Kommentar Flüchtlingspolitik: Mehr Spielraum
Möglicherweise würde es sich lohnen, auch in weniger extremen Fällen die Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen zu vergrößern.
D ass sich Safianou Touré Ali in Hamburg das Bein gebrochen hat, war in gewisser Weise „Glück“. Dass er hier behandelt und gepflegt wird, legt es nahe, ihn aus humanitären Gründen in der Großstadt bleiben zu lassen. Eine solche Möglichkeit würde wahrscheinlich bei vielen Flüchtlingen mit Aufenthaltsstatus die Chancen verbessern, sich in Deutschland ein Leben aufzubauen.
Dass Ali lieber in Hamburg wohnen möchte, wo seine Freunde und Unterstützer wohnen, ist verständlich. Auch darf man davon ausgehen, dass sich ein Mensch mit Krücken und Rollstuhl in einer Großstadt leichter bewegen kann als in einem Landkreis wie Parchim.
Wegen der vielen großen Unternehmen, Behörden und Organisationen dürfte es für einen Schwerbehinderten in der Großstadt auch leichter sein, einen Job zu finden. Auch mit seiner dunklen Haut dürfte er in Hamburg besser zurechtkommen, als in der Provinz. Wenn Ali wegen seiner Krankheit ein humanitäres Aufenthaltsrecht zugestanden wird, wäre es folgerichtig, ihn so leben zu lassen, dass sich sein Zustand nachhaltig verbessern kann.
Möglicherweise würde es sich lohnen, auch in weniger extremen Fällen die Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen zu vergrößern. Wer in einem günstigen Umfeld lebt und womöglich in ein soziales Beziehungsgeflecht eingebettet ist, hat größere Chancen, wirtschaftlich auf eigene Beine zu kommen.
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