Und alle Parteien zusammen nicht, weil deutlich würde, dass sie sich jahrelang über das Pro und Contra der Energiewende gestritten, aber bei den Details der Umsetzung geschludert haben.
Bleiben schließlich die Liberalen, die versuchen werden, mit den Ökostromkosten als Wahlkampfthema zu punkten. Doch Philipp Rösler nimmt man die Sorge um das Soziale einfach nicht ab. Alternativvorschläge, zumindest Geringverdiener und Arbeitslose durch Steuersenkungen oder Steigerung der Hartz-IV-Sätze zu entlasten, haben daher wenig Chancen.
Die rund 60 Euro Mehrkosten, die jeden Haushalt die steigende EEG-Umlage zukünftig kosten wird, sind somit nicht der Preis für den Ausbau von Wind- und Solarenergie, sondern für einen Wahlkampf, in dem das Energiethema von der Bildfläche verschwunden sein soll.
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Kommentar von
Martin Reeh
Autor*in
Von 2018 bis 2020 taz-Parlamentskorrespondent. Zuvor von 2013 bis 2018 Leiter der taz-Inlandsredaktion, von 2012 bis 2013 Redakteur im Meinungsressort. Studierte Politikwissenschaft in Berlin, danach Arbeit als freier Journalist für Zeitungen, Fachzeitschriften und Runkfunkanstalten, Pressesprecher eines Unternehmensverbands der Solarindustrie und Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik.