piwik no script img

Kommentar KüstenschutzHöhere Deiche für neue Kohlemeiler

Kommentar von Sven-Michael Veit

Über die Folgen des Klimawandels und den Umgang mit ihnen wird weiter trefflich gestritten. Und in Schleswig-Holstein, meerumschlungen, ist die Diskussion naturgemäß besonders intensiv.

M anche Debatten haben so ihre skurrilen Züge. Auch die über den Klimawandel. Der wird ja inzwischen von niemandem mehr in Frage gestellt, der ernst genommen werden will. Über die Folgen jedoch und den Umgang mit ihnen wird weiter trefflich gestritten. Und in Schleswig-Holstein, meerumschlungen, ist die Diskussion naturgemäß besonders intensiv.

In Brunsbüttel droht sie zur Farce zu werden. Dort die Deiche zu erhöhen, damit Kohlemeiler künftig auf Warften an der Elbe Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen können, kann als Endstadium des Widersinns begriffen werden. Bei nüchterner Betrachtung jedoch handelt es sich um die Hauptbeschäftigung aller Technokraten, die Probleme lösen zu müssen, die es ohne sie gar nicht gegeben hätte.

Es kann nicht angehen, dass ein Ministerium Kohlekraftwerke genehmigt und anschließend die Folgen mit Hunderten von Euromillionen einzudämmen versucht. Das Eine darf nicht sein, das Andere ist eh schon dramatisch und teuer genug.

Dagegen zeugt der Vorschlag, das Land hinter den Deichen neu zu gestalten, durchaus von Realitätssinn. Was zunächst wie das Hirngespinst eines durchgeknallten Professors erscheinen mag, könnte letztlich eine geniale Idee sein. Die Aufforderung, offensiv zu gestalten statt nur abzuwehren, verdient es, gründlich geprüft zu werden.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • N
    nico

    Die Klimawissenschaft wird vielfältiger. Das bisher

    favorisierte Modell einer CO2 induzierten Klimaer-

    wärmung bekommt immer stärkere Konkurrenz. Die von

    der Sonne verbunden mit der Weltraumstrahlung

    mögliche Beeinflußung der Wolkenbildung gewinnt an

    Beachtung.

    Hauptschwäche des CO2 Modells ist die Tatsache, daß

    damit das Klimaoptimum im Mittelalter - wärmer als

    heute - nicht erklärt werden kann. Genausowenig, die

    Wiedererwärmung nach der Eiszeit.

    Die bisherige Verkrampfung auf das CO2 Model kommt

    davon, daß man dann die Bevölkerung und ihren Energie-

    verbrauch drangsalieren kann. Typisch grün.

    Erfreulich daher die Außerung unserers Prof. Dr.

    Schellnhuber,daß er weiter BMW fährt und Fleisch

    ißt. Einen persönliches Klimaopfer hält er offen-

    sichtlich als oberster Klimaberater der Bundes-

    regierung, nicht für geboten. Vernünftiger Mann.