Kommentar Eiswinter: Grüne Angst vor der Autolobby
Bedient wurde auch unter grüner Mitverantwortung vor allem die Autolobby: durch Tonnen von Salz auf den Straßen, das auch noch teure Schlaglöcher produzierte.
S icher: Meteorologisch gesehen war der letzte Winter ein harter. Aber kein ungewöhnlicher - und schon gar nicht vergleichbar mit den Verhältnissen des Jahres 1979, als weite Teile des Nordens wegen Schnees nur durch die Luft erreichbar waren. Es war eben nicht nur unbilliges Schicksal, das zeitweilige Chaos in den Städten - sondern zu Teilen hausgemacht.
Wer morgens die Verkehrsmeldungen verfolgte - "der Räumdienst ist seit zwei Uhr morgens mit 140 Fahrzeugen im Einsatz" - ahnte nichts Böses. Etwas aber war anders als noch vor wenigen Jahren: Wer früher zu nachtschlafender Zeit vor der eigenen Haustür geräumt hatte, der konnte etwa auf dem Weg zur Arbeit sehen, wie öffentliche Bedienstete Fußgängerüberwege und Bushaltestellen von Eis und Schnee befreiten.
So etwas gibt es vielerorts nicht mehr: Die Kommunen haben den Streudienst privatisiert, die beauftragten Firmen kassieren eine Pauschale dafür, dass sie im Winter vielleicht ein Dutzend mal ausrücken. Steigt dieser Bedarf aber, kommen sie dem nicht nach. Daran hat sich, sagen wir: in Hamburg auch unter grüner Regierungsverantwortung nichts geändert. Bedient wurde vor allem die Autolobby: durch Tonnen von Salz auf den Straßen, das auch noch teure Schlaglöcher produzierte. Dabei kann ein Auto, angemessen schnell bewegt, kaum umkippen - anders als der Mensch.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Alles zur Bundestagswahl
FDP sackt immer tiefer, BSW weiter an der Kante
Sauerland als Wahlwerbung
Seine Heimat
Pragmatismus in der Krise
Fatalismus ist keine Option
Erstwähler:innen und Klimakrise
Worauf es für die Jugend bei der Bundestagswahl ankommt
Russlands Angriffskrieg in der Ukraine
„Wir sind nur kleine Leute“
Totalausfall von Friedrich Merz
Scharfe Kritik an „Judenfahne“-Äußerungen