Kommentar Historische Museen: Die Behörde ist keine Lösung
Das Rad hier zurückzudrehen wäre ein Schlag ins Kontor für jene, die im Feld der Kultur zu Recht froh sind, wenn der Einfluss der Behörden so gering wie möglich ausfällt.
D ie vier Museen in der Stiftung Historische Museen stecken fest. Das zeigt sich nicht nur bei den Schwierigkeiten, die sich beim geplanten Hafenmuseum ergeben. Es zeigt sich vor allem an der Radikalität der Forderung des langjährigen Stiftungsmitarbeiters Jürgen Bönig: Er fordert, dass die Museen ihre Selbstständigkeit verlieren und wieder in die Kulturbehörde eingegliedert werden sollen. Um so weit zu kommen, muss man nicht nur feststecken, sondern mit den Nerven am Ende sein.
Die Selbständigkeit in Form einer mit öffentlichen Geldern geförderten Stiftung bedeutet, dass einer Institution ein eigenes Wirtschaften möglich ist. Ganz im Gegensatz zur streng an Haushaltsplänen orientierten Behörden-Buchhaltung. Diese Selbstständigkeit war einst ein von Kulturinstitutionen herbeigesehnter Zustand. Das Rad hier zurückzudrehen wäre ein Schlag ins Kontor für jene, die im Feld der Kultur zu Recht froh sind, wenn der Einfluss der Behörden so gering wie möglich ausfällt.
Kaum vorstellbar ist, dass in der Behörde ein weiser Entscheider sitzen könnte, der zum Beispiel eine Museumslandschaft zur Zufriedenheit aller gestaltet. Natürlich würde es auch Ärger geben, natürlich würde gemobbt und gemauschelt. Die Behörde ist keine Lösung. Das sollten die Direktoren und Geschäftsführer wissen - und sich bitte zusammenraufen.
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