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Was es bringen soll, das Öl dort und zwar genau dort unter dem Ishpingo-Tambococha-Tiputini- Gebiet (ITT) der Erde zu lassen? Warum dies keine Erpressung ist? Und warum man auch einmal bezahlen sollte, damit etwas unterlassen wird?
Hier ein paar Antworten:
Diese Gebiet ist eine der wenig erhaltenen Regionen der Welt mit einer immensen Artenvielfalt, ein Gebiet auf dem zwei indigene Stämme Ecuadors noch unbeeinträchtigt leben können. Sie mussten sich bereits dorthin zurückziehen, da andere Teile des Landes durch Ölförderungen derart verschmutzt sind, dass ein autonomes Leben nicht mehr möglich war und die Rate der mit Krebs geborenen Kinder stetig ansteigt.
Es scheint manch einem vielleicht nicht auf den ersten Blick bewusst zu sein, aber Deutschland genau wie alle anderen Industriestaaten, hat nicht nur eine Verantwortung für sich selbst! Als eine der reichsten Industrienationen, die jahrzehntelang und bis heute andauernd auf Kosten ärmerer Länder des Südens ihren Wohlstand weiter ausbaut, die Umwelt jahrelang unbehellicht ausgebeutet hat- nicht nur in unserem eigenen Staat, sondern auch in gerade solchen Ländern der "Dritten Welt" - steht in der Schuld von genau solchen Ländern!
Schulden, die nicht nur mit Geld zutun haben. Immerhin gibt es seit einigen Jahren Bestrebungen sogenannte Ökoschulden publik zu machen. Auch andere Projekte gibt es bereits,initiiert durch das Kyoto-Protokoll, bei denen Industriestaaten dafür Geld ausgeben, damit in Entwicklungsländern Emissionen verhindern können.
Würden wir einmal unsere Werteordnung hinterfragen - käme es uns wahrscheinlich nicht mehr so sinnlos vor, zu zahlen, damit etwas "unterlassen" wird. Immerhin: Unterlassen wird die Rodung wertvoller Bäume, die Umsiedlung und Gefährdung ansässiger Bewohner und die mutwillige und unwiederbringliche Ausrottung wertvoller Flora und Fauna.
Darüberhinnaus gibt Deutschland jedes Jahr Milliarden für sogenannte "Entwicklunszusammenarbeit" aus, ohne, dass sich dabei großartige Erfolge in den Empfängerländern einstellen würden.
Hier bietet sich nun erstmalig die Möglichkeit echt und keine pseudo-Zusammenarbeit zu fördern. Denn dieses Projekt dient nicht dazu Correa Geld in die Taschen zu schaufeln. Schließlich sitzen im Vorstand des UN Fonds der Initiative genauso Repräsentanten der Zivilgesellschaft, wie auch der UN und der Geberländer. Das Geld wird - unter strengster Aufsicht der UN - für genau solche "Entwicklungsprojekte" (Schulen, INfrakstrukur, Krankenhäuser) ausgegeben, für die Deutschland und andere Geberstaaten ohnehin Entwicklungshilfe zahlen.
Bitte informieren Sie sich doch das nächste Mal, bevor sie belanglose, zynische Kommentare abgeben! Für Zynismus sind mir unsere Welt und Menschenleben zu schade!
Wer etwas dagegen tun will:
Facebook-Page: https://www.facebook.com/pages/Herr-Niebel-retten-Sie-den-Yasuni-Regenwald/233284486689581
Petition: http://www.openpetition.de/petition/online/yasuni-nationalpark-projekt-offener-brief-an-dirk-niebel
Rettet den Yasuní Nationalpark! Schützt die Bewohner und die unglaubliche Artenvielfalt! Unterschreibt die offenen Briefe an Minister Niebel:
http://www.openpetition.de/petition/online/yasuni-nationalpark-projekt-offener-brief-an-dirk-niebel
http://www.petitiononline.com/mod_perl/signed.cgi?yasuni&1
Dankeschön!
Es gibt gar keine Klimaauswirkung: Das Oel, das aus dieser potentiellen Foerderung nicht verbrannt wird, wird eben aus anderen Quellen verbrannt, und wenn hier gefoerdert werden sollte, wird aus anderen Quellen entsprechend weniger verbrannt.
Und die paar Baeume, die fuer die Foerderanlagen zu faellen sind, haben keine messbare Auswirkung auf das Klima.
Das hat Frau Merkel als Naturwissenschaftlerin natuerlich verstanden.
Mit der FDP als Koaltionspartner hat
man eine Strafe für die ganze Regierungszeit.
Und gerade der Entwicklungshilfeminister Niebel
und der Ex-Wirtschaftsminister Brüderle
ist bzw. war der Unfähigste.
Würde dann nicht Griechenland die Agenda bestimmen,
könnte man wirklich sinnvolle Investitionen
tätigen. Wir müssen uns auf den Investitionsaspekt
in Wirtschaft, Länder und Umwelt konzentrieren.
Deutschland als Geldsack unter den Irren
im EU-Irrenhaus hat wieder seinen Beitrag zur
Rettung der Welt verfehlleistet, indem er
das Geld zur Stützung korrupter Beamter
und skrupelloser Spekulanten opfert.
Die geografische Zugehörigkeit Griechenlands
zur EU ist hier wichtiger als die Zugehörigkeit
zu anderer Staaten zu einem ethisch verantwortungsvollen Staatenhandelssystem.
Ecuadors Regierung hätte die 3Mrd. € verdient und
den Griechen nutzen diese 3 Mrd€ letzlich auch nicht
wirklich. Fazit: Dumm ist die deutsche Entwicklungshilfe. Sehr, sehr dumm. Weg mit Niebel.
Dann sollen sie doch das Öl fördern!
früher oder später tun sie es sowieso!,
mit unseren Baumaschinen und finanziellen Mitteln!
Das ganze ist nichts weiter als Erpressung!
wer gibt mir Geld damit ich nicht an der nächsten
Ecke die Umwelt nicht versaue?
Denkt irgendwer die Einheimischen in Equador würden
von der Sache profitieren was eine Unterstützung aus Deutschland rechtfertigen würde?
Wenn sie das Öl fördern haben sie ja Geld
dann brauchen sie auch sonst keine MIttel mehr aus fremden Ländern.
schon schade das Deutschland für Diktatoren (auch
Möchtegerne Demokratisch legitimierte), öl - tycoone und andere Lobbyisten auf kosten des Steuerzahlers immer ein Paar 100 Millionen übrig hat!
Dschungel ist auch nur´n anderes Wort für´n Scheiss-Wald.:-)
Eine schicke rote Outdoorjacke macht aus einer Ignorantin noch lange keine Klimakanzlerin, und Niebel ist ohnehin DER Durchblicker des Kabinetts. Wehe wenn er losgelassen.
Frau Merkel als Gallionsfigur der Wirtschaft, von Energiekonzernen, der wirtschaftsradikalen Lobbyisten sowie Speerspitze einer sozial- und solidaritätszerstörenden Ideologie ist bei sinnvollen, konstruktiven Projekten höchstens für eine Sprechblase gut. Glaubwürdigkeit und Verantwortlichkeit für ihr demokratisches Mandat, auf das sie einen Eid geleistet hat, sind ihr so fern wie der Kälte die Wärme.
Die militärische Lage ist bitterernst für die Ukraine. Das geschundene Land braucht weiter Hilfe aus dem Westen – wie einst versprochen.
Kommentar "Dschungel für Öl"-Projekt: Abgetauchte Klima-Kanzlerin
Weil die finanzielle Unterstützung ausbleibt, droht das "Dschungel für Öl"-Projekt zu scheitern. Die unrühmlichste Rolle spielt dabei die deutsche Bundesregierung.
Er war visionär, der Vorschlag für den Klima- und Artenschutz, den Ecuador vor einigen Jahren vorstellte: Das Land wollte darauf verzichten, riesige Erdöl-Vorkommen im Yasuní-Nationalpark zu erschließen, sofern die Industriestaaten die Hälfte der entgangenen Gewinne ausgleichen. Gleich doppelt, so die richtige Analyse, würde das gebeutelte Klima profitieren - einerseits durch das nicht verbrannte Öl, andererseits durch den Erhalt des Regenwalds.
Dank der UN wurde aus der Vision ein detailliert ausgearbeiteter Plan. Dennoch ist jetzt fraglich, ob der jemals realisiert wird. Der Grund: Die Industriestaaten mauern. So sehr sie die Idee verbal unterstützt hatten; die finanzielle Unterstützung blieb aus.
Die unrühmlichste Rolle spielt dabei die deutsche Bundesregierung. Während sie noch zu Zeiten der großen Koalition zu den engagiertesten Unterstützern des Projekts gehörte, ist sie nun der stärkste Bremser.
Dass sich FDP-Entwicklungsminister Dirk Niebel als Axt im Walde geriert und den bisherigen Partnern in Ecuador in den Rücken fällt, ist angesichts seiner sonstigen Politik kaum verwunderlich. Aber dass die ehemalige "Klima-Kanzlerin" das so einfach akzeptiert, erstaunt schon.
Nicht nur, weil die ecuadorianische Initiative ursprünglich von allen Fraktionen im Bundestag unterstützt wurde. Und nicht nur, weil Deutschland in der internationalen Klima-Politik durch die 180-Grad-Wende massiv an Glaubwürdigkeit und Einfluss verliert. Sondern vor allem, weil der Plan einfach überzeugend ist: Nur Öl, das gar nicht erst gefördert wird, trägt sicher nicht zum Klimawandel bei.
Ob die Bundesregierung noch zur Vernunft kommt, wird für die Zukunft des Projekts sehr relevant sein. Parteien und Zivilgesellschaft würden also gut daran tun, den Druck auf die abgetauchte Klima-Kanzlerin zu erhöhen.
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Kommentar von
Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert. Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.