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Kommentar Ende von Rot-Grün in BerlinMit Vollgas in die Vergangenheit

Ines Pohl
Kommentar von Ines Pohl

Der Auftrag der WählerInnen war klar: Doch Rot-Grün wird es in Berlin nicht geben. Wie immer sind natürlich die anderen Schuld. Und das Konzept einer offenen Stadt ist gefährdet.

S chock. Ausgerechnet Berlin, die Stadt, in der sich 70 Prozent der WählerInnen für ein linkes Regierungsbündnis ausgesprochen haben, sind die rot-grünen Koalitionsgespräche geplatzt, bevor sie überhaupt richtig begonnen haben.

Ausgerechnet die Stadt, die weltweit für ihr alternatives Leben gefeiert wird, bekommt jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Große Koalition. Sie wird also regiert von selbstverliebten Sozialdemokraten, die in den vergangenen zehn Jahre unter der Führung von Wowereit den öffentlichen Nahverkehr ruinierten. Gehsteige wurden im Innenstadtbereich auch nicht mehr enteist. Die Partei, die die vergangenen zehn Jahre mit den Linken regiert hat, geht nun mit dem selben Mann an der Spitze mit einer CDU zusammen, die spießiger, rückwärtsgewandter und weltferner kaum sein kann.

Das ist bitter für alle, die darauf gebaut haben, dass der WählerInnenauftrag ernst genommen wird, und im Berliner Roten Rathaus endlich wieder eine Politik gemacht wird, die eine zukunftsfähige Mischung hinbekommt zwischen sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Wirtschaftspolitik und dabei das, was Berlin so liebenswert macht, bewahrt und weiter entwickelt: Das Konzept einer offenen Stadt.

Bild: taz
INES POHL

ist Chefredakteurin der taz.

Mit dieser Offenheit ist ab jetzt Schluss - zumindest soweit die Berufspolitiker das Sagen haben.

Wie immer sind natürlich die anderen Schuld. Die Grünen sagen, Wowereit hätte ja von vorneherein nicht mit nur einer Stimme Mehrheit regieren wollen, viel zu anstrengend. Die SPD unterstellt den Grünen eine Engstirnigkeit, die sich auf den absurden Streit versteift, ob eine Stadtautobahn um 3,2 Kilometer verlängert werden darf oder nicht. Sie unterschlägt dabei, dass gerade in Berlin die Verkehrspolitik bei den Grünen lebendiger Gründungsmythos ist, der nach wie vor sehr eng an die aktuelle Existenzberechtigung geknüpft ist.

Wie immer ist viel nur aus den landestypischen Spezifika heraus zu verstehen. Eines aber hat bundesweite Gültigkeit: Rot-Grün oder Grün-Rot, das ist kein Selbstläufer, das ist keine Selbstverständlichkeit. Da kann sich Schwarz-Gelb noch so blamieren.

Selbst mit einem solch eindeutigen Wählerauftrag wie jetzt in Berlin zeigt sich, dass die Gräben zwischen dem SPD-Verständnis von Industriepolitik und einem ökologischen Gesellschaftsentwurf unüberwindbar sein können. Demokratien können es aushalten, dass Verantwortungsträger sich gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung stellen. Aber es bleibt bitter. Und sowohl Grüne wie SPD müssen sich sagen lassen, dass bei allen Streitereien um Details eines sicher ist: Dieses rot-schwarze Bündnis hat die Mehrheit nicht gewollt.

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Ines Pohl
Ines Pohl (Jahrgang 1967) war von Juli 2009 bis Juni 2015 Chefredakteurin der taz. Bevor sie als politische Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin arbeitete, leitete sie das politische Ressort der Hessischen /Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der Harvard University. Im Dezember 2009 wurde ihr der Medienpreis „Newcomerin des Jahres“ vom Medium-Magazin verliehen. Seit 2010 ist Ines Pohl Mitglied im Kuratorium der NGO „Reporter ohne Grenzen“. Außerdem ist sie Herausgeberin der Bücher: " 50 einfache Dinge, die Sie tun können, um die Gesellschaft zu verändern" und "Schluss mit Lobbyismus! 50 einfache Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt" (Westend-Verlag)
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54 Kommentare

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  • AM
    Andreas Müller

    Glückwunsch, das ist nun einfach nur noch niederträchtig.

  • AM
    Andreas Müller

    Wird immer drolliger. Jetzt veröffentlichen Sie eine meiner Fragen nach dem Grund für die Unterdrückung meines Kommentars zu dem Leitartikel der Frau Chefredakteurin. Kein Mensch begreift, worauf sich meine Frage nach taz-spezifischen Begründung ihrer license for censorship bezieht. Am Ende ist es dann doch nicht mehr ganz so lustig, denn das ist nichts anderes als ein Fälschung. Die bei der taz für die Exekution der license for censorship Verantwortlichen sind folglich nicht nur Scharfrichter, sondern Falschmünzer obendrein. Ein kleiner, aber feiner Club, Ihre Hauspostille der gebildeten Stände.

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • Y
    yberg

    himmel hergotts,ob rotgrün oder schwatzrot die musik vorgeben is in berlin zwischenzeitlich ejal.

     

    handlungsspielräume für gesellschaftliche änderungen und sozialen ausgleich wurden speziell in berlin von schwatzrot schon in den 90ern verzockt und mit rotgrün im bund haben bossderbosse zusammen mit seinem kellner,für beide wie man tagtäglich erlebt und liest mit rundummillionenversorgungspaket,ooch gerne in die

    neoliberale wundertüte zukunft geschaufelt,die jetzt der öffentlichen hand in den pleitekommunen speziell berlin fehlt.

     

    die cdu wird nun ihrem götzen auf dem goldenen kalb

    wirtschaft mutiger den weg bereiten und den prekarierten und ausgegrenzten noch lauter eigenes versagen auf den kopf zusagen und ihnen die mittel beschränken und nun wieder mutig geworden öffentlich die nähe zu den konzernen eingestehen.dort im licht der scheinwerfer treffen sie dann auf ihren irrlichternden bürgermeister der allzeit bereit,vom lieben spd flügel ungebremst,

    verdächtig wohlgelaunt ebenso die s c h e i n g r ö ß e wirtschaft umschwänzelt und bedient.

     

    mit schlapp 65 milliarden schulden und 2011 bei 22 mrd haushalt schlapp 2,65 mrd zinsausgaben-wir tilgen nüüscht-is die nähe vielleicht gar nicht so schlecht,denn die sicher nicht von wowi und seinesgleichen eingerechnetenn zinserhöhungen für den berliner haushalt in einer größenordnung von mindestens einer milliarde die nächsten 18 monate,machen ungewöhnliche maßnahmen notwendig.

     

    der cdu vize chef und werbefuzzi könnte gegen einen entsprechendenn obulus einen namensbestandteil für berlin einwerben-berlin cola,bertelsmann berlin,benzberlin,berlinAWD,berlinArtemis ober gar

    bilderburgberlin oder INSMberlin und zukünftige haushaltslücken im interesse dieser unserer stadt

    in sachen zins schließen.

     

    wer sich in in berlin im jetzt und nun zur lösung

    von problemen befähig sieht,wird von mir bewundert.

     

    jeder von diesen lebt tag für tag die einsicht unserer kanzlerin,ohne alternative zu sein.

     

    frosch auf...

  • D
    Daniel

    "Demokratien können es aushalten, dass Verantwortungsträger sich gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung stellen."

     

    In einem Artikel, dem ich ansonsten zustimme, findet sich dieser in meinen Ohren bedeutsame, wie dümmliche Satz.

     

    Der Inhalt des Satzes diente Rot-Grün auch zur Durchsetzung der Hartz-Gesetze. Aber deshalb eine große Koalition, wo sich das Land noch nicht einmal von der großen Koalition auf Bundesebene erholt hat?

     

    Vielleicht wäre es richtiger, den Satz umzustellen:

     

    "Verantwortungsträger einer Demokratie können den Mehrheitswillen der Bevölkerung aushalten - und umsetzen"

     

    Statt einem weiterem Winterschlaf des Herrn W. beizuwohnen, sollten sich die Basen der an aktiver Politik interessierten Parteien für eine Veränderung einsetzen.

     

    Eine Stimme Mehrheit ist zuwenig und das Regieren schwierig? Ja, heißt denn Politik nicht, Visionen haben und Vorstellungen umsetzen - und dafür immer wieder Mehrheiten finden? Bloßes Abnicken von angeblich alternativloser Politik wird doch nun wahrlich schon genug betrieben...

  • L
    Laubeiter

    Pohl spricht von spiessig. Wie unterscheidet man spiessig und nicht-spiessig? Die taz denkt wohl, spiessig seien immer die anderen. Ich finde die Sonntaz spiessig, denn für mich sind Spiesser die, die sich in ihrem Gefühl von Behaglichkeit nur ungern stören lassen durch verworrene Situationen, und die Sonntaz polstert die Welt aus mit bunten Bildern und grosser Schrift und simplen Thesen.

  • AM
    Andreas Müller

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Art und Weise, wie Sie mit Ihren Lesern umspringen, ist schon reichlich arrogant. Wenn Sie sich entschließen, bestimmte Kommentare, die Ihnen nicht passen, zu diskriminieren, dann ist das ja Ihr gutes Recht, doch wäre es nicht mehr als recht und billig, in diesem Falle den Leser per Mail davon in Kenntnis zu setzen und die Entscheidung zu begründen. Der Arbeitsaufwand ist zu groß? Ach, das ist doch albern und nicht ernst zu nehmen.

     

    Eine andere Art der Diskriminierung ist es, Kommentare über mehr als zwei Tage zurückzuhalten, sodass den Texten die Aktualität genommen wird. Sie halten sich ansonsten etwas darauf zugute, unter den Tageszeitungen die Leserschaft mit dem höchsten Bildungsgrad zu haben. Das hindert Sie nicht daran, wenn es darauf ankommt, die Leser, welche sich einen eigenen Kopf machen, für dumm zu verkaufen. Ich möchte gerne wissen, ob diese dumm-bornierte Einstellung von seiten der Chefredaktion gedeckt wird. Oder ob ein subalterner Kleingeist seine autoritären Machtgefühle auslebt. Merken Sie gar nicht, dass Sie sich bis auf die Knochen blamieren? Oder dringt das schon nicht mehr durch den einschläfernden Mief des links-alternativen Salons?

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • HA
    Hermann Augustin

    Die Grünen sind die FDP auf dem Fahrrad.

  • JR
    Josef Riga

    "Wenn sich Mandatsträger gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung stellen ,,," wie bitte, Frau Pohl? Seit wann sind ca. 40% die Mehrheit der Bevölkerung?

    Wenn man jetzt noch die Hälfte abzieht, die garnicht wählen wollte, und die , die nicht wählen durften (weil zu jung, zu alt, zu fremd oder im Knast) bleiben für die "Mehrheit" vielleicht 16 % der Bevölkerung. Das ist Demokratie, Frau Pohl.

    Alles, nur nicht die Herrschaft der Mehrheit.

  • J
    JoHnny

    werte frau pohl,

    das ist grün:

    angebliche berlinaffinität von frau künast und

    kompromissmüll des herrn ratzmann...

    mfg

  • K
    kris

    Langweilige und Angsthasen SPD kann man da nur sagen. Wer hätte das gedacht, dass die SPD zur Autobahnpartei wird?!;-) Solange Autobahnbauten wichtiger sind, als der Bildungsetat, als die soziale Missstände, solange verstehe ich jetzt grüne Kröte, die sich deswegen nicht mit ins kapitalistischen SPD-Nest setzen möchte! Wann kommt endlich die Zeit in Deutschland, wo die Menschen wichtig sind und nicht irgendwelche Dinge wo man Dinge draufrumsausen lassen kann?

  • AB
    anna bontemps

    Ich bin nicht für eine rot-schwarze Koalition.

    Aber war der Auftrag der WählerInnen wirklich klar rot-grün oder ist das nicht nur eine (verständliche) Wunschvorstellung?

     

    Die meisten Stimmen haben die Parteien schließlich in dieser Reihenfolge erhalten:

    SPD: 28,3 %

    CDU: 23,4 %

     

    Dann erst folgen die Grünen mit 17,6 %

    Quelle:

    http://wahlarchiv.tagesschau.de/wahlen/2011-09-18-LT-DE-BE/index.shtml

     

    Die Grünen haben weniger Stimmen erhalten, als erwartet, weil sie einen arroganten Frau Künast - zentrierten Wahlkampf gemacht haben. Überzeugende Inhalte kamen zu kurz. Damit haben sie ihre Stammklientel zum Teil verprellt. Bis kurz vor der Wahl strebten die Grünen außerdem noch selbst eine Koalition mit der CDU an, "die spießiger, rückwärtsgewandter und weltferner kaum sein kann" wie Sie richtig schreiben..

    U.a. deshalb haben auch viele Ex-WählerInnen der grünen Partei nicht zugetraut, dass sie eine "zukunftsfähige Mischung hinbekommt zwischen sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Wirtschaftspolitik " und haben einfach mal aus Protest die Piraten gewählt.

     

    Wenn die Grünen nicht in sich gehen und dazu lernen, z.B. im Bereich der bei ihnen nicht ausreichend praktizierten BürgerInnenbeteiligung, dann wird es auch 2013 auf Bundesebene nichts mit rot-grün. Allein schon wegen den Piraten. Laut aktueller Umfrage würden heute 8 Prozent der WählerInnen die Piraten in den Bundestag wählen. Diese Stimmen würden den Grünen fehlen.

     

    Nebenbei: Eine tendenziell "offene Stadt" hat sich meiner Ansicht nach von unten entwickelt, unabhängig von den jeweils in Berlin regierenden Parteien - meist sogar im Dauer-Konflikt mit diesen.

    Zum Beispiel die Initiative "Mediaspree versenken", die mit einem erfolgreichen Bürgerentscheid (!) im Rücken seit Jahren für einen öffentlich nutzbaren Uferweg an der Spree kämpft (bei der Bauplanung von Mediaspree hätte man von Anfang an einen öffentlichen Uferweg einplanen müssen!), die gegen den Neubau von Hochäusern an der Spree und gegen das Vertreiben weltweit bekannter Clubs vom Spreeufer durch das Investorenbauprojekt Mediaspree kämpft, hatte rot-rot auf Landesebene als Gegner und grün-rot-rot auf Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksebene. Aus dem bezirklichen Sonderausschuss zu Mediaspree ist die initiative unter Protest ausgestiegen.

     

    So etwas merken sich die (sozial-stadtökologisch engagierten) Leute. Nicht umsonst haben die Piraten in der Hochburg der Grünen, in Friedr.-Kreuzberg, 14,3 % erhalten.

     

    Was die Piraten allerdings taugen wird sich in den kommenden Jahren herausstellen.

  • WS
    Walter Schmidt

    Die größten Berliner SpießerInnen sind doch die GrünInnen!

  • S
    Stefan

    Danke für diesen Kommentar - sehe ich ganz genau so.

  • L
    Laubeiter

    Also nach den Wahlen hört man häufig, dass Politiker aus Parteien, die verloren haben, die Wähler beschimpfen, die sie nicht gewählt haben.

     

    Hier ist nun eine neue Variante: Nach einer Wahl wird die Idee der Koalition aus SPD und Grünen nicht gewählt von der Partei SPD als Partei mit den meisten Stimmen. Und nun schimpft die Chefredakteurin einer Zeitung, die mehrheitlich von Grünen gelesen wird, über die Partei SPD und den Politiker Wowereit, die die Idee nicht gewählt hat.

     

    Für mich liegt im Scheitern der Verhandlungen über die A100 offen zutage, dass die meisten heute beides wollen, den Kuchen essen und den Kuchen bewahren, also eine lärmarme Stadt mit guter Luft und Platz für Menschen und gleichzeitig schnelle innerstädtische Verbindungen mit dem Auto.

  • HM
    Hannes Mahler

    Liebe Frau Pohl,

     

    nach Ihrer Auffassung könnten nur die Grünen alleine regieren. Aber selbst als deren wohlwollender Betrachter muss man sich fragen, wie sie das hätten anstellen sollen? Die Grünen sind mit derart absoluten Positionen in den Wahlkampf gezogen, dass eine Regierungsperspektive nie bestand. Genauso gut hätten sie fordern können, dass die Spree von nun an andersherum fließe. Es gibt einfach Dinge, die sind beschlossen und entziehen sich dem Gestaltungsspielraum. Da können nur Kretschmannsche Wunder helfen. Die kommen aber nicht, nicht bei S21 und bei der A100 auch nicht.

  • FN
    Floda Nashir

    Wer hat sich für welches ein Bündnis ausgesprochen? Ich als Wähler hatte auf meinem Wahlzettel nur Einzelparteien zur Auswahl. Also, liebe Journalisten, hört doch endlich mal auf mit dem Quatsch von wegen Auftrag des Wählers zu einer ganz bestimmten Koalition! (Das Wahlergebnis zeigt zudem eindeutig auf Schwarz-Rot, weil das die beiden stärksten Parteien sind. Fast alles andere wäre schöner, scheint aber leider nicht möglich zu sein.)

  • H
    Hausmeia

    Auch wenn nun die Berliner Welt der Frau Pohl unterzugehen scheint-war es nicht die Frau Künast, die mit der CDU geflirtet hat? Wegen der Machtoption.'Die Wähler' wollten SPD/Grün? Hm. Rechnerisch hat CDU/SPD die Mehrheit der Sitze. Wollte dann der Wähler nicht eigentlich diese große Koalition, wenn wir schon so argumentieren? Abgesehen davon, Frau Pohl, Sie wählten doch bei der Bundestagswahl eh FDP, es dürfte Sie eigentlich persönlich nun höchstens deren Nichtabschneiden in Berlin stören...P.S: ein Trost zum Scluss. In Bayern regiert die CSU und trotzdem ist Bayern kein eingezäunter Zuchthausbereich. Und schlimmer, als mit der SPD seit 1989 kanns nun für Berlin nicht kommen...Aus unerklärlichen Gründen darf Wowi bleiben.Dafür aber geht die Künast nicht ins Abgeordnetenhaus...das ist ihr zu gering.

  • V
    Vicci

    Die Autobahn kommt...und das ist auch gut so für die Stadt Berlin, für Deutschland, für Europa und die Welt. Stopp! Es geht auch eine Nummer kleiner.

     

    Gaaanz so wichtig ist Berlin nun wieder nicht. Ines P. hat bestimmt nicht in alle Optionen nachgedacht, wenn sie wutschnaubend - wie vorher an gleicher Stelle schon mal ein Kollege - behauptet, die Bundeshauptstadt sei rotgrün. Quatsch! Rot-grün kommt auf 45 %, schwarz-gelb geht nicht, schwarz-grün ist von grün ausgeschlossen gewesen, rot-rot kommt auf 39 % und die Piraten können sich nicht so richtig festlegen. Was dann bleibt ist realistisch schlicht rot-schwarz, denn die kommen auf auf mehr als 51 %! Und d a s ist eine Mehrheit, zumindest eine der Wahlberechtigten.

    Wowi hat in seiner letzten Legislaturperiode keine Lust auf wackelige Verhältnisse a la NRW.

     

    Wenn rot-schwarz rückwärtsgewandt ist, was ist denn dann bitte rot-rot gewesen?

    Sind Autobahnausbau und Flughafen weltfern und reaktionär? Ihr seid doch die ersten, die die neuen Möglichkeiten später nutzen werden. Wetten? Das Land Berlin ist Schlusslicht in Sachen Arbeitslose und Spitzenreiter in Sachen Sozialtransfers. Die Menschen hier brauchen aber Arbeit und keine Almosen.

    Du liebe Güte, Ines P. offenbart ein linkesrand Denken, das bestenfalls eine Minderheit spiegelt.

     

    Vielleicht wollte Wowereit mit Blick auf die BT-Wahl 2013 den Bundesgrünen auch nur mal Grenzen aufzeigen, und er wollte deutlich machen, wer Koch und wer Kellner ist. Von wegen Augenhöhe. Künast startete als Tigerin und landete dank eigener Unfähigkeit zum Kompromiss nun als Wowis Bettvorlegerin. Das ist die Lage. Zu hoch gepokert und den Mund zu voll genommen.

    Grün wurde doch vor allem in Medien wie der taz hochgepuscht. In dieser Zeitung wird wie in kaum einer anderen - außer denen am äußersten rechten Rand - Berichterstattung und Meinung munter vermischt. Das ist journalistisch höchst unprofessionell. Wenn Wünsche dann auf Realität treffen, schäumt es in der taz-Redaktion jedesmal auf. Und das sagt eigentlich alles.

     

    Eine Wette: Nach Wowi kommt Henkel. Berliner/innen wählen wieder lokalpatriotisch. Es lebe Berlin!

  • PR
    Pit Rulff

    Danke Ines Pohl!!!! Genau der richtige Kommentar zur Lage. Ärgerlich, dass die Sozialdemokraten es schon seit über 100 Jahren immer dann vergurken, wenn sie ihrem eigenen linken Anspruch mal gerecht werden sollen. Pit Rulff

  • J
    JDW

    Jetzt kann ich auch die Protestwähler besser verstehen und die Bedeutung des Wortes POLITIKVERDROSSENHEIT. Das nächste Mal verschenke ich meine Stimme ebenfalls an die Piraten . . .

  • W
    willy

    Hä? WählerInnenauftrag?

    Obwohl die CDU mehr Sitze hat als die Grünen?

    Vasteh ick nich.

    Selektiva Blick, wa?

  • P
    Prenzli

    Die CDU ist eine demokratische Partei. Hören Sie auf, so zu tun, als ob mit ihr das Elend über Berlin käme. Das Elend hat Berlin schon genug unter eurem Wowi.Die Grünen sind nicht Heilsbringer, nur weil sie die grüne Farbe des Gaddafi-Propheten verwenden.

  • RG
    Ralf Gast

    Sehr geehrte Frau Ines Pohl,

     

    Ich halte Ihren Kommentar für so symptomatisch, dass ich zu diesem einige Sätze äußern will.

     

    Ihre ganze Argumentation besteht in ihrem Kern aus zwei – seit Jahrzehnten nun in Endlosschleife wiederholt – Argumenten: a) Die politische Avantgarde ist immer grün angemalt und wenn diese Avantgarde endlich mal Entscheidungsverantwortung bekomme, würde auch die politische Alltagspraxis endlich wieder menschlich. b) Die Mehrheit – auch wenn nicht immer so klar erkennbar – steht natürlich zumindest insgeheim auf der Seite dieser gesellschaftspolitischen Avantgarde, und Berlin ist darüber hinaus ohne jeden Zweifel das Weltzentrum dieser alternativen Politikavantgarde.

     

    Gerade Menschen mit einem solchen Selbstverständnis und Sendungsbewusstsein sollten mal ganz tief in sich gehen und einige Reflexionen zur gegenwärtigen Krise der Demokratie folgen lassen. Gerade aus dieser grünen Avantgardebewegung kommt dann immer schnell der Hinweis, diese Krise wäre in ihrem Kern eine Krise der Volksparteien. Allerdings stimmt diese These im besten Fall nur teilweise, mittlerweile existieren mehr als genug empirische Belege, dass es gerade auch dieses elitäre Avantgardeverständnis von Politik ist, welches die Menschen zunehmend von der Politik entfremdet. Und hierbei scheint dann von besonderer Bedeutung zu sein, dass die neue politische Avantgarde im grünen Anzug nicht mehr wie die alten Intellektuellen ihre Stimme im Namen der Menschheit – oder ähnlicher aber immer auf die konkreten Menschen bezogenen Konzepte – erheben, sondern nun für sich in Anspruch nehmen, gleich für die Natur, den Menschen, dessen Beziehungen – also letztlich für das gesamte Universum sprechen zu können. Interessanterweise sind es die gleichen Menschen, welche meinen auch gegen Politikkonzeptionen der Rhetorik der Alternativlosigkeit ihre Stimme erheben zu können. Dies ist ein so eklatanter und jedem auffallender Widerspruch, und dabei glaubt diese Avantgarde allen ernstes auch noch, dieser würde dem gemeinen Pöbel schon nicht auffallen. Es ist eine Sache, eine bestimmte Politik im Hinblick auf die Märkte oder andere Sphären des menschlichen Sozialen als alternativlos zu postulieren, die eigenen Politik aber gleich gegenüber dem Universum an sich, den Interessen der sprachlosen Natur oder der heiligen Schöpfung auszeichnen zu wollen, schlägt die TINA-Rhetorik der Neoliberalen um Längen. Eigentlich handelt es sich hier um die Rückkehr religiöser Wahrheitsansprüche in die Politik – und diese werden dann auch noch auf 3,3 KM Autobahn projiziert!!!

    Gerade die Avantgarden waren hier schon mal weiter – Stichwort Pragmatismus – doch in neuen Jahrtausend scheinen sich die Dinge ein weiteres mal einfach wiederholen zu wollen.

  • S
    Samuel

    Rot-Schwarz ist auch kein Unterschied zu Schwarz-Gelb, alles die gleiche Bagage.

     

    Grün-Rot-Orange wäre mal innovativ und hätte sehr viele Schnittmengen, aber da muss der Wähler noch etwas zulegen. Aber ich bin dezent optimistisch nach der letzten Wahl, dass er zunehemnd intelligenter wird, die etablierten Wohlstands-, Lebensraum- und Sozialsystemvernichter erkannt hat und so die Systembüttel Rot und Schwarz ausgedient haben und den Weg der FDP gehen. Dieser Weg ist schon zwingend, da die nachwachsenden Generationen gebildeter und innovativr sind.

     

    Die SPD und Wowereit haben sich mit ihrem starrsinnigen Beharren jedoch auf dieses grossmannssüchtige Projekt Autobahn ins Abseits manövriert und ihre Wahlunrelevanz für Denkende manifestiert.

  • B
    Bubach

    Die Grünen haben wegen 3 km Autobahn den Wandel in Berlin verhindert. Richtig dass Wowi so wankelmütige Koalitionspartner nicht braucht.

  • AA
    Ali Arslan

    Mit diesem bemerkenswerten Kommentar stellt die neue bemerkenswerte Chefredakteurin der taz in bemerkenswerter Weise ihre bemerkenswerte Naivität und Inkompetenz hinsichtlich politischer Strategien und Analysen unter bemerkenswerten Beweis.

     

    Eine Regierung mit einer Mehrheit von nur einem einzigen Mandat macht sich erpressbar und erstickt sich selbst. Solche Ein-Stimmen-Mehrheiten können zu voraussehbaren Ergebnissen führen wie in Schleswig-Holstein bei Heide Simonis. Selbst Vier-Stimmen-Mehrheiten haben ihre Tücken, wenn frau so dämlich ist, seine eigenen eitlen Widersacher vor den dummen Kopf zu stoßen wie Frau Ypsilanti in Hessen.

     

    Heute trauere ich dem Visionär Steven Jobs nach - Bascha Mika schon seit 2009.

  • M
    Mirielle

    Woher wissen Sie, dass mit dieser ominösen Offenheit in Ihrem Sinne "Schluss" ist? Wobei sich die Frage stellt, ob wirklich alle Aspekte dieser "Offenheit" zu bejubeln sind. Wie wärs mit Kritik an der SPD, die schließlich seit 1989 an der Stadtregierung ist, statt bereits im Vorfeld die CDU zu verteufeln. Dass die Grünen nicht automatisch die "Guten" im angeblich links-alternativen Sinne sind, haben diese ja als Regierungspartei unter Schröder/Fischer mit ihrer Sozialabbaupolitik hinreichend vorgeführt. Da fehlt mir doch glatt die analytische Tiefe im Kommentar.

  • TB
    Thomas Braun

    "Der Auftrag der WählerInnen war klar", schreibt Ines Pohl. Bei nur einer Stimme Mehrheit?! Klar ist was anderes.

  • K
    kiezman

    Rot-Grün oder Grün-Rot, Frau Pohl, verheisst vor allem nicht automatisch etwas gutes. Oder haben Sie die SPD/Grüne Regierungszeit von 1998 bis 2005 mit den vielen negativen Folgen, über die die taz sogar berichtet (Hartz 4, Niedrigstlohn, Kinder- und Altersarmut, nicht erwähnt die taz die Deregulierung der Finanzmärkte in D 2004),genauso wie die Grüne Partei, erfolgreich verdrängt?

    Haben Sie eigentlich mitbekommen, dass die CDU im Wahlkampf zusammen mit Experten ein besseres Stadtentwicklungsprogramm vorgestellt hat, als Ihre Grünen und die SPD zusammen? Hat die taz etwa im Wahlkampf negativ über ihren coolen Wowi berichtet?

    Was heisst nun "offene Stadt"? Das ist in vielen Bereichen einfach Gleichgültigkeit, ein Laissez Faire auf Kosten anderer. Wo sind die taz-Berichte über die Armut in vielen Stadtbezirken, wo sind taz-Berichte über No-Go-Areas für Deutsche? Wo sind die Berichte über das zugrunde reformierte Berliner Bildungssystem usw.Es wird mit der CDU vielleicht hie und da einen anderen Klang geben, Berlin wird deswegen nicht zum Gefängnis. Für Frau Pohl scheint der Rest des Landes eins zu sein, hm?

  • T
    Turbo

    Mit Vollgas in die Vergangenheit -

     

    Genau das war mein erster Gedanke!

  • S
    Sozialdemokrat

    1. Die Wähler hatten mehrheitlich Rotgrünes im Kopf, aber die Wähler verhandeln ja auch nicht. Die agierenden Politiker hatten auf beiden Seiten keine Ambition auf etwas Überhöhtes à la "rotgrünes Projekt". Nur gab es auch keine anderen ausgearbeiteten, realitätsnäheren Leitthemen. Da war u.a. der grüne Personality-Wahlkampf vor. Blieb der Weg über Sachthemen und über Sekundärtugenden (Zuverlässigkeit...). Und der hat nicht zum Ziel geführt.

     

    2. Die real handelnden Personen müssen einander vertrauen, wenn in einer Pleitestadt mit einer Stimme Mehrheit regiert werden soll. Und wie war die Vorgeschichte? Grün hat Rot im Wahlkampf frontal herausgefordert, für abgewirtschaftet und rückständig erklärt. In gefühlten 2000 Presseerklärungen wurde der SPD-geführte Senat in einer alles andere als bündnisorientierten Tonlage angegriffen. - Vermutlich hätten erstmal beide zwei Wochen - getrennt - in Urlaub fahren sollen, um Abstand zu gewinnen. Aber geht das?

     

    3. Minderwertigkeitskomplexe gehören genauso wenig in Koalitionsgespräche wie Größenwahn. Mit Verlaub, beides muss ich den Grünen attestieren. Da wird über das angeblich "dritte Ausschlagen von Rot-Grün" lamentiert, vermutlich um Wowereit zu beschädigen. So ein Quatsch. 2001 hatte Rot-Grün keine Mehrheit. 2006 gab es eine rot-rote Koalition die wiedergewählt wurde und wenig Grund zum Wechseln. 2011 erleben wir gerade. - Zu 1989 ist eigentlich alles gesagt, außer dass zuviele verdrängt haben, wie wenig Zeit dies ambitionierte damalige Rotgrün hatte (ein halbes Jahr, dann kam der Mauerfall).

    Und wieso muss eine Partei mit einem ganz ordentlichen Zuwachs, allerdings krachend verfehltem Wahlziel permanent rumhüpfen und "Augenhöhe" krakeelen? Das zeugt nicht von Souveränität, und das scheint letztlich der Kern des Problems gewesen zu sein. Liebe Grüne, wenn die Novizen von den Piraten sich so anstellen würden: geschenkt! Aber die seit 30 Jahren im Abgeordnetenhaus sitzende Partei der Grünen?

     

    4. Zur A 100 --- entweder man versucht einen Kompromiss oder man geht aufs Ganze. Wer ein Ergebnis "Kompromiss" nennt, aber in Wirklichkeit jede Variante jenseits der 100%igen Durchsetzung ablehnt, ist nicht glaubwürdig, der geht in Wirklichkeit aufs Ganze. Früher nannte man das Fundamentalismus. Das richtet sich an Grün, nicht an Rot. Rot wäre unter diversen Voraussetzungen bereit gewesen, die A 100 für lange Zeit zu beerdigen. Grün war unter keinen Voraussetzungen bereit, die A100 zu bauen.

     

    Was bleibt zu sagen?

    Das ganze ist ein Trauerspiel. Im Bund regiert eine Zombie-Bundesregierung, die nach der Abwahl durch Rot-Grün schreit und in Berlin kommt man nicht zu Potte.

  • HM
    Hans Mahnke

    Guter Kommentar. Aber eines stimmt nicht: Nicht die SPD hat den Berliner Nahverkehr ruiniert, sondern die Deutsche Bahn AG, die ihre Tochter, die Berliner S-Bahn, kaputt gespart hat. Die stadteigene BVG fährt recht ordentlich, auch dank Rot-Rot.

     

    Dass es nun offenbar Rot-Schwarz gibt, müssen sich die Grünen ankreiden lassen. Sie waren so naiv, im Wahlkampf bei der Autobahnverlängerung, die die meisten in der Stadt achselzuckend akzeptieren oder gut finden, den Mund zu voll genommen haben. Dabei war klar, dass Wowereit, der seine politische Zukunft für die A-100-Verlängerung aufs Spiel setzte, nicht auf diese und damit 420 Millionen vom Bund für die Hauptstadt verzichten würde.

     

    Dumm gelaufen. Wegen dieser Anti-Autobahn-Fundamentalposition darf jetzt die CDU Schul- und Integrationspolitik mitbestimmen. Wirklich dämlich!

  • P
    piccolomini

    über das grün gefärbte rumgejammere von frau pohl kann ich mir ein herzhaftes lachen nicht verkneifen. schön, dass die spd zu ihrem wort steht. sie braucht ohnehin eine alternative zu einer koalition mit technikfeindlichen und fundamentalistischen grünen.

  • E
    erikius

    Mehr als 50% der Wähler wären in einer goßen Koaltion vertreten. Wie kommt Frau Pohl dazu zu behaupten die Mehrheit möchte das nicht? Weder SPD noch Grüne haben vor der Wahl einer Koalition mit der CDU ausgeschlossen - es würde also auch kein Bruch eines Wahlversprechens bedeuten wie einst in bei Ypsilanti.

    Eine Dmokratie muss so einiges aushalten, wie zum Beispiel die LINKE ode die NPD. Von "aushalten" zu sprechen wenn sich eine gewählte Mehrheit findet um zu regieren stellt mehr Frau Pohls Sinn für Dmokratie als die Demokratie selber in Frage.

    Die 70% Mehrheit im linken Lager ist ebenfalls mehr herbeigewünscht. Die SPD ist keine strikt linke Partei im sozialistischem Sinne und die Piratenpartei wehrt sich (trotz deutlich linkem Profil) entschieden gegen eine links/rechts Einordnung.

  • B
    Bürger1972

    Ich finde es schon bemerkenswert, mit welcher Engstirnigkeit Sie davon ausgehen, dass "Vollgas in die Zukunft" offensichtlich nur mit "Den Grünen" möglich sein soll - einer Partei, die auf ihre Art nicht weniger verbohrt und spießig ist, als Sie dies der CDU vorwerfen. Die Themen, bei denen "Die Grünen" dies ausleben, sind nur andere!

  • RB
    Rainer Brase

    Also - wenn das "Konzept einer offenen Stadt" von den Koalitionsverhandlungen zwischen Rot und Grün abhängen soll, dann war es ohnehin substanzlos. Die Koalitionsverhandlungen mit der CDU sind noch gar nicht geführt worden und trotzdem wird hier schon von einem rot-schwarzen Bündnis gesprochen. Die SPD sucht doch in Ihrer beispiellosen Selbstherrlichkeit keine Koalitionspartner sondern nützliche Idioten für die Drecksarbeit. Die CDU bietet sich da natürlich sofort an und weltanschaulich gibts ja tatsächlich seit längerem schon ein rot-schwarzes Bündnis. Alles das, wovor die SPD immer gewarnt hat, hat sie dann mit Rot-Grün im Bund in die Tat umgesetzt. Mal ehrlich - muss man sowas in Berlin wiederholen? Solln sich doch die wahren Geldvernichter finden, jetzt wo kein Geld mehr da ist! Eins ist klar - der Bürger bekommt seine Autobahn.

  • RB
    Rainer Brase

    Also - wenn das "Konzept einer offenen Stadt" von den Koalitionsverhandlungen zwischen Rot und Grün abhängen soll, dann war es ohnehin substanzlos. Die Koalitionsverhandlungen mit der CDU sind noch gar nicht geführt worden und trotzdem wird hier schon von einem rot-schwarzen Bündnis gesprochen. Die SPD sucht doch in Ihrer beispiellosen Selbstherrlichkeit keine Koalitionspartner sondern nützliche Idioten für die Drecksarbeit. Die CDU bietet sich da natürlich sofort an und weltanschaulich gibts ja tatsächlich seit längerem schon ein rot-schwarzes Bündnis. Alles das, wovor die SPD immer gewarnt hat, hat sie dann mit Rot-Grün im Bund in die Tat umgesetzt. Mal ehrlich - muss man sowas in Berlin wiederholen? Solln sich doch die wahren Geldvernichter finden, jetzt wo kein Geld mehr da ist! Eins ist klar - der Bürger bekommt seine Autobahn.

  • RB
    Rainer Brase

    Also - wenn das "Konzept einer offenen Stadt" von den Koalitionsverhandlungen zwischen Rot und Grün abhängen soll, dann war es ohnehin substanzlos. Die Koalitionsverhandlungen mit der CDU sind noch gar nicht geführt worden und trotzdem wird hier schon von einem rot-schwarzen Bündnis gesprochen. Die SPD sucht doch in Ihrer beispiellosen Selbstherrlichkeit keine Koalitionspartner sondern nützliche Idioten für die Drecksarbeit. Die CDU bietet sich da natürlich sofort an und weltanschaulich gibts ja tatsächlich seit längerem schon ein rot-schwarzes Bündnis. Alles das, wovor die SPD immer gewarnt hat, hat sie dann mit Rot-Grün im Bund in die Tat umgesetzt. Mal ehrlich - muss man sowas in Berlin wiederholen? Solln sich doch die wahren Geldvernichter finden, jetzt wo kein Geld mehr da ist! Eins ist klar - der Bürger bekommt seine Autobahn.

  • L
    Lupo

    "Ausgerechnet Berlin, die Stadt, in der sich 70 Prozent der BürgerInnen für ein linkes Regierungsbündnis ausgesprochen haben, sind die rot-grünen Koalitionsgespräche geplatzt, bevor sie überhaupt richtig begonnen haben...."

     

    Dieser Satz ist irreführend. Er suggeriert, dass 70% der Wählerinnen und Wähler automatisch rot-grün bevorzugen. Und das tun sie eben NICHT, liebe Ines Pohl. Die knapp 10% für die Piraten sind nicht vom Himmel gefallen. Rot-Grün hätte gerade eine Stimme Mehrheit und nur gut 45%(!) der Wählerstimmen. Von einem eindeutigen Regierungsauftrag kann man da nicht sprechen, wie sie das suggerieren. Da hat die (gar nicht mehr so) große Koalition einen eindeutigeren Wählerauftrag. Jedenfalls bis andere Mehrheiten (wieder) möglich sind.

  • AS
    Anton Sürken

    Tja, Frau Pohl, wer sagt denn, dass der Wählerauftrag nicht erfüllt wird? Immerhin hätte eine rot-schwarze Koalition eine stabile Mehrheit der Sitze. Somit besteht im Allgemeinen ein Wählerauftrag. Oder haben nur Sie die Fähigkeit, den Wählerwillen genau interpretieren zu können?

  • P
    Piratenwähler

    welche 70% haben sich bitte für ein linkes bündnis ausgesprochen? spd, linke und grüne kommen zusammen nur auf 57,3%. das sind nochnichtmal 60%.

  • B
    Berliner

    Die Verräterpartei holt die schwarze Pest ins Boot, überrascht das irgendwen? Wer die CDU wählt ist klar, das sind reaktionäre Spinner, die ihren Mitmenschen das eigene Spießbürgertum aufdrücken wollen, zur Not durch Polizeigewalt. Außerdem natürlich ein paar FDP-Flüchtlinge, denen klar war, dass die so genannten Liberalen keine 5% schaffen werden. Aber was bringt die Leute dazu, die SPD zu wählen? Der Hass auf Arbeitslose? Das Gefühl die Mieten wären zu niedrig? Da kann man auch gleich das CDU-Original wählen.

     

    Jetzt dürfen wir uns darauf freuen, dass wieder Milliarden an Milliardäre des CDU-Klientels verschenkt werden und ca 2 Jahre nachdem die schwarz-rote Regierung wieder vom Wähler abgestraft wird dürfen wir uns nochmal die Lügen seitens der CDU anhören, dass linke Politik für Berlins Bankrott verantwortlich wäre.

     

    Ich verstehe nicht, wozu die blöde Autobahn jetzt unbedingt nötig sein soll, aber mir ist dieses Thema ehrlich gesagt ziemlich egal und das obwohl das Ding praktisch vor meiner Haustür gebaut werden soll.

  • E
    Elaria26

    Wer rechnen kann ist klar im Vorteil. SPD 28,3 %, CDU 23,4% der abgegebenen Stimmen. Warum sollte eine große Koalition daher gegen den Wählerwillen sein? Außerdem wenn die Linken so prima regiert hätten, warum wurde nicht Rot- Rot gewählt? Die Piraten sind eine nerdige Chauvi- Männertruppe ohne konkreten Plan, die Linken hab duckmäusertisch regiert und sind verstritten und die Grünen haben Ihre Ideale schon lange verraten. Ich hoffe auf die große Koalition. Das Abendland wird schon nicht untergehen.

  • W
    willy

    Der Auftrag der WählerInnen ist klar: Rot-Schwarz soll es werden!

    Demokratie eben, also bitte.

  • JD
    Joachim Denkena

    Ich will die A100 nicht. Noch weniger möchte ich Rot-Schwarz. Und am wenigsten mag ich die Herren Wowereit und Müller, für die Politik anscheinend nur ein Machtspiel ist und nicht die Diskussion um die besten Wege für diese Stadt.

  • V
    Vicki

    "Gräben zwischen dem SPD-Verständnis von Industriepolitik und einem ökologischen Gesellschaftsentwurf"

     

    Ich denke, das sind eher die Gräben zwischen jenen Berlinern, die ihre Verkehrsprobleme gelöst haben wollen, und den Grünen, die lieber verhindern und verbieten.

  • UM
    Ulli Müller

    Na ja,

    da muss ich ja wohl etwas zurücknehmen.

    Die Grünen machen also nicht jeden sozialdemokratischen Mist mit, Hut ab!

    Die Sozialdemokraten und Wowereit wollen doch lieber auf der Seite der Parteispendeneinzahler bleiben (wird dann so als Industriepartei verkauft), als endlich mal was für die Menschen in Berlin zu tun!

    Sozis Pfui!!

    Grüne (mal ausnahmsweise)Hui!!!

  • BS
    Bärbel Schramm

    "Dieses rot-schwarze Bündnis hat die Mehrheit nicht gewollt."

     

    Woher wissen Sie das?

     

    Vor der Wahl gab es in Umfragen in der Tat eine Mehrheit für Rot/Grün. Aber nach diesem grauenhaften Hickhack über ein Stückchen Autobahn, was sagen die Umfragen heute?

  • MS
    Michael S.

    Frau Pohl Sie irren, denn zumindest ich habe dieses rot-schwarze Koalition gewollt und ich stehe da sicherlich nicht alleine!!!

  • A
    alabasta

    Seltsame Rechenspiele werden da von Frau Pohl durchgeführt. Mag sein, dass ca. 70% der Wahlberechtigten, die zur Wahl gegangen sind (ca. 60%) Parteien gewählt haben, die dem linken Spektrum zugeordnet werden können - aber ob eine Mehrheit von diesen Wählern Rot-Grün favorisierten, wage ich zu bezweifeln. Auch ich habe eine linke, besser gesagt die linke Partei gewählt und für mich sind die Grünen eine grün angepinselte CDU, also wieso nicht gleich Rot-Schwarz, das ist dann wenigstens etwas ehrlicher, stabiler und bindet die nörgelige CDU in die Entscheidungen ein, die Berlin in den kommenden (politisch schwierigen) Jahren zu treffen hat. Die grüne Bohème kann sich's ja in den gentrifizierten 'Szenekiezen' gut gehen lassen...

  • R
    Rotschwarz

    Wie kommen Sie darauf, dass die Berliner dieses Bündnis nicht gewollt haben? Da kommt die stärkste Partei mit der zweitstärksten zusammen. Und wenn man die Berliner direkt nach den Koalitionsoptionen fragt, ist rot-schwarz auch vor rot-grün. Ich glaube eher, das ist Bitter für Sie, nicht bitter für Berlin ;-)

  • J
    Janno

    Seid wann wird Berlin weltweit für sein alternatives Leben gefeiert?? In keiner Stadt weltweit klaffen die alternativen Ansprüche und die Praxis der Stadtentwicklung so weit auseinander wie in Berlin. Und das liegt bei weitem nicht nur an der auch vom rot-roten Senat weiter forcierten neoliberalen Stadtentwicklung, sondern im Grundatz vielmehr an einer internationalen Möchtegernelite aus Studenten, "Kreativen" und Bohemians, die ihren eigenen Anteil an der Misere anscheinend immer noch nicht ertkannt haben. Jede Stadt bekommt die Koalition, die sie verdient. Auch wenn 70% diese nicht haben wollten. Berlin ist im Moment DER Inbegriff einer Stadtentwicklung, die sich dem Diktat des Kapitals unterwirft. Mit all seinen alternativen Lebensformen. Und mit der Autobahn. Herzlichen Glückwunsch für diese Fehleinschätzung!

  • D
    deviant

    Schöner hätte das die Pressestelle der Bündnisgrünen nicht formulieren können.

     

    Für's nächste Mal wäre aber eine etwas überparteilichere Analyse angebracht. Oder etwas mehr wirklichkeitsnähe bzgl der Verfasstheit der Grünen, statt so zu tun, als sei das immer noch dieselbe Partei wie vor 30 Jahren.

  • K
    Katrin

    Wir BerlinerInnen können uns glücklich schätzen, dass die Piraten und die A100 dafür gesorgt haben, dass uns der Rot-Grüne-Spuk ersparrt bleibt. Berlin geht es schon schlecht genug, steigende Kriminalität, Armut, Gewalt, Überfremdung; alles Mitverursacht bzw. nicht bekämft durch die letzten drei linken Regierungen.

    Wenn ein Sarrazin die Probleme aufzeigt und die Herren und Damen nur mit Zensur und Diffamierung reagieren ist das alles, nur keine OFFENE Demokratie und Meinungskultur.

     

    Wenn jetzt die CDU wieder in die Regierung kommt, hoffe ich nachts wieder ohne Angst U-Bahn fahren zu können, statt zusehen zu müssen, wie der öffentliche Raum Kriminellen und Rockerbanden überlassen wird. Hoffentlich wird auch die Polizei gestärkt, um die Sicherheit wieder herzustellen und die Gewalt und Kriminalität, für die Berlin ja so OFFEN war und ist, zurückgedrängt wird.