Die taz im Wahlkampf
Der Herr Reinecke hat sein Politikverständnis im letzten Interview mit Lafontaine (Hermann und Reinecke) sehr deutlich gemacht: wenn er (Lafontaine) an die Macht wolle, müsse er doch Zugeständnisse in Sachen Nato und Afghanistan usw. machen!
Die Grünen haben es ja schließlich auch kapiert, für Ministerposten kann man denn ja schon mal die eigenen Grundsätze über Bord werfen.
Es wird medialer Druck auf die Teile der LINKEN ausgeübt, denen ihre Politkarriere nicht schnell genug voran geht. Die gibt es bei der LINKEN wie in jeder anderen Partei auch.
Besonders hervor tun sich da in den Medien wieder mal die üblichen Verdächtigen.
SPIEGEL: Parteiwechsel schockt Realo-Flügel der Linken! taz: Linkspartei verliert Top-Europäerin!
Wer ist der Realo-Flügel, und was ist eine Top-Europäerin?
Der Realoflügel wurde anlässlich der Kandidatenkür der Linken zur Europawahl von SPIEGEL und taz bei den "Europafreunden" ausgemacht, also Brie (dessen Wechsel zur SPD kommt auch bald, aber das weiß Herr Reinecke wahrscheinlich besser als ich), Kaufmann und ein paar andere. Diese stimmen, im Gegensatz zur breiten Masse der Partei, dem neoliberal geprägtem Vertrag von Lissabon zu. Das macht sie zu "Top-Europäern"! Dafür sind sie allerdings nicht für die Linke im Europaparlament und werden es demnächst auch nicht mehr sein. Sie sind bei der Kandidatenauswahl klar durchgefallen. Ihr Übertritt zur SPD (die diese Leute vor kurzem noch in die Stasi-Ecke stellen wollte) ist daher nur konsequent, war aber auch lange abzusehen.
Der von Kaufmann behauptete "Totaldurchmarsch des Fundamentalismus" ist nichts anderes als die konsequente Haltung der Partei gegen ein von Wirtschaftsinteressen geprägtes, neoliberales Europa. Und diese Konsequenz der Linken ist das eigentlich Bedrohliche für die neoliberalen Strategen: SPD und Grüne haben ihre Glaubwürdigkeit weitgehend verspielt, jetzt muss mit allen Mitteln verhindert werden, dass DIE LINKE als politische Alternative wahrgenommen wird, es stehen schließlich einige Wahlen an, und das Land steckt so tief in der Scheiße wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr! Herr Reinecke hängt sich jedenfalls voll rein: "Die SPD sollte sich allerdings nicht zu früh freuen. Dafür hat sie der PDS schon viel zu oft das Totenglöcklein geläutet." Herr Reinecke, die PDS gibt es bereits seit 2 Jahren nicht mehr, langsam sollte sich das auch in der taz rum sprechen. Die offizielle Sprachregelung für diese Partei seitens der SPD lautet "die so genannte Linke“, sie sind nicht auf dem Laufenden!
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