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Kommentar Merkel & Dalai LamaNotwendige Provokation

Kommentar von Franz Alt

Bislang ging noch jede deutsche Regierung vor Peking in die Knie. Bis auf die jetzige. Trotz aller Kritik: Angela Merkels Treffen mit dem Damali Lama war richtig.

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7 Kommentare

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  • P
    photona

    Ich weiß nicht, was nun auch Herrn Alt, den ich bislang als seriösen Journalisten schätze, umtreibt, derart vulgär ins Horn der Rhetorik des kalten Krieges zu stoßen (welches sich, das soll nicht unerwähnt bleiben, in der bürgerlichen Medienlandschaft wieder steigender Beliebtheit erfreut).

     

    Unter den Ländern, die sich derzeit in der Top Ten der aufstrebenden kapitalistischen Staaten tummeln, belegt China einen der vorderen Plätze. Es wird liberalisiert und privatisiert was das Zeug hält, der globale Expansionsdrang des chinesischen Kapitals ist enorm, die Unterschiede zwischen Arm und Reich in China werden - wie in der gesamten kapitalistischen Welt - größer. Herrn Alt deucht dieses Land aber unbeirrt als vom "kommunistischen Königsthron" beherrscht.

     

    Wie gut paßt es da, daß demnächst eine Olympiade in Peking stattfindet die man boykottieren kann. Und daß es den wandelnden Glückskes Dalai Laber gibt, mit dem man provozieren kann. Schließlich hat das mit dem Boykott der Olympiade 1980 in Moskau aus Protest gegen den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan auch schon prima funktioniert.

     

    Aber stellen wir uns doch einmal vor, der kommunistische Kaiserstuhl in den USA hätte sich für Olympia 2008 beworben und den Zuschlag erhalten. Dann hätte unsere ebenso gewiefte wie unbeugsame Kanzlerin bestimmt zunächst mit Fidel Castro als Ehrengast provoziert. Später würde die demokratische Wertegemeinschaft dann wegen des angloamerikanischen Überfalls auf den Irak die Olympiade in Washington boykottieren. Zumindest würde Herr Alt diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Denn ein Grund zum Kuschen vor kommunistischen Kaiserstühlen bestünde schließlich nicht. Sie meinen, die USA sind gar nicht kommunistisch? Genauso kommunistisch wie China würde ich sagen.

     

    Sein wir doch mal ehrlich Herr Alt, es mag ja sein, daß Frau Merkel wirklich Freude hätte an der Wiederauferstehung des finsteren mittelalterlichen Feudalismus in einem restaurierten "Free Tibet" mit Nazi- Freund Dalai Lama an der religiösen Spitze. Wahrscheinlicher ist doch aber, daß sie mit allen Mitteln ihr Weltbild vor dem Volk und vor allem vor sich selbst zu retten versucht: Die gleiche Frau Merkel, die aus tiefster Überzeugung eine Gläubige des "Survival of the fittest" im globalen Spiel des liberalisierten Kapitals ist kann natürlich nicht zulassen, daß die dadurch verhießenen Segnungen durch den Expansionsdrang ausgerechnet des chinesischen Kapitals (u.a. in Form von Billigimporten) ausbleiben. Das kann ja schließlich nicht sein, denn genau das ist doch wesentlicher Bestandteil des liberalen Spiels "Kapitalexpansion und Billigjobs" (sie nennt es "Wachstum und Arbeit"). Also kann es nicht am Spiel, nicht an ihren Überzeugungen liegen, denn diese sind unfehlbar. Es liegt an China (oder wahlweise an bösen Terroristen, faulen Arbeitslosen, korrupten Managern). Aber bitte nicht am Glauben.

     

    Also trifft sie sich lieber mit kritischen Journalisten (nein, nicht mit heimischen, die könnten ja etwas kritisieren) in China, springt auf den populären Dalai Lama - Zug und läßt auch sonst kaum eine Gelegenheit aus, um China als unfairen Mitspieler im ansonsten perfekten Spiel hinzustellen. Schließlich sind die Menschen fehlbar, der Glaube (der Markt) ist es nicht.

     

    Das alles läßt aber nach wie vor im Dunkeln, warum Franz Alt solch opportune Kommentare zu solch althergebrachten ideologischen Nebelkerzen der liberalistischen Aristokratie formuliert. Ich hoffe es ist nicht seinem festen Glauben geschuldet.

     

    p.

  • H
    Hagen

    Der Dalai Lama war für die westliche Politik nützlich während des kalten Krieges und jetzt wieder...

    Infos Dalai Lama: http://www.trimondi.de/

    Der Dalai Lama hat:

    -ein feudales Land reagiert

    -er hat die Sklaverei nie abgeschafft

    -die Frauen werden im Buddhismus immer noch diskriminiert

    -Homosexuellen werden auch diskriminiert

  • MF
    Mi Fu

    Ein Rueckfall in den Kalten-Kriegs Jargon, wie er schlimmer nicht sein koennte.

    Deutschland mag sich als Bewahrerin der Menschenrechte selbst feiern, in China kann ein Tibeter in jeden Teil des Landes ohne Angst vor Uebergriffen gehen, das eine uighurische muslimische Lehrerin mit Kopftuch unterrichtet, ist eine Selbstverstaendlichkeit.

    Diese Rechte sollte Deutschland erst einmal seinen ethnischen und religioesen Minderheiten bieten.

    Der Autor sollte sich bitte einmal ueber die Foerderung nationaler Minderheiten in China informieren. Wo werden Minderheiten in solch einer Weise unterstuetzt wie in China?

    Demokratie und Menschenrechte gab es zur Herrschaft des Dalai Lamas nicht, und die Herrschaft in den abgeschotteten Lagern in Indien ist auch alles andere als demokratisch.

    Der Dalai Lama sieht sich nicht nur wie der Pabst als Stellvertreter Gottes sondern als Inkarnation Gottes, Unterstuetzung der Kraefte der Aufklaerung waere da eher angebracht.

    Hat der Autor immer noch nicht aus dem Zerfall Jugoslawiens und der Sowjetunion gelernt? NATO und EU haben ihren Herrschaftsbereich ein Stueck ausweiten koennen. Den Menschen in den Laendern hat der Separatismus aber nur Krieg und Elend gebracht.

    Unterstuetzung der tibetischen Separatisten ist unverantwortlich, zumindest wenn es einem um die Menschen und Menschenrechte in dem betroffenen Land geht.

    China ist das menschenreichste Land der Erde und eine der aeltesten Kulturen. Wer wie Frau Merkel die Beziehungen zu China schaedigt, tut seinen Untertanen nichts Gutes, nicht nur in oekonomischer Hinsicht.

  • CR
    Christian Reis

    Der Dalai Lama ist zwar nicht der Papst des Ostens, wie er Alt schreibt, aber ansonsen kann ich ihm ins einemKommentar nur zustimmen. Ich kann nur sagen: Gottseidank ist Schröder kein Bundeskanzler und hoffentlich Steinmayer bald kein Aussenminister mehr. Schröder und Steinmeier und ein Großteil der SPD-Führung haben sich in puncto China gegen Menschnrechte entscheiden. Die SPD als ehemalige Arbeiterpartei soltle sich vielleicht mal ein bisschen darum kümmern, dass es in China keine unabhängigen Gewerkschaften gibt. Dass Sozialdemokraten so offen sich auf die Seite einer Diktatur stellen wie Schröder und Steinmeier ist einmalig und traurig zugleich. Wie Schröder dazu kommt, zu behaupten, dass die Gefühle des chinesischen Volkes durch den Empfang des Dalai Lama verletzt worden seien, das wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Das chineische Volk, zu denen nach chinesischer Leseart auch die Tibeter gehoeren, hat jedenfalls keine Möglichkeit, sich objektiv über Tibet und den Dalai Lama zu informieren, alle unabhängigen Informationen und Webseiten über Tibet und den Dalai Lama sind in China nicht zugänglich.

    So wird die SPD jedenfalls nicht aus ihrem Tief heauskommen, und wenn sie so weiter macht, dann kann man nur hoffen, dass sie noch weiter an Stimmen verliert.

    Christian Reis

  • BW
    Berno Wies

    Man sollte sich nicht blenden lassen von dem, was

    Frau Merkel vorgibt,wofür sie angeblich steh son-

    dern darauf achten,wie sie konkret handelt.

    Nach ihrem Treffen mit dem Dalai Lama hat sie der

    Presse gegenüber ausdrücklich betont,daß das Thema

    Menschenrechte in ihrem kurzen Gespräch mit dem

    geistlichen Oberhaupt der Tibeter - den viele

    im Westen allerdings auch am liebsten als obersten

    Politiker der Tibeter sehen möchten,Ambitionen,die

    er selber immer kategorisch ausgeschlossen hatte -

    überhaupt keine Rolle gespielt hatte.

    Wie wichtig für sie die Menschenrechte sind,ließe

    sich bei ihr eher anhand ihrer vorbehaltlosen Unterstützung des amerikanischen Angriffs auf den

    Irak oder auch ihre blinde Unterstützung der

    israelischen Aggressionen gegenüber dem palästi-

    nensischen Volk, das um seine nackte Existenz

    kämpft nachweisen.Zieht man das konkrete Handeln

    in Betracht wird deutlich: allzuvieles ist nur

    Pose, weniges menschenrechtsfördernde und

    friedenserhaltende Politik.

  • MK
    Manfred Kaiser

    Ja, ja Herr Alt hatte schon immer gut reden. Er war schon beim SWF der Moralapostel, der immer und zu allem recht hatte. Er saß auf einem gut dortierten Sessel, bezahlt von den Steuerzahlern. Musste sich sein Brot an keiner Werkbank verdienen, an der Maschinen und anderes hergestellt wird und nach China verkauft wird. Diesen hochdotierten moralinsauren Gutmenschen bringe ich nur noch Verachtung gegenüber. Selber im Elfenbeinturm sitzen und auf das arbeitende Volk nicht denken.

     

    Gruß

    Manfred Kaiser

  • A
    antonym

    Der Dalai Lama ist ein buddhistischer Taliban: Er droht seinem Land mit Bürgerkrieg und will ethnische Säuberungen durchführen.

     

    Der "tibetanische Buddhismus" ist eine fundamentalistische Sekte mit totalem Gehorsam und Endzeit-Wahn. Buddhisten glauben nicht an den Todeskult von irgendeiner "Wiedergeburt" und nicht an Gottkönige wie den DL.