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Kommentar Angelika Beer tritt ausEin Abschied mit Makel

Kommentar von Marco Carini

Angelika Beers tränenreiche Abschiedsrede auf dem Oldesloer Landesparteitag der Grünen löste bei vielen Delegierten nur Kopfschütteln aus.

R aus ohne Applaus. Angelika Beers tränenreiche Abschiedsrede auf dem Oldesloer Landesparteitag der Grünen löste bei vielen Delegierten nur Kopfschütteln aus. Zu durchsichtig kam ihre Rede als kleiner Rachefeldzug daher. Rache gegen eine Partei, die sie, die notorisch aufrechte Streiterin, im Januar bei der Kandidatur für ein weiteres Europaparlamentsmandat hatte durchrasseln lassen - und zwar gleich mehrmals und mit durchaus ehrverletzenden Abstimmungsergebnissen.

Beers Frust ist verständlich - doch mit diesem Abgang, der eigene Größe vermissen ließ, hat sich die grüne Friedenspolitikerin selbst geschadet. Vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Niederlage fehlt den scharfen Attacken gegen die Partei, der sie dreißig Jahre diente, die Wucht. - Sie verklingen ungehört. Denn es wirkt wenig glaubwürdig, dass Beer die Grünen im Januar noch unbedingt auf europäischer Ebene repräsentieren wollte, wenn sie von dieser Partei so wenig hält, dass sie nun die Scheidung vollziehen musste.

Angelika Beer hat viel für die Grünen getan, die Grünen viel für die Karriere dieser Frau. Sie hätte einen besseren Abschied verdient gehabt, als den, den sie am Wochenende selbst inszenierte. So aber gibt sie nur den Grünen recht, die sie als Europakandidatin sang- und klanglos durchfallen ließen.

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Hamburg-Redakteur
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