Kommentar Krise der Krabbenfischerei: Die Gesetze des Marktes
Die Krabbenkrise kann nur zusammen mit den übrigen Nordseeanrainern gemeistert werden. Subventionen sind keine Lösung.
E s ist das kleine Einmaleins der Marktwirtschaft: Steigt das Angebot, dann fällt - bei konstanter Nachfrage - der Preis. Die Auswirkungen dieser ökonomischen Regel bekommen jetzt die Nordsee-Krabbenfischer zu spüren - als existentielle Krise.
Mit Fangquoten, Fangverboten und Fangvernichtung soll nun der Markt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Ein auf Dauer nutzloses Unterfangen. Denn wie in jedem anderen Wirtschaftszweig schlucken auch beim Krabbenfang die Großen die Kleinen. Konzentration und technische Innovation lassen sich nicht aufhalten, die kleinen Krabbenkutter und ihre Besatzungen auf Dauer nicht unter Bestandsschutz stellen.
Dass die Nordseekrabben längst nicht mehr per Hand, sondern maschinell gepult werden, wird längst nicht mehr als Arbeitsplatzvernichtung gegeißelt, sondern sogar gefeiert: Als entscheidender Konkurrenzvorteil gegen die Billigpuler in Polen und Marokko.
Deshalb geht es jetzt nicht nur darum, die aktuelle Krabbenkrise zu meistern. Langfristig muss der Markt neu geordnet werden - und die Politik muss entscheiden, ob und wie sie die meist als Familienbetriebe organisierten Küstenfischer auf Dauer erhalten will und kann.
Beantwortet werden kann diese Frage nur gemeinsam mit den Nordseenachbarn, allen voran den Niederländern. Subventionen sind da keine Lösung. Denn wer Markt will, muss Strukturwandel akzeptieren.
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