Kommentar NPD-DVU-Fusion: Scheitern wäre mehr als ein Imageverlust
Gestärkt und geeint? Der jusristiche Erfolg der Fusionskritiker aus der DVU offenbart das Gegenteil. Den Parteiführungen ist es nicht gelungen, Befürworter und Gegner der Fusion zu vereinen.
B REMEN taz Das Jahr 2011 will die NPD zu ihrem Wahljahr werden lassen. Große Hoffnung hat die Parteiführung, dass es ihr in Bremen glückt, erstmals nach Jahrzehnten in ein Landesparlament im Westen zu ziehen. Die angestrebte Fusion von NPD und DVU, versichern der NPD-Bundesvorsitzende Udo Voigt und der Immer-Noch-DVU-Bundeschef Matthias Faust, sei das rechte Signal für die rechten Wähler. Nach Jahren der Konkurrenz würde nun eine "gestärkte und geeinte Rechte" zu den Wahlen antreten.
Gestärkt und geeint? Der Rechtserfolg der Fusionskritiker aus der DVU offenbart das Gegenteil. Im Vorfeld gelang es den Parteiführungen nicht, Befürworter und Gegner der Fusion zu vereinen. In der DVU wurde mit allen Mitteln gekämpft und getrickst, um die nötigen Mehrheiten zu bekommen.
Die Folge: Den parteiinternen Kritikern ist es längst egal, ob sie Wahlantritte der nun eigentlich bestehen sollenden vereinten Partei "NPD - Die Volksunion" gefährden. Ihnen ist auch egal, dass sie selbst mit der DVU keine parteipolitische Perspektive haben.
In Bremen wird die NPD jetzt versuchen zu retten, was zu retten ist. Ein Scheitern der Kandidatur des einzig aussichtsreichen, weil DVU-Kandidaten wäre mehr als ein Imageverlust. Doch auch wenn die Träume vom Bremer Mandat ausgeträumt sein sollten - außerhalb des Parlaments macht die NPD ja trotzdem weiter.
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