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Kommentar AlthausPragmatismus und Verantwortung

Bettina Gaus
Kommentar von Bettina Gaus

Das Nachdenken über politische Konsequenzen von Althaus' Unfall mag persönlich schmerzen, ist aber notwendig. Das Recht auf Privatsphäre darf dabei nicht auf der Strecke bleiben.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).

2 Kommentare

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  • PA
    Peter A. Weber

    Berufsethik und Schutz der Privatsphäre von Politikern ist die eine Seite. Die andere Seite im Fall Althaus ist jedoch der aufkommende Verdacht, dass er nicht ganz so unschuldig am Tode seiner Unfallgegnerin war und grobe Fahrlässigkeit nicht auszuschliessen ist. Wer den Unfallort und wahrscheinlichen Unfallhergang ins Auge fasst, kommt an einem Verschulden von Herrn Althaus nicht vorbei. Wenn dann noch angebliche Amnäsie ins Spiel kommt, dann sind Zweifel erst recht berechtigt.

     

    Von Anfang an war mir suspekt, dass die Schuldfrage ausgeklammert wurde und wie selbstverständlich von der Unschuld des Herrn Ministerpräsidenten ausgegangen ist. Wenn ein einfacher Bürger nur in den kleinsten Verkehrsunfall verwickelt ist, wird er gezwungen, sich sofort der Schuldfrage zu stellen.

     

    Wie kommt es nur, dass ich das Gefühl nicht loswerde, dass hier mal wieder mit zweierlei Mass gemessen wird?

  • M
    michaelbolz

    Diese Neufassung der Berufsethik - ich sehe das ganz ähnlich - ist aber einer Auseinandersetzung unterworfen: Gesamtgesellschaftlich lässt sich, aus unterschiedlichsten Entwicklungen heraus, eine Privatisierung der öffentlich-politischen Sphäre ersehen. Die Privatsphäre, das Recht auf Privatsphäre, geht in der Öffentlichkeit auf, das Recht, daran teilhaben zu wollen bzw. zu müssen, entwickelt sich zu einem universellen Anspruch der Konsumgesellschaft.