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@Maxito: es scheint, Sie sind leider im Konfirmanden-Alter hängengeblieben
@manneschmidt:
ich finde Ihre "mainstream" Einschätzung zu einseitig. Immerhin wurde und wird mit dem Emissionshandel zum ersten Mal der Versuch unternommen, Folgeschäden an Allgemeingut monetär zu bewerten und dadurch Handlungsänderungen zu bewirken.
Leider wird das Konzept jeoch noch nicht konsequent angewendet ... aber wir sind auf dem Weg.
Emissionshandel ist an sich schwachsinnig und kann nicht funktionieren!!
Wie krass, dass sich das noch nicht einmal in der taz-Redaktion herumgesprochen hat, dabei wurde das Prinzip des Emissionshandels vom Solarenergie-Förderverein bereits vor 10 Jahren als grundsätzlich ungeeignet widerlegt: http://sfv.de/lokal/mails/wvf/zerthand.htm
Leute, bitte beschäftigt Euch doch mal mit der Sache und plappert nicht so unreflektiert irgendwelchen Mainstream-Blödsinn nach.
Braunkohle? Wie wärs mit einer Ethikkommission aus Energieexperten wie Bischöfen und Öko-Aktivisten?
Ist doch schließlich ein Erfolgsmodell... die liefern immer das gewünschte Ergebnis.
Physik ist eh' nur hinderlich, wenn man so schön am träumen ist.
Frieden mit Putin sei möglich, suggeriert das Bündnis Sahra Wagenknecht – und bedient so geschickt Sehnsüchte der Ost-Wählerschaft.
Kommentar Braunkohle: Verpfuschter Emissionshandel
Wer die Braunkohle zurückdrängen will, muss beim Emissionshandel ansetzen. Die massenweise verteilten Zertifikate müssen verknappt werden.
Die Botschaft klingt plausibel: Weniger Atomstrom gleich mehr Energie aus Braunkohle. Und deshalb stellen Gegner des Atomausstiegs diesen Zusammenhang jetzt her, nachdem die Stromerzeugung aus Braunkohle hierzulande zugelegt hat. Sieben Millionen Tonnen Kohlendioxid wurden 2011, gemessen am Vorjahr, zusätzlich aus Braunkohlekraftwerken in die Luft geblasen – nichts, über das man sich freuen kann.
Als Argument gegen den Atomausstieg taugt die Zahl trotzdem nicht. Denn das Plus bei der Braunkohleverstromung hängt allein zusammen mit einer Verschiebung innerhalb der fossilen Energien. Die Stromerzeugung aus Steinkohle nämlich ging 2011 um 2,5 Milliarden Kilowattstunden zurück, jene aus Erdöl um 1,4 Milliarden und die aus Erdgas um 2,8 Milliarden. So hat sich die Menge des aus fossilen Quellen erzeugten Stroms in der Summe praktisch nicht verändert. Das Problem jedoch: Die Energiewirtschaft hat von klimafreundlicheren Rohstoffen wie Erdgas zum dreckigsten gewechselt, was die Erde zu bieten hat, zur Braunkohle.
Diese Entwicklung hat nichts mit dem Atomausstieg zu tun, sondern allein mit dem verpfuschten Emissionshandel. Für jede Tonne Kohlendioxid, die ein Kraftwerk ausstößt, muss es derzeit nur zwischen 7 und 9 Euro bezahlen – erst ab 25 Euro pro Tonne haben die Unternehmen jedoch ausreichend Anreiz, klimafreundlichere Brennstoffe zu wählen.
Wer die Braunkohle zurückdrängen will, hat also am Emissionshandel anzusetzen. Die Zertifikate, die europaweit in zu üppigen Mengen ausgegeben wurden, müssen dringend verknappt werden. Nur dann kann der im Grunde sinnvolle Emissionshandel wirken. Wer wirklich Klimaschutz will, sollte seine Forderungen in diese Richtung lenken – statt Nebelkerzen zugunsten der Atomkraft zu werfen.
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor*in
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.