Kommentar Berliner Wohnungspolitk: Zahlen für den Wohnbedarf
Die Stadtentwicklungssenatorin wiederholt wie ein Mantra, dass es kein Problem auf dem Wohnungsmarkt gibt. Ein Blick in die Statistiken zeigt das Gegenteil.
Wir haben keine Wohnungsnot. Wir haben keine Wohnungsnot. Und: Wir haben keine Wohnungsnot. Das ist das komplette wohnungspolitische Programm der SPD-Stadtentwicklungssenatorin. Sie selbst mag daran noch glauben. In Zeiten einer Volkszählung könnte man aber durchaus mal kurz einen Blick auf bereits vorhandene Zahlen werfen. Da klärt sich so manches auf.
Der Senat selbst rechnet damit, dass die Zahl der Haushalte in Berlin bis zum Jahr 2020 um rund 130.000 wächst. Da jeder Haushalt in etwa eine Wohnung braucht, liegt der Nachholbedarf auf der Hand. Zwar wird gebaut, aber im Schnitt nur rund 3.500 Wohnungen pro Jahr. Um den Bedarf zu decken, müsste ab sofort das Bautempo vervierfacht werden. Hinzu kommt: Nur gut 300 der 3.500 werden von den großen Wohnungsunternehmen gebaut. Der Rest stammt von renditeinteressierten Investoren. Das bedeutet: teuer. Und noch eine letzte Zahl: Im Jahr 2009 war eine durchschnittliche Neubauwohnung 112 Quadratmeter groß. Das ist schön für die, die drin wohnen dürfen. An den Bedürfnissen in einer Stadt wie Berlin, in der die Zahl der Einpersonenhaushalte stetig steigt, geht dieses Angebot aber vollkommen vorbei. Günstigen Wohnraum für sozial Bedürftige schafft man so erst recht nicht.
Sozialer Neubau
Längst rufen nicht nur Mietervertreter, sondern auch die Wohnungsbauunternehmen nach einer Politik, die sozial verträglichen Neubau fördert. Früher hätte man so etwas sozialdemokratisch genannt. Aber Sozialdemokraten sehen heute ja nicht mal das Problem.
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