piwik no script img

Kommentar Hort-ReformEltern wollen Qualität

Kaija Kutter
Kommentar von Kaija Kutter

Der SPD-Senat plant eine Mammut-Reform, deren Gelingen kein Selbstgänger ist. Nötig wäre ein Versprechen, dass es den Kindern gut gehen wird, und eine Hotline für Elternsorgen.

M it absoluter Mehrheit lässt sich bequem regieren. Etwas lässig, quasi im Kleingedruckten, teilten Sozial- und Schulbehörde gestern mit, dass die geplante Ganztägige Betreuung für Vorschulkinder (GBS) doch etwas kosten wird. Das hat Gründe. Auch die Kitas bieten Vorschularbeit an. Will man beide Angebote gleichstellen, kann nicht eines gratis und das andere kostenpflichtig sein.

Und doch werden die Eltern hier ganz schön enttäuscht. Es stand zur Debatte, den Personalschlüssel für die Betreuung der Jüngsten zu erhöhen. Das passiert nun nicht, statt dessen wird kassiert.

Sollte hier eine Abschreckung eintreten, wäre es nicht so dramatisch: Die Vorschulen hatten zuletzt so viele Anmeldungen, dass man zusätzlich Container brauchte. Und in Kitas geht es den Fünfjährigen kaum schlechter als in der Vorschule.

Auf die leichte Schulter nehmen sollte die SPD die Qualitätsfrage aber nicht. Ab August soll es an 71 Schulen GBS geben. Dass dafür Räume, Konzepte und Personal bereitstehen, ist kein Selbstgänger.

Die SPD versprach bereits, dass GBS für niemanden teuer werden soll. Viel wichtiger aber ist eine Qualitätsgarantie: die Versicherung, dass es den Kindern gut gehen wird.

Gut wäre eine Hotline für Elternsorgen - und das Versprechen, ihn auch nachzugehen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!