Kommentar Brandschutzbestimmungen in Ställen: Es kommt drauf an, wie man's macht
Das stillschweigende Ignorieren des Brandschutzes für die Ställe gibt den Gegnern ein mächtiges Argument, um gegen die Fleischfabriken vorzugehen.
D umm gelaufen, für die Agrarlobby: Weil die Mastanlagen immer größer werden und inzwischen erschreckende Ausmaße angenommen haben, wächst der Widerstand dagegen - und zwar nicht nur bei Tierschützern, sondern auch unter den Anwohnern. Das stillschweigende Ignorieren der Brandschutzvorschriften für die Ställe gibt ihnen ein mächtiges Argument in die Hand, um gegen die Fleischfabriken vorzugehen.
Die Größe eines solchen Stalls an sich muss noch nicht gegen ihn sprechen. 40.000 Hühner - das hört sich spektakulär an, reicht aber nicht, um ein solches Projekt von vornherein abzulehnen. Es kommt darauf an, wie viel Platz die Tiere haben, wie der Stall organisiert und gepflegt ist; wo er liegt, wie es um die Hygiene bestellt ist und wie das Entsorgungskonzept aussieht.
Solange der größte Teil der Deutschen sich Hauptmahlzeiten ohne Fleisch kaum vorstellen kann, wäre es unsinnig, von den Bauern zu verlangen, auf eine solche Produktionsweise zu verzichten. Und solange die meisten Konsumenten nicht bereit sind, mehr von ihrem Budget für Lebensmittel auszugeben auch nicht.
Bis dahin gilt es, den Standard allmählich zu verbessern und den Tieren ein erträgliches Dasein zu ermöglichen. Dass das geltende Recht umzusetzen ist - der Tierschutz und die Brandschutzbestimmungen - versteht sich von selbst.
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