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Als nächstes werden die Grünen fordern daß die Arbeiter in Fukushima sich nicht mehr mit SchutzanzügInnen verschleiern dürfen.
dem beitrag von kto stimmt ich in vollem umfang zu.
es wird höchste zeit, dass sich die grünen von ewiggestrigen und realitätsfremden einstellungen wie die des autors lösen. diese sollten in einem aufgeklärten staat wirklich nicht zur meinungsbildung beitragen.
" ein Bild des Islams als frauenfeindliche Problemreligion gezeichnet werden soll, das mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat"
Mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat? Wie sieht denn die Realität aus für Frauen in Staaten, in den der Islam Staatsreligion ist? (und die Burka Alltagskleidung?) Welche Frauenrolle predigen die Salafisten? Gerade die Burkaträgerinnen bekennen sich zu einem archaischen, orthodoxen Islam, der die Scharia über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte stellt. Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema (vgl. Kelec, Ates, Hiris Ali, Mernissi etc.) darf offenbar nicht stattfinden. Es ist nicht politisch links bzw. korrekt, bei der Verteidigung des Islams über die Rolle der Frauen geflissentlich hinweg zu sehen. Gut, dass auch die Grünen hier endlich Frabe bekennen.
Begrüßenswert, endlich wird im Sinne der BürgerInnen gehandelt!
Es geht doch gar nicht darum, dass Burkas nicht abgelehnt werden. Ich stehe ihnen auch höchst kritisch gegenüber.
Das Problem ist: Hier wird ein Fass aufgemacht, um sich zu profilieren. Es gibt keine Frauen mit Burka im Staatsdienst, man regelt also was, was gar keiner Regelung bedarf. "Gefahr"? Gibt es gar nicht.
Klingt aber halt toll - und latent wird wieder ein Bild von Muslimen bedient, dass der Realität in Deutschland kaum entspricht. Ganz, ganz groß.
Es gibt eine ganze Anzahl "liberaler" Imame und säkularer Normalmuslime hierzulande, aber auch in einigen unserer Nachbarländer, die die Vollverschleierung ebenfalls strikt ablehnen. So etwa der Rektor der Grande Mosquée de Paris, Dalil Boubakeur. Der WIKIPEDIA-Beitrag über ihn zitiert aus einem Artikel des ND: "Er betont, dass die Burka keiner religiösen Vorschrift entspricht und ein 'Zeichen für das Fortschreiten des fundamentalistischen, rückwärtsgewandten Islam' ist". Für Jan Kahlcke ist Boubakeur wahrscheinlich genauso ein "Islamfeind" wie all jene, die sich gegen Beschneidungspraktiken aussprechen. Auch Genitalverstümmelung wird von vielen Muslimen "islamisch" gerechtfertigt.
Man kann den Grünen Niedersachen nur gratulieren, solchen Reflex-Ideologen wie Kahlcke nicht zu folgen, die besser PR-Arbeit für reaktionäre Islamisten machen als in einer linken Zeitung schreiben sollten.
Achso, Vollverschleierung hat nichts mit Unterdrückung zu tun?
Und Islam ist Frieden.
Schon eine sehr weltfremde Ansicht die hier mal wieder vertreten wird.
"Populistisch, weil es keinerlei Anlass gibt: Aus Niedersachsen ist kein Fall einer Staatsdienerin mit Burka bekannt."
Es ist auch kein Fall einer Staatsdienerin mit Hakenkreuzbinde bekannt. Ist also dieses Verbot ebenfalls nur populistisch?
Wie heißt es doch so schön? Wehret den Anfängen!
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"Islamfeindlich, weil mit dem Getöse über das Burkaverbot ein Bild des Islams als frauenfeindliche Problemreligion gezeichnet werden soll, das mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat."
Meinen der Kommentator das wirklich ernst?
Liebe TAZ. Es gab mal eine Zeit, da habt ihr Euch um die wirklich wichtigen Belange der Frauen gekümmert. Da hättet ihr eine derart frauenfeindliche Ideologie bekämpft und den Verfasser solcher Kommentare moralisch kastriert. Und heute? Kümmert ihr euch um die Quote in DAX-Konzernen, damit einige wenige Karriereweibchen schneller nach oben kommen.
Echt traurig.
Wenn das Burka-Verbot eingeführt wird,könnte genauso
gut ein Schlipszwang für Jeans Träger eingeführt
werden...
Staatliche Bevormundung für die Bekleidung oder
Nichtbekleidug Menschen aller Regionen und Religionen
ist totalitär,eine Bevormundung,die unerträglich ist.
Burka-Tragen sollte genauso erlaubt sein wie jede
Form des Nudismus.Eine nackte Nonne muß das gleiche
Recht haben wie eine burka-tragende Prostituierte
moslemischen Glaubens...
Irgendwie japier ichs nicht mehr, was ist denn eigentlich plötzlich so schlimm dran islamfeindlich zu sein?
Einst war eine stramm antiklerikal-antireligiöse Haltung verpflichtene Vorraussetzung für die Aufnahme in den linken Kampfadel. Neuerdings muss man aber vor dem Geschrei der Anhänger eines sonnenstichigen Ziegenhirten kuschen.
Ja gehts noch?
Eine radikal aufklärerisch rationale Haltung verlangt geradezu eine "islamfeindliche" Haltung, ebenso wie eine antichristliche, eine antijüdische, eine antishintoistische und eine antihinduistische etc.
Ceterum censeo finde ich die in der Verschleierung implizite Anklage jede Frau vergewaltigen zu wollen zutiefst ehrenrührig. Was much allerdings nicht dazu anstiftet Moscheen anzuzünden.
Tja, liebe taz, liebe Grünen und Linken, das "gesunde Volksempfinden" ist nun mal keine Ideologie der "Rechten" sondern es manifestiert sich auch bei den "Linken".
Denn mit welcher Begründung soll zur Verhinderung einer genehmigten Nazidemo illegalerweise aufgerufen werden wenn sich andere, in einzelnen Facetten nicht minder menschenverachtende Ideologien frei entfalten dürfen?
Die Grünen wollten doch immer in der Mitte ankommen. Da sind sie jetzt auch. Wenn sie dabei so geworden sind wie sie nie sein wollten ist das eben Politik oder einfach Neuausrichtung.
Ich glaube, der Kommentator hat etwas übersehen:
In unserer fast vollständig regulierten Gesellschaft wird jedes juristische Schlupfloch irgendwann einmal genutzt, es ist durchaus denkbar, dass jemand irgendwann einmal wegen "Diskriminierung" von Burka- oder Niqab-Trägerinnen bis vor den Europäischen Gerichtshof zieht, und wehe, wenn das verklagte Land dann nicht eine wasserdichte gesetzliche Grundlage für eine eigentlich selbstverständliche Regelung vorweisen kann.
Da gerade die Grünen mit solchen Dingen Erfahrung haben, handeln sie klug und umsichtig, wenn sie mögliche Gesetzeslücken rechtzeitig schließen wollen.
Natürlich ist der Vorgang grotesk - aber das liegt mehr an der ganzen überdrehten Welt der Beauftragten für alle und jede Benachteiligten, und weniger an dem konkreten Fall.
Charles Dickens (David Copperfield):
'Perhaps it's a good thing, Traddles,' said I, 'to have an unsound Hobby ridden hard; for it's the sooner ridden to death.'
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Burka-Verbot in Niedersachsen: Ab in die Mitte
Den Grünen geht es nicht nur um die Musliminnen, sondern auch um das gesunde Volksempfinden.
Noch bevor der notorische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) konkrete Pläne vorlegt, das Tragen von Burkas im öffentlichen Dienst zu verbieten, stellen sich die oppositionellen Grünen an seine Seite - oder: an die Spitze der Bewegung.
Die Debatte um das Verbot des Ganzkörperschleiers ist populistisch und islamfeindlich. Populistisch, weil es keinerlei Anlass gibt: Aus Niedersachsen ist kein Fall einer Staatsdienerin mit Burka bekannt. Islamfeindlich, weil mit dem Getöse über das Burkaverbot ein Bild des Islams als frauenfeindliche Problemreligion gezeichnet werden soll, das mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat.
Warum machen gerade Grüne so was? Offensichtlich ist ihnen der Erfolg zu Kopf gestiegen. Nachdem sie in Baden-Württemberg die SPD hinter sich gelassen haben und dasselbe wohl in zwei Wochen in Bremen mit der CDU schaffen werden, wollen sie die bürgerliche Mitte dauerhaft besetzen. Und wie ginge das einfacher, als mit Populismus im Gewand eines wohlfeilen Feminismus zu Gunsten von imaginierten geschundenen Musliminnen?
Dass es nicht nur um die geht, sondern auch um das gesunde Volksempfinden, lässt die Vorbemerkung zum grünen Beschlussvorschlag durchblicken: "Bei einer großen Mehrheit der Menschen führt das Tragen eines Ganzkörperschleiers zu Irritationen, Verunsicherung bis zu klarer Ablehnung" heißt es dort. Na dann, her mit dem Verbot.
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Kommentar von
Jan Kahlcke
Redaktionsleiter
Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück
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Jan Kahlcke