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Kommentar Luftangriff AfghanistanDer Anfang vom Ende

Kommentar von Britta Petersen

Es ist wahrscheinlich, dass der Freitag des Bombenangriffs als der Tag in Erinnerung bleiben wird, an dem die Bundeswehr in Afghanistan zu verlieren begann.

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6 Kommentare

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  • G
    Gerda

    @ Laila @ AuA

     

    Haben Sie mit Leuten aus oder in Afghanistan gesprochen? Wo leben Sie denn? In Afghanistan? Dort scheinen es die Leute etwas anders zu sehen als Sie, wie der Spiegel meldet:

     

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,647593,00.html

     

    Es sind schon merkwürdige "Zivilisten", die Lastwagenfahrer überfallen und köpfen, um dann zu Dutzenden mitten in der Nacht mitten irgendwo in der Landschaft herumzustehen. Und weil die Taliban ihre Frauen kaum aus dem Haus lassen, ist es schwer zu glauben, dass Frauen ausgerechnet bei diesem Vorfall ganz zufällig massenhaft irgendwo draußen in der Nacht dabei waren. Wenn doch, wurden sie von den Taliban dort hinbeordert, was eine schreckliche Form politisch-militärischen Missbrauches wäre.

     

    Angriffe gezielt auf Zivilisten inkl. Frauen und Kinder gehen heutzutage nur von Terroristen wie den Taliban aus. Deren Vorbild könnten die strategischen Bombardierungen gegen Städte (z.B. Köln, Dresden, Hiroshima) sein, die damals im 2. Weltkrieg von den USA, GB und von den Nazis (Guernica, Coventry) durchgeführt worden sind. Die Taliban handeln genau nach diesem Vorbild, die UNO-Truppen tun das intentional nicht, können aber Kollateralschäden nicht immer vermeiden.

  • A
    AuA

    @Gerda: wieviele Frauen haben die westlichen -'Lesen und Schreiben Lernen für Frauen'- Truppen eigentlich schon umgebracht?

  • L
    Laila

    @ Gerda: also weiter Krieg und Tod? Für 'Demokratie', 'Frauenbefreiung' bla bla bla..?

  • G
    Gerda

    @ Laila: "die Taliban sind Afghanen und keine Ausserirdischen".

     

    Es gab in Afghanistan keine Taliban, bevor sie von den USA unglückseligerweise aufgebaut worden sind.

     

    Dass mit Taliban kein Frieden möglich ist, hat der Versuch der Regierung Pakistans im Januar im Swat-Tal gezeigt. Ergebnis war, dass die Taliban Mädchenschulen in die Luft sprengten, Frauen den Ausgang verboten und zahlreiche Männer öffentlich hinrichteten.

     

    Die Taliban haben in Bamijan sogar schon gegen Buddhastatuen Krieg geführt. Was gibt es friedlicheres als eine Buddhastatue? Mit deren Zerstörung haben die Taliban sogar schon der Idee des Friedens den Krieg erklärt. Allein nur damit haben die Taliban jeden Kredit verspielt. Sie als "Afghanen" zu bezeichnen, ist eine Beleidung der Afghaninnen und Afghanen.

     

    Im Übrigen wären Sie gar nicht fähig, hier in diesem Forum mitzuwirken, wenn Sie bei Taliban aufgewachsen wären; bei denen hätten Sie nicht lesen und schreiben gelernt.

  • M
    Martin

    Sehr geehrte Frau Petersen, warum meinen Sie, dass man als Afghane die Taliban bräuchte, um in den Ausländern Besatzer zu sehen, die Zivilisten ermorden, wenn dieses vor den Augen der dortigen Menschen geschieht? Und wenn Sie nun den Anfang vom Ende prognostizieren: er hat damit begonnen, dass die Truppen ein korruptes System des Herrn Karsai, seiner Großfamilie, liierten Warlords, korrupten Gouverneuren und Polizeichefs stützen, deren Kriminalität und Verwicklung im Drogen- und Menschenhandel dokumentiert ist. Anfang vom Ende? Hoffen wir, es ist ein schnelles Ende nach diesem Massenmord und den vielen verbrannten Afghanen.

  • L
    Laila

    Haben Sie nicht vor Kurzem noch für mehr deutsche Soldaten in Afghanistan plädiert, Frau Petersen?

    Haben Sie diese zum Däumchen drehen in Mittelasien angefordert, oder was denken Sie, was Aufgabe der Soldaten dort ist?

    Es reicht, auch wenn Steinmeier und Jung und Merkel noch von 5 bis 10 Jahren faseln, die Grünen für ein 'Weiter So' sind, die FDP sowieso. Nun gibt auch noch Schröder seinen Senf dazu, der als Kanzler, zusammen mit seinem Kumpel Fischer von den Grünen, die Bundeswehr erst nach Afghanistan geschickt hat.

    Welche Perspektive, ausser einem 'weiter so' (nach bereits 8 sinnlosen Jahren!)bieten diese Leute? Noch mehr Tote.

    Mein Vorschlag: Gesamtafghanischer Friedensprozess (d.h. +Taliban) sofort. Denn auch die Taliban sind Afghanen und keine Ausserirdischen, auch wenn man dies nach westlichen Mediendarstellungen annehmen könnte. Sofortige Einstellung der Kämpfe. Die Bundeswehr und auch Karsai sind sowieso nur Staffage im Spiel der USA.

    Übergabe der wirklichen Macht von den USA an eine gesamtafghanische Konsensregierung. Vollständiger Rückzug der fremden Truppen.

    'Finnlandisierung' Afghanistans im Übereinkommen mit den Afghanen und den angrenzenden Mächten.

    Die Milliarden für den westlichen Krieg werden -sinnvoll- in gesamtafghanische Projekte investiert.

    Unter Kontrolle der Regierung und ausgewählter -ziviler!-Hilfsorganisationen.

    Ziel: Gestaltung eines friedlichen Zusammenlebens und Entwicklung des Landes nach den afghanischen Vorstellungen und nicht verlogener sogen. westlicher Werte.

    Diese 'Werte' tränkt der 'Westen' in Afghanistan nämlich gerade mit Blut.

    Und komm mir niemand mit der 'Frauenbefreiung' der armen Afghaninnen...Wieviele davon hat der 'Westen' seit 2001 wohl schon als 'Kollateralschaden' getötet?

    Die Alternative (für die sich die USA zu entscheiden scheinen): Vietnam II.

    Der Ablauf, die Meinungen und das Verhalten der aktuelllen Politiker und Militärs der USA gleicht stark den Meinungen und dem Vorgehen in Vietnam in den '60ern .

    Jetzt wird der Bundeswehr von EU und NATO auch noch die Rolle des generell 'Schuldigen' zugewiesen. Holt die Soldaten heim, sofort!