piwik no script img

■ DopingKomisches Urteil

Die Spruch- und Schlichtungskammer des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) hat völlig überraschend die Dopingsperre für den Neubrandenburger Kanuten Michael Langner aufgehoben. Langner war am 30. Juni 1995 vom Verbandspräsidium für zwei Jahre gesperrt worden, nachdem im April bei einer Trainingskontrolle verbotene Substanzen festgestellt worden waren. Langners Verein hatte behauptet, daß ihm ein Arzt die Medikamente Zithromax und Spasmo-Mucosolvan gegen eine Bronchitis verabreicht habe. Komischerweise bestätigte das DKV- Schiedsgericht, daß im Fall Langner eindeutig ein schuldhafter Verstoß gegen Anti-Doping-Statuten vorlag. Insofern sei die Aufhebung der Sperre „nicht nachvollziehbar“, erklärte DKV-Justitiar Ulrich Clausing. Die DKV-Richter hatten die Entscheidung getroffen, weil aus ihrer Sicht das Strafmaß zu hoch gewesen sei. Laut Statut ist jedoch beim erstmaligen Dopingmißbrauch eine zweijährige Sperre vorgesehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen