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Kolumne MeerSalat macht schwach

Kolumne
von Julia Seeliger

Männer essen Hack, Frauen essen Salat. Ob das grüne Zeug gesund ist, weiß kaum jemand. Salat macht schlank, schwach und zementiert Geschlechterrollen.

Dünner Hals, Kopf leicht abgeknickt: Püppchen spielt die Rolle der schwachen Frau perfekt. Bild: Chantal Beam | CC-BY

M ehrheitlich erkranken und sterben Frauen an Ehec. Auch wenn noch unklar ist, wie der Erreger wirkt und ob es andere geschlechtsspezifische Implikationen gibt – eines ist klar: Die Durchschnittsfrau isst mehr Salat als der Durchschnittsmann.

Das dicke Mädchen aus der Nachbarschaft erzählt stolz von der neuen Diät-Idee: Eisbergsalat. Der ist so schön süß und hat keine Kalorien. Ach, ein bisschen Majonäse drauf, sonst schmeckt es ja nach gar nichts. Majonäsenmädchenrechnung.

Ob das leckere grüne Zeug gesund ist, weiß niemand so richtig. Nicht mal sonderlich viele Ballaststoffe soll Salat enthalten. Er sei so gesund "wie ein Blatt Papier mit Wasser", sagen manche Ernährungswissenschaftler.

privat
JULIA SEELIGER

JULIA SEELIGER ist Online-Redakteurin der taz. Sie schreibt die Kolumne "Meer", bei der sie ihre Blicke nicht nur über das Informationsmeer schweifen lässt.

Papier, lecker! Manche essen das gern mal, um was im Bauch zu haben und eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Oder mit Orangensaft getränkte Wattebällchen. Millionen Menschen in Deutschland, immer noch mehrheitlich Frauen, essen ihr Leben lang reduziert. Machen Diäten. Machen sich Gedanken über ihr Gewicht. Kotzen, leiden, sind mit ihrem Körper nicht im Lot. Sind unfrei.

Auch weil es in einer patriarchal geprägten Mediengesellschaft Mainstream ist, dass Frauen schön sind. Und weiterhin gilt: schlank ist schön. Ein fetter Mann kann mit dem Finger auf die fette Frau zeigen, ohne dass ihm das vorgeworfen wird. Ein fetter Mann kann gut Karriere machen, eine fette Frau hat es da schon schwerer. Lookismus, wie in der linken Szene dieses Diskriminierungsmerkmal genannt wird, betrifft in erster Linie Frauen.

Frauen gehen auf hohen Absätzen. Damit können sie auf kleinere Menschen herabsehen. Absätze machen auch eine "gute Haltung". Besonders beliebt: lange, schlanke Beine auf Stiletto-Absätzen. Da kann so manchem Hetero-Mann einer abgehen. Und anderen auch. Solches "sexy" oder zumindest "ästhetisch" zu finden, ist unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung weit verbreitet.

So schön solche Model-Bilder sind: Fest stehen und schnell und lange laufen, das geht mit Absätzen nicht. Bei längeren Strecken ist – oft männliche – Hilfe nötig.

Gerhard Schröder und Joschka Fischer sind körperlich klein. Absätze brauchen diese beiden Macker nicht. Mächtige Männer sind sie dennoch, erst in der Politik, dann in der Wirtschaft. Über Helmut Kohl sagte man, er besiege seine politischen Gegner, indem er sie "unter den Tisch" esse.

Absätze machen schwach. Lebenslanges Hungern auch

Absätze machen schwach. Lebenslanges Hungern auch. Die Bilder, die Frauen schwach machen und die ihnen solche Rollen zuweisen, sitzen tief. Sie werden überall vermittelt, oft von früh an. In den Medien, in der Peer Group, als Spielzeug.

Nur mit beherztem Handeln lassen sich solche Bilder überwinden. Wir brauchen mehr Eat-Ins! Frauen, und alle, die sich als solche fühlen: Esst mehr Junk! Esst mehr Fett! Trinkt mehr Öl! Be pesticide!

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59 Kommentare

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  • P
    pantoffelpunk

    Ich muss hier dringend mal mit einer Mär aufräumen, die sich beständig in den Diskussionen hält.

     

    Dass die Klapperfrauen auf den Laufstegen, in den Fernsehserien und Filmen sowie den Hochglanzmagazinen vor allem von Männern schön gefunden werden, halte ich nämlich für ein Gerücht.

     

    Ich kenne viel mehr Männer, die auf "Love Handles" stehen, wie Speckröllchen oder die Hummeltaille im englischen äußerst liebevoll genannt werden.

     

    Ich kenne auf der anderen Seite eine Vielzahl Frauen, die neiderfüllt auf die Magermodels blicken und aus mir unerfindlichen Gründen wünschten, auch so auszusehen.

     

    Also: Nicht die Männer oder die von Ihnen angeblich dominierten Medien sollten sich ändern, sondern die Frauen sollten Modelquatsch als das ansehen, was er ist: Quatsch bzw. im Idealfall Kunst, die mit der Realität nichts am Hut hat. Und vor allem sollten sie schlicht viel selbstbewusster mit ihren Kilos umgehen, die über der angeblichen Schönheitsidealgrenze liegen, denn die oben genannten Männer stehen noch viel mehr auf eine positive Ausstrahlung als auf irgendeine nichtssagende Zahl, die die Waage anzeigt.

  • H
    Holländer

    Gibt es eigentlich Belege dafür, dass Männer schwache Frauen mögen? Ich habe noch nie eine Frau gesehen, die zu viel Muskeln hat. (Außer das Bodybuilder beider Geschlechts am Ziel vorbei schießen.)

     

    Die gleich Frage zu Absätze. Ist es erforscht, dass Männer das schöner finden? Ich finde persönlich ohne schöner; dann ist die Bewegung viel natürlicher.

     

    Es macht auch evolutionär gar kein Sinn. Warum sollten Männer sich gerne vermehren mit Frauen die sich nicht schützen können. Der Mann ist nicht immer dabei wenn gerade einen Säbelzahntiger vorbei kommt. Dann sollte die Frau mit den Kinder in der Arm laufen und klettern können oder mit einer Keule schwingen.

  • RS
    Roswitha Schäfer

    Oh Gott - wie öde!

  • F
    fragezeichen

    Das Ganze ist doch eine Scheindebatte und ein Scheinproblem. Wer offenen Auges durch die Welt geht, kann feststellen, dass die wenigsten Frauen schlank sind. Im Gegenteil, viele sind mollig.

     

    Also worum gehts hier eigentlich???

  • F
    Frau

    JA. Die meisten (Hetero-) Frauen sind leider immer noch mit Figur/Schlankheitswahn - Komplexen beschäftigt. Traurig.

    Am besten ist ja Frankreich: da werden solche ältlichen unförmigen Männer wie DSK oder Gerard Depardieu als Casanova verehrt - man glaubt es kaum - während die Frauen noch schlimmer am Hungern sind als in Deutschland. Mon dieu!

  • PU
    P. U. Baer

    Liebe Frau Seeliger,

     

    ach, die armen hilflosen Frauen tun alles, was das Patriarchat von ihnen will? Essen wenig und tragen Absatzschuhe. Sorry, meine Beobachtung als Mann sieht so aus: die meisten Frauen sind heute extrem selbstbewusst und lassen sich nur sehr kontrolliert von außen in die Lebensgestaltung hineinreden. Ich tanze gerne Tango und mag KEINE hohen Absätze (auch weil ich selbst nicht so übermäßig groß bin ;-), - mich erregen auch andere Dinge als hohe Absätze.

    Wenn ich die Tänzerinnen darauf anspreche, sind es immer die Frauen selbst, die die Schuhe anziehen WOLLEN, weil sich ihre Haltung dabei verbessert und sie selbst meinen so toller auszusehen, sie sich besser drehen können etc. etc.

     

    Hardcore-Feminismus-Argumentationen sind nun wirklich genauso unzeitgemäß wie altes Machogehabe - komischerweise fahren aber unglaublich viele Frauen immer mehr auf Macho-Verhalten ab und zwar umso partnerschaftlicher der durchschnittliche mann auftritt.

     

    Frauen, macht was ihr wollt, aber hört auf zu jammern, die Männer seien an allem schuld.

  • K
    Klaus

    Männer müssen stark sein, und weiterhin gilt: sich durchboxen ist stark.

    NACHGEBEN MACHT SCHWACH.

    Kommentar von Nicht-wirklich-anonym

     

    Hallo Frau Seeliger,

    ich finde es toll, daß Sie auch intensiv mitdiskutieren. Ich finde es sehr schade, daß in den meisten Fällen nur die Leser Kommentare abgeben und freue mich darüber, daß Sie zurückschreiben.

     

    Hallo alle,

    Kolumnen habe ich bisher immer so verstanden, daß die Autorin eine Meinung vertritt und das gerne auch farbig-intensiv. Und das macht Frau Seeliger. Sie beschreibt einen Ausschnitt aus der Wirklichkeit pointiert, legt Ihre Ansicht dar und ist dabei – wie ich finde – recht sachlich. Also eine durchaus gelungene Kolumne.

    Das einzige, was m.E. nach unpassend ist, ist die Einleitung mit EHEC – die Bakterien mögen an ekligen Dingen schuld sein, aber nicht an Frauenrollen im 21. Jahrhundert.

    Das in einer Kolumne meist eine Seite vertreten wird, veranlaßt viele Schreiber dazu, die andere Seite einzunehmen – ich möchte hier versuchen, beide zu beleuchten:

     

    Ich mag weder Frauen- noch Männerrollen:

    Als biologischer Mann bin ich früh (mir bewußt ab ca. fünf Jahren) und intensiv dazu erzogen worden, die Männerrolle einzunehmen: ich müsse „durchsetzungsfähig“ werden, als Kind „auch mal zurückschlagen“, anstatt „heulend zu Mutti zu rennen“ (habe ich gemacht – hat funktioniert! Wobei ich (verbal) einen auf den Deckel bekam, wenn es zu doll war oder es Mädchen betraf, die durchaus zur Erziehungsperson rennen durften.) Ich mußte kämpfen, mich in der Konkurrenz in Sport und Schule durchsetzen, gute Noten schreiben („Wir wissen, daß Du es kannst!“).

    Ich durfte und darf mich nicht schminken, nicht in Röcken + Feinstrumpfhosen rumlaufen – alle körperlichen Attribute von Weiblichkeit sind bis auf bestimmte Enklaven (die es in D auch nur in bestimmten Großstädten oder Treffen gibt) sind für einen Mann im Alltag VERBOTEN (nicht gesetzlich – aber sozial), auch und gerade von (normalen) Frauen, die das sehr „unmännlich“ finden – aber es gleichzeitig „völlig normal“ finden, wenn Frauen in Hosen herumlaufen. Wer es nicht glaubt, sollte mal als Mann mit einem ärmellosen T-Shirt auf eine Party gehen oder mit Ausschnitt wie es bei Frauen normal ist (Brust und Achseln bitte rasieren, damit diese Quelle von Kommentaren ausgeschaltet ist). Die heftigsten Kommentare habe ich bei bauchfrei erhalten (zu einer Zeit, als bauchfrei bei Frauen in war).

    Und bei „weiblichen“ Verhaltensweisen sollte Mann vorsichtig sein, wem er was offenbart: Schwäche zeigen, bei rührenden Filmen weinen, keine Karriere machen, sondern Hausmann sein und Kinder großziehen wollen, zu einer Frau aufsehen, stolz auf sie sein wollen, sie unterstützen wollen. So trete ich meinen Arbeitskollegi gegenüber NIE auf – nachdem ich nach vorsichtigen Andeutungen eher negative Meinungen erhalten habe (von beiden biologischen Geschlechtern).

    Die passive Rolle übernehmen wollen, sich führen oder fallen lassen, die Verantwortung abgeben – nicht immer, aber in manchen Situationen, ist etwas, was oft nicht auf Gegenliebe stößt – dies beinhaltet ja auch, daß die andere Person die Gegenrolle übernimmt. Dies ist Arbeit, erfordert Anstrengung und Konzentration, was beide Seiten manchmal wollen und manchmal nicht.

     

    Ich habe mit Absicht diese Seite der Männerrolle ausführlich dargestellt, weil m.E. nach dieses Thema in der Öffentlichkeit so gut wie gar nicht vorkommt.

    Ansonsten: Ja ich stimme der Autorin zu, daß es für Frauen wichtiger ist, auf ihr Aussehen zu achten – und für Männer wichtiger, auf ihre ökonomische und politische Potenz (= Geld und Macht). Die Gründe dafür dürften den Leseri dieser Zeitung bekannt sein.

    Und ja – die Rollen verschieben sich. Nur was daran eine Verbesserung sein soll, daß Frauen sich immer mehr in der Konkurrenz der Arbeitswelt durchboxen müssen und Männer dafür immer attraktiver werden müssen, kann ich nicht so richtig erkennen.

     

    Aus den genannten Gründen

    bin ich für eine Abschaffung von Frauen- und Männerrollen.

    Dafür, daß es keinen Zusammenhang zwischen Aussehen und Einkommen / Job- / Karrierechancen / … gibt,

    dafür, daß weder Männer noch Frauen Eßstörungen in die eine oder andere Richtung entwickeln,

    dafür daß keine Frau hohe Absätze anziehen muß – und es Männer gerne dürfen,

    dafür, daß es keinen Zusammenhang zwischen Geschlecht, Berufswahl und Lebenserwartung gibt,

    dafür, daß sich beide Eltern gleichmäßig um Erwerbs- und Erziehungsarbeit kümmern können (noch besser, daß sich alle Erwachsenen der Wohn- und Lebensgemeinschaft um alle Kinder kümmern können, Zwei-zwei ist doch furchtbar ineffizient ;-) ),

    ja, ich bin sehr dafür, daß auch Frauen Macht kriegen und sich für die Ziele der Nation umbringen lassen dürfen – und noch mehr dafür, daß beides nicht mehr notwendig ist.

     

    Das ist aus meiner Sicht gesellschaftlicher Fortschritt.

     

    Liebe Grüße und in der Hoffnung auf viele Antworten,

    Klaus.

     

    P.S.: Eine schöne Darstellung finde ich folgendes Poster:

    www.crimethinc.com/tools/posters/gender_subversion_front.pdf

  • WH
    Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun ?

    Auch wenn Julia Seeliger jetzt ne Mütze statt einen Hut trägt,bleiben ihre Texte feministisch, inhaltlich sehr schwach.Ich würde vor allen Dingen EHEC überhaupt nicht mit Feminismus und ' Essensverhalten ' in Verbindung bringen wollen.Es gibt nur zwei kleine Ideen dazu: Das erstens Frauen viel häufiger-aus ihrer traditionellen Rolle heraus-Essen zubereiten, und zweitens( vielleicht auch wegen erstens) sich tendenziell etwas gesundheitsbewußter ernähren, was sich aber auch gerade ändert !

  • M
    mimimi

    Die Behauptung, Männer würden nicht an Schönheit gemessen, ist etwas aus der Luft gegriffen. Männer sind Schönheitsidealen ebenso unterworfen wie Frauen (abgesehen davon, dass der Sprachstil und die Unterscheidung von Menschen in Männer und Frauen sowieso problematisch ist, vgl. Judith Butler). In patriarchalen Gesellschaften mag es sein, dass es einem so vorkommt, als würden Schönheitsideale vor allem auf Frauen bezogen, das ist aber nicht primär so.

    Außerdem sollte man die Ess- und Aussehensgewohnheiten von Frauen nicht nur als Produkt der Schönheitsideale einer patriarchalen Gesellschaft sehen, sondern stets auch im Hinterkopf behalten, dass Frauen diese auch reproduzieren (so antiemanzipatorisch ist diese Gesellschaft auch nicht, dass Frauen vorgeschrieben bekommen, wie sie auszusehen haben.)

    Ein Beispiel: Jedes Jahr an Fastnacht vor allem und oft, wenn ich morgens im Bus sitze, habe ich das Gefühl, das an manchen Frauen mehrere Jahrhunderte Eanzipation vorbeigegangen sind, wie die sich anziehen und in ihr Rollenbild einfügen. Frauen sind bei der Reproduktion von Geschlechterrollen aktiver als es viele Linke einsehen wollen.

  • DP
    Daniel Preissler

    Frau Seeliger,

    also bitte! Ich kommentiere ebenfalls mit meiner "Klar-Identität", so wie ich das in der taz immer mache (das können Sie googlen, ich bin der in Freiburg). Unglücklicherweise schrieb ich meinen letzten Kommentar (15:05) während Ihr letzter veröffentlicht wurde (15:02), Ihre Begründungen gegenüber Unselig konnte ich daher noch nicht kennen.

    Ihre nächsten beiden Absätze haben leider nichts mit meinen Kommentaren zu tun, ich stimme Ihnen hier inhaltlich absolut zu:

     

    "... Frauen werden in der Politik und anderswo an der Norm "Schönheit" gemessen, Männer doch eher an "Stärke" oder "Durchsetzungskraft". Wenn es jetzt um Karriere geht, dann sind Eigenschaften wie "Durchsetzungskraft" und "Stärke" gefragt. Ein Mann kann also, ohne aus dem Rollenbild zu fallen, Karriere machen. Eine Frau eher nur, wenn sie "schön" ist. Wenn eine Frau "Stärke" zeigt, sorgt das für Irritation bei denjenigen, die klassische Rollenbilder als normal ansehen.

     

    Was Sie oder andere privat als schön ansehen und dass manche von ihnen nicht auf "Knochengestelle" stehen, ist doch völlig klar. Hier geht es aber nicht um private Geschmäcker bei Hetero-Männern oder um private schlimme Erlebnisse kleiner dicker Jungen in der Schule. Sondern um Rollenbilder, die durch Medien und andere Aktuere vermittelt werden und die weiterhin aktuell sind. Aufgehängt am Thema Esstörungen."

     

    Zur Definition von "gesund" und ihrer Frage "Ist es "gesund", sich Süßigkeiten zu versagen und am Salatblatt zu nagen, zugespitzt gesagt?"

     

    Ist es Ihrer Meinung nach gesund/ungesund?

    Mir lag heute nichts daran so zuzuspitzen. Ich gehe davon aus, dass wir alle hier ein grob ähnlich gelagertes Verständnis von gesund haben, welches sowohl Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel als auch Stressfaktoren umfasst, sich aber dennoch nur sehr schwer klar (abgrenzbar) definieren lässt. Ich bin - scheinbar wie Sie - der Meinung, dass es nicht zwangsläufig gesund ist, strikt nach einem festen Plan zu leben und sich alles andere zu verbieten. Alles hat seine Grenzen (wie Sie wissen) und diese Grenzen sind fließend (wie Sie vermutlich auch wissen). Da Sie so exakt fragen: Was meinen Sie, ab wieviel Eis oder Schokolade oder Schmorbraten pro Monat lebt man ungesund?

    Zur Erinnerung: Mir ging es nicht um diese Grenzziehung und ich habe das Thema Gesundheit auch nicht aufgeworfen, mir passt nur Ihr Umgang mit den Kommentaren nicht: Sie begeben sich auf das Niveau der zweitplumpsten Kommentare und das ist sehr schade.

    Ihre "Begründungen" dafür wirken reichlich reflexhaft, die inhaltlichen wie die andern. Das ist auch schade.

     

    Dennoch:

    Einen schönen Abend und freundliche Grüße,

    Daniel Preissler

  • V
    vic

    Don`t worry, Ladies.

    Ich, Mann, Vegetarier aus Überzeugung, treibe so oft ich kann Sport, fahre Rad und habe vor dem TV einen Crosstrainer stehen, den ich auch benutze.

    Trotz allem trage Bauchfett mit mir rum, das mir gar nicht gefällt.

    Und - ich hasse Stilettos.

    Lasst euch nichts diktieren!

  • AD
    Anita Duck

    Frau Seeliger beginnt ihren Text und vertüdert schon im ersten Satz die (noch gar nicht geklärte) Kausalität der EHEC-Erkrankungen. Hier erfindet sie (zu Lasten der Erkrankten, speziell der erkrankten Frauen) eine neue Kausalität. Was haben Infektionskrankheiten mit Ernährungsstörungen zu tun? Was ist am Genuss von Gemüse (hier wieder: durch Frauen!) so verwerflich?

    "Wie ich in meinem letzten Kommentar schrieb, bin ich hier die einzige, die mit ihrer Klar-Identität kommentiert" - übrigens, Frau Seeliger: vor allem sind sie hier die einzige, die dafür auch noch bezahlt wird...

  • PJ
    Peter Jebsen

    @Frau Unselig, re: "(....) ich frage mich, wieso Sie es offenbar für nötig halten, auf Menschen, die ihre Beiträge nicht mögen (Outing: Ich bin auch so eine!), mit derartiger Aggression zu reagieren."

     

    Lesen hilft! In den Kommentaren, die ich gelesen, griff Julia niemanden an, nur weil er/sie ihre Beiträge nicht mag. (Das wäre bei Journalisten wirklich eine unprofessionelle Einstellung.)

     

    Nein, sie schrieb explizit von "hirnamputierten Motzer/innen, die mich für diese Themenwahl persönlich angreifen (und deren Kommentare z.T. gelöscht sind)."

     

    Ich kenne die gelöschten Beiträge nicht (kennst du sie?), kann mir aber vorstellen, dass Julia mit ihrer Einschätzung der AutorInnen richtig liegt.

  • R
    Renegade

    Ohne mich durch alle 40 Kommentare zu kämpfen.

     

    Ich bin ein (wenn auch junger) Mann und studentischer Bierkonsum, nächtliche Döner, etc. haben mir ein klein wenig zugesetzt. Da es nun aber in der Tat nicht so ist, dass es den Damen bspw. im Schwimmbad egal ist, wie man aussieht, und ich persönlich auch nicht wirklich damit zufrieden bin, kam ich zu dem Entschluss, etwas zu ändern.

     

    Und siehe da, mit ein wenig bewusster Ernährung und ein wenig Sport fühle ich mich auf dem richtigen Weg. Und mir geht es auch gleich viel besser, ich bin fitter, ausgeglichener, etc. Und bewusste Ernährung heißt ja nicht, dass man nur noch Salat essen kann. Ich esse noch all das, was ich früher gegessen habe, nur die Anteile haben sich ein wenig verschoben.

     

    Vielleicht müssten viele der Frauen aus der Gruppe der ernährungsgestörten Salatesser einfach nur auf eine ausgewogene Ernährung achten. Ich kenne viele Komilitoninnen, die zwar in der Mensa nur ein kleines Schüsselchen Salat essen, dann aber zwei Stunden später mit einem Schokoriegel in der Vorlesung sitzen. Vielleicht liegen da die Prioritäten ein wenig falsch.

     

    Und ganz knochig ist doch nun wirklich nicht mehr der modische Trend, oder?

  • FN
    Floda Nashir

    Oh. Stopp. Alles zurück. Darum ging es ja gar nicht. Sorry. Das kommt davon, wenn man wieder nur meckern will.

  • FN
    Floda Nashir

    Das weitaus weiter verbreitete Problem - auch bei Frauen - ist doch Fettleibigkeit, und nicht Magersucht, oder?

  • JE
    Jacob Engert

    Auch diese feste Rollenverteilung hat sich in den letzten Jahren gewandelt und wird sich immer weiter wandeln. Nicht in die Richtung, dass mächtige Frauen dicker, sondern dass mächtige Männer sportlicher werden. Heutzutage kriegt man mit einem BMI über 25 viele Jobs garnicht mehr, gerade hochbezahlte Manager, die sich Ausfälle durch gesundheitliche Probleme "gar nicht leisten können", trifft man immer häufiger beim Radeln, im Sportstudio oder beim Karate, etc.

    Würde ich übrigens auch Frauen raten. Schlank durch Bewegung sieht nicht nur besser aus, sondern ist sicher auch gesünder als Watte mit O-saft...

  • FU
    Frau Unselig

    Hallo Frau Seeliger,

     

    ja, natürlich ist das so.

     

    Von meiner Seite nun: Danke und großen Respekt für Ihre sehr aufrichtig wirkenden Ausführungen.

    Ich lese seit einiger Zeit den ein oder anderen Artikel auf taz.de inkl. Kommentare und habe auch schon festgestellt, wie unsachlich, boshaft und teilweise unglaublich widerlich einige Leserkommentare sind.

    Dass da Wut hochkocht, kann ich verstehen. Würde mir nicht anders gehen.

     

    Allerdings habe ich auch schon sehr viel Lob, Anerkennung und Sympathiebekundungen bei den Leserkommentaren gesehen. Und das ist doch auch was.

  • D
    Daniel

    @julia seeliger: "Ich muss auch meine These nicht hundertmal wiederholen. Frauen werden in der Politik und anderswo an der Norm "Schönheit" gemessen, Männer doch eher an "Stärke" oder "Durchsetzungskraft"."

     

    Gegenbeispiel 1: Guttenberg (Mann, der durch Aussehen definiert war, sonst hatte er ja nix zu bieten - und selbst das setzt nen komischen Fetisch voraus)

    Gegenbeispiel 2: Kohl (Witze über dessen Aussehen haben ganze Generationen von Komikern und Gagschreibern ernährt)

    Gegenbeispiel 3: Roland Koch (Über dessen Hässlichkeit wurden viele Witze gemacht, insb. in der Titanic)

    Gegenbeispiel 4: Bouffier (Kochs Nachfolger, auch seine Hässlichkeit wird z.B. von der Titanic gerne thematisiert)

    Gegenbeispiel 5: Waigel (war durch seine Augenbrauen definiert)

    Gegenbeispiel 6: Merkel (wäre modelmäßiges Aussehen für Frauen in der Politik entscheidend, wäre sie sicher nicht Kanzerlin geworden)

    Gegenbeispiel 7 bis n: Der größte Teil der anderen Frauen in der Politik.

     

    Nur weil ab und zu mal ne junge, nicht total verbrauchte Politikerin in der Presse positiv für ihre Aussehen erwähnt wird (wie zB neulich diese blonde SPD-Tante aus MeckPomm), kann man das längst nicht verallgemeinern. Die meisten diskutierten Frauen (z.B. Merkel, Leutheusser-Schnarrenberger, Ulla Schmidt, Künast, ...) sind nicht gerade schön (nach den Maßstäben ihres Artikels, also Model-schön) und werden auch in den Medien nicht durch ihr Aussehen definiert oder an ihrem Aussehen gemessen.

     

    Sie müssen diese These also wirklich nicht 100 Mal wiederholen, da sie dadurch nicht richtiger wird.

  • A
    Alex (2)

    Tja, ich glaube, da muss ich Frau Seeliger recht geben (sofern ich sie richtig verstanden habe): Es geht hier nicht um das Essen an sich. Das Essverhalten ist vielmehr Ausdruck eines Schönheitszwanges, der ihrer Meinung nach Frauen, meiner Meinung nach uns alle, in unserem Verhalten diktiert. Sei es in Form von Selbstzwang, dass wir beginnen, die Kalorien von Wasser aufzurechnen, um nicht dick zu werden, oder im Fall von Männern beispielsweise das Pumpen, um richtig fette Muckis zu bekommen, oder "Fremdzwang", dass wir Frau Seeliger schreibt "Frauen in der Politik und anderswo an der Norm "Schönheit" gemessen" werden. Das sei jetzt mal dahingestellt. Es geht nicht darum, das Essverhalten umzustellen, sondern das, in diesem Fall, Frauen zu ihrem eigenen Körper ein gesundes Verhältnis entwickeln soll, was von der Gesellschaft auch unterstützt wird. Hab ich das so richtig verstanden?

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hi Olé,

     

    danke, das ist nett. Inhaltlich hab ich ja schon gesagt, warum ich die Unfreiheit der Frauen im Bezug auf Schönheitsterror gravierender finde. Aber ja, man kann darüber geteilter Meinung sein.

     

    Und nun geh ich nach Hause. Schönen Tag allen noch, ich bin gespannt auf weitere inhaltliche Ergänzungen!

  • KO
    Kischee ole

    Also über den Artikel kann man ja geteilter Meinung sein und ihn etwas einseitig finden. Was der einen ihr Schönheitsterror, ist dem andern halt sein beruflicher-Erfolg- und Leistungsterror. Die einen stopfen ihre BHs aus, die andren hochstapeln sich ins Herz der Angebeteten. Wie schon gesagt wurde, kommen die Mode- und Körperideale der Fashionindustrie und Mode/Zeitgeistzeitschriften nicht unbedingt von Männern, und diese finden das alles meist eher albern. Und abgewiesen zu werden, weil man vermeintlich einem populären Schönheitsideal nicht entspricht, ist sicher nicht schmerzhafter, als den Korb zu bekommen, weil man materiell nicht genug zu bieten hat oder angeblich nicht erfolgreich genug ist. Den Typus des androgynen intelligenten netten einsamen schüchternen Mauerblümchens gibt es auf beiden Seiten, wie auch laute ungehobelt-aggressive Macho-Proleten ohne Empathie, bzw. manipulative dümmlich-niedliche Narzissten-Barbies, die trotzdem meistens nicht lange alleine bleiben, weil ihre körperlichen Attribute eben an irgendwelche Urinstinkte appellieren, auch wenn die Vernunft eher zu Nein rät.

    Dass hier Frauen besonders benachteiligt wären, sehe ich nicht, bzw. es gleicht sich aus.

     

    Und in Deutschland sind es eigentlich geschlechtsübergreifend eher nüchterne, sachliche, etwas blasse und körperlich eher unattraktive PolitikerInnen, die erfolgreich sind (ok, FDP und Guttenberg, gut, aber sonst?). Zum Glück. Und die sind auch öfter mal übergewichtig. Da fällt mir zb. die große Kandidatenrunde vor der letzten Bundestagswahl ein mit Meierl und Steinmerkel, äh, Merkel und Steinmeier.

     

    Aber dass Frau Seeliger hier mitdiskutiert und kein Blatt vor den Mund nimmt, finde ich eigentlich gut, und die pampigen besserwisserischen Mimosenkommentare völlig unangebracht.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hallöchen hallo?

     

    Sie schreiben

     

    "Als wäre die Alternative zum ständigen Salatessen das Junk-Food und Pestizide"

     

    Ich habe geschrieben, frau solle mal angstfrei Junk essen. Ansonsten kommt's nämlich nach dem ersten Stückchen Schokolade auch mal zu nem Fressflash – weil ja "gesündigt" wurde.

     

    "Wie wäre es denn damit, sich einfach ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren?"

     

    Ich habe nichts dagegen, wenn Sie dies privat tun. Ich mache das übrigens genauso.

     

    Ich find's aber nicht gut, wenn einem ernährungsmäßig irgendwas von außen aufgedrückt wird. Ob es jetzt Geschlechterrollenbilder oder Gesundheitsfanatiker sind.

     

    Hallo Cunctavi

    beim Robert-Koch-Institut sagte man mir, das sei nicht sicher, dass es an der Zubereitung liege. Die Person, mit der ich telefonierte, taggte das Zubereitungs-Gerücht im übrigen auch, warum auch immer, als "chauvinistisch".

     

    Schöne Grüße.

     

    Julia Seeliger

  • T
    tom

    Der Artikel zeigt mir wie sehr sich die Welt doch im eigenen Kopf abspielt und das Außen mit dem Innen verwechselt wird. Die Autorin lebt in Ihrem kleinen Gefängnis.

     

    Wann hört dieses Männerbashing eigentlich endlich mal auf. Schon die Einleitung mit dem EHEC, typisch. Männer sterben im Durchschnitt 7 Jahre früher. Interessiert keine Sau, ein gesellschaftlicher Skandal. So könnte man sich jeden Abschnitt des Artikels vornehmen.

    Patriarchalische Mediengesellschaft...

    Die armen Frauen, hungernd, wo denn, von Männern und männlichen Redakteuren der ganzen Modezeitschriften auf dünne hohe instabile Absätze gezwungen...

    Leider habe ich nicht die Zeit gegen so einen aggressiven einseitigen Mist vorzugehen.

     

    Tom

  • C
    Cunctavi

    Kleine Anmerkung zum EHEC-Frauen-Zusammenhang.

     

    Noch krasser als bei der Ernährung gibt es eine Diskrepanz bei der Zubereitung. In den meisten Haushalten bereiten eben Frauen die Mahlzeiten zu und entsprechend haben sie mehr Kontakt mit Gemüse.

     

    Muss man nicht gut finden, ist aber so.

  • H
    hallo?

    Krass!

    Irgendwie ist das bei den Beiträgen von Frau Seeliger immer das selbe. Sie sucht sich Themen raus, die möglichst provokant sind und polarisieren und bezieht dann ganz dezidiert Stellung; wohl wissend, dass darauf etliche Leute extrem ange...t reagieren werden.

    Wenn dann die zu erwartenden aggressiven Kommentare kommen, dann reagiert Sie ihrerseits extrem unprofessionell, beleidigt und wird genauso beleidigend; statt die Diskussion einfach laufen zu lassen.

    Ich habe mit den Beiträgen von Frau Seeliger auch regelmäßig meine Probleme. So kann ich die Kritik an diesem Schönheitswahn absolut unterschreiben, bekomme aber bei dem letzten Absatz echt einen Föhn.

    Als wäre die Alternative zum ständigen Salatessen das Junk-Food und Pestizide (die nebenbei auch im und auf dem Salat zu finden sind). Wie wäre es denn damit, sich einfach ausgewogen und abwechslungsreich zu ernähren? Das geht auch ohne Junk-Food und führt in aller Regel auch nicht zu Fettleibigkeit, die nach mancher Vorstellung ja wohl die einzige Alternative zu Kleidergröße 32 ist.

    Ansonsten ist von etlichen Vorrednern schon alles gesagt.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hallo Herr Preissler,

     

    unterlassen Sie doch bitte Bewertungen meiner Kommentare. Wie ich in meinem letzten Kommentar schrieb, bin ich hier die einzige, die mit ihrer Klar-Identität kommentiert und zweitens habe ich begründet, warum ich so reagiere. Warum Sie meinen, dass mir da die Kutsche durchging, oder wie auch immer man sagt, ist mir schleierhaft.

     

    Ich muss auch meine These nicht hundertmal wiederholen. Frauen werden in der Politik und anderswo an der Norm "Schönheit" gemessen, Männer doch eher an "Stärke" oder "Durchsetzungskraft". Wenn es jetzt um Karriere geht, dann sind Eigenschaften wie "Durchsetzungskraft" und "Stärke" gefragt. Ein Mann kann also, ohne aus dem Rollenbild zu fallen, Karriere machen. Eine Frau eher nur, wenn sie "schön" ist. Wenn eine Frau "Stärke" zeigt, sorgt das für Irritation bei denjenigen, die klassische Rollenbilder als normal ansehen.

     

    Was Sie oder andere privat als schön ansehen und dass manche von ihnen nicht auf "Knochengestelle" stehen, ist doch völlig klar. Hier geht es aber nicht um private Geschmäcker bei Hetero-Männern oder um private schlimme Erlebnisse kleiner dicker Jungen in der Schule. Sondern um Rollenbilder, die durch Medien und andere Aktuere vermittelt werden und die weiterhin aktuell sind. Aufgehängt am Thema Esstörungen.

     

    Meine Frage nach der Definition von "gesund" meinte ich ernst. Sie oder die andere Person: Bitte definieren sie das. Ist es "gesund", sich Süßigkeiten zu versagen und am Salatblatt zu nagen, zugespitzt gesagt?

     

    Ihnen und anderen einen schönen Tag,

    Julia Seeliger

  • L
    länderspiel
    Ich weiß, dass einige Kolleg/innen Angst vor solchen Leserkommentaren haben

     

    ANGST?

    angst kann man haben vor krebs, vor arbeitslosigkeit oder vor dem tod.

  • DP
    Daniel Preissler

    @J. Seeliger

    nun ja, Ihre letzte Reaktion war wohl etwas schnell geschrieben...

     

    1) Richtig, dass in der Politik das Aussehen von Frauen diskutiert wird, das von Männern eher nicht. Allerdings hat Ihr Artikel und die Reaktionen darauf und wiederum Ihre Reaktion sämtliche Leser schon gedanklich in diese Richtung geleitet (es ging ja um Frauen). Wenn also ein Leser oder eine Leserin jetzt über hässliche Frauen schreibt, bedeutet das nicht automatisch, dass er/sie ebenfalls so denkt. Das haben Sie bei Ihrem Kommentar vergessen. Aus meiner Sicht sind übrigens die meisten männlichen Politiker hässlich - und in BaWü wurde das (am Fallbeispiel Mappus) auch gelegentlich vor der Wahl diskutiert.

     

    2) "ich beschimpfe hier, wen ich will"

    - Wollen Sie sich das nicht nochmal überlegen?

     

    3) Der Kommentar/die Aufforderung Ihrerseits

    "definieren Sie bitte "gesund". Danke." ist entweder (de)konstruktivistisch oder rhetorisch zu verstehen, also ganz sicher diskussionsverhindernd und nicht -fördernd. Schwach! Nein "unschön"! d;-)

     

    Grüße und so weiter

    Daniel

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hi Frau Unselig,

     

    wenn das wirklich so ist, dass tut es mir leid, Sie so angefahren zu haben. Leider bin ich hier ja, im Gegensatz zu anderen, nicht anonym – und muss mich auch persönlich beschimpfen lassen. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass dies nicht zum ersten Mal passiert. Und wie man sieht, wird es auch schon wieder richtig persönlich, ein anderer Kommentierender arbeitet sich hier ja gar an meinem Aussehen ab. Womit evtl. auch eine These dieses Artikels bestätigt sein könnte, vielleicht aber auch nicht.

     

    Ich weiß, dass einige Kolleg/innen Angst vor solchen Leserkommentaren haben. Insofern ist es nicht trivial, wie man mit Leserkommentaren umgeht und wir sind alle noch am Suchen, was dies betrifft.

     

    Gleichwohl bin ich weiterhin der Meinung, dass man sich Unsachliches nicht bieten lassen muss und da harsch reagieren dürfen sollte. Aber klar, eines Tages wird es auch andere Möglichkeiten geben, derartiges wegzumoderieren.

     

    Bis dahin lassen Sie uns doch bei der Sache bleiben. Das Argument sollte zählen. Nicht mein Foto oder sonstige Bilder, die Sie und andere von mir im Kopf haben.

     

    Schöne Grüße

    Julia Seeliger

  • H
    hans

    ebenso, MeinName, fühle mich als dünner Mann auch reichlich diskriminiert..;-)

     

    bin nach jedem salat saufit und lebendig, wohingegen jedes fette essen (das ich erstaunlicherweise trotzdem mehrheitlich zu mir nehme) mich träge und schlapp macht - zumindest meistens.

     

    wie wärs einfach mit ausgewogener ernährung, die mensch für sich selbst auswiegen darf, mit festtagsvöllerei und fasten oder jeden tag rohkost und/oder haferschleim?

  • K
    kantgrad

    "Leser, die ungenau lesen und dann mal schnell nen Kommentar hinrotzen, kann ich übrigens nicht ernst nehmen."

     

    Unter Junkfood fällt nunmal größtenteils fleischhaltige oder ungesunde Nahrung. Eine weniger polarisierende Empfehlung zu Süssigkeiten oder selbst gekochtem Fleisch in Maßen hätte es da auch getan.

     

    Ich kann der Aussage von silentjay zustimmen:

    "Ich kann mit einer dicken Frau leben, aber nicht mit einer unglücklichen."

     

    Es ist richtig dass Männer in der Politik weniger an ihrem Aussehen gemessen werden. Die Schmähungen gegen Angela Merkel (Mundwinkel) sind da ein gutes Beispiel.

     

    Sie sollten das aber nicht so pauschal auf die Gesellschaft übertragen. Im normalen Leben sind die "fetten Lebemänner" nicht unbedingt die Stars.

  • A
    Alex (2)

    Zitat Frau Seeliger

     

    "Hallo "Frau Unselig",

    ich beschimpfe hier, wen ich will."

     

    Sehr erwachsen, sehr professioniell...

     

     

    "Überlassen Sie die Entscheidung, mit welchem Stil ich meinem Beruf nachgehe, doch bitte mir."

     

    Damit kann man - glaube ich - so ziemlich jede Kritik abwehren...

     

     

    "Wie stellen Sie sich unter solchen Umständen ein fruchtbares Gespräch von Journalist/innen mit den "Lesern" vor?"

     

    Ich kann nicht für Herrn Unselig sprechen, aber meiner Meinung nach: Gar nicht. Beleidigungen müssen hier weder veröffentlicht werden, noch muss man darauf eingehen bzw. mit ner Beleidigung kontern.

     

    Ansonsten fand ich den Artikel ein bisschen einseitig. Es gibt das Problem bei Frauen - keine Frage. Für pubertierende Mädchen, die den Übergang von kindlichen Formen zu weiblichen Rundungen durchmachen, soll diese Phase der Horror sein. Meisten leiden Frauen an Bulimie. Und ja: wo man hinguckt wird das Bild der schlanken Frau suggeriert. Finde ich erst einmal nicht schlimm. Ich find ein Sixpack bei einem Mann auch angenehmer, als ein Fässchen. Wer nicht, wenn er ehrlich ist? Problematisch wird es, wenn es zu einem krankhaften Ideal wird. Und da glaube ich, dass der Umgang mit diesen Idealen zwischen Männern und Frauen unterschiedlich ist. Zwanghaftes Hungern bei den Einen, zwanghaftes Pumpen bei den anderen. Dazwischen? Diejeniegen, die auch aufgrund ihres Umfeldes ein gesundes Körperempfinden entwickeln können...

     

    Oh, und zum Thema "Gibt es fette Frauen in der Politik": Ist das nicht ne statistische Angelegenheit? Noch ist der Anteil der Übergewichtigen kleiner als der, der Nicht-Übergewichtigen. Überträgt man das Verhältnis auf die politische Bühne, wo mehr Männer als Frauen sind, müssten übergewichtige Frauen, in absoluten Zahlen, selten vorkommen.

  • DM
    dennis morpok

    oh hey, gerade das foto im artikel gewechselt! sieht gut aus, vieel netter als das alte, das kam echt garstig und aggressiv. aber das alte foto hat besser zu dem aggressiven tonfall, den die autorin hier drauf hat, gepasst. huuui, alle mann in deckung, selige frau seeliger schiesst heute scharf!

  • FU
    Frau Unselig

    @ Julia Seeliger

     

    Danke für Ihre Antwort.

    Ich persönlich finde Ihren Stil (ich rede jetzt NICHT über Ihre Leser, nur über Sie) unangemessen.

     

    Gut, dass das Internet Anonymität bietet. Sonst hätte ich mich gar nicht getraut, mich überhaupt zu äußern... So wie sie sich an dieser Stelle präsentieren, würde ich tatsächlich die Möglichkeit persönlicher Übergriffe Ihrerseits mir gegenüber nicht ausschließen wollen.

    Vielleicht mögen Sie sich mal ein ein wenig über sich und Ihre Wirkung GERADE in Ihrer Rolle als Journalistin auseinandersetzen?

    Aber das überlasse ich selbstverständlich Ihnen.

  • DP
    Daniel Preissler

    @Hekate

     

    Sie haben sich für Ihren Neuanfang das falsche Modell rausgesucht. Die verschiedenen afrikanischen Gesellschaften sind allesamt wesentlich patriarchalischer als die unsere. Ihre Aussage ist also als eurozentristisch-exotistisch einzustufen:

     

    "Schaut euch die afrikanischen Frauen an: fett ist toll. Stolz bewohnen sie ihren Körper, egal, welches Ausmaß er hat."

     

    Nein, sondern eben nur, wenn er "fett" ist, wie sie sich ausdrücken! Angesehen ist (wenigstens ab der Heirat) die dickere Frau, dünnen Frauen werden nymphomanisch Tendenzen angedichtet. Manche Frauen essen nach der Hochzeit extra viel Maniok um "aufzugehen" und dem dortigen Ideal zu entsprechen.

    Der afrikanische Mann hat am liebsten ein bis zwei rundlichere Frauen (2 natürlich nur, wenn er Moslem ist) und 1-4 etwas dünnere, unverheiratete Geliebte - soviel zur Gleichberechtigung und modischen Freiheit in Afrika. d:-)

     

    Desweiteren waren die Vorschläge der Autorin sicher nicht ganz ernst, sondern vielmehr als Kritik an der gesellschaftlich ungleichen Wahrnehmung nicht perfekten Aussehens bei Männern und Frauen gemeint.

     

    LG und guten Appetit!

    DP

  • L
    Lucia

    Bravo, gut auf den Punkt gebracht.

    Werd gleich mal kräftig Öl in die Suppe tun. :)

  • A
    Adonis

    Also ich finde den Artikel diskriminierend. Ich bin schön. Ich kann auch nichts dafür dass ich so geboren wurde. Ich kann essen und trinken und rauchen und alles bleibt beim alten... seit 37 Jahren. Meine Freundinnen sind auch schön. Vielleicht weil sie alle bisschen jung sind. Ich glaube aber, sie können auch nichts dafür, dass sie von ebenfalls schönen Eltern abstammen. Und: ich fühle mich von schönen Menschen angezogen. Alle meine Freunde sind überwiegend schön. Ich habe auch noch nie gehört, dass einer von denen hungert. Salat, richtig angemacht, schmeckt hervorragend und ist gesund. Ich mache gerne Sport. Mit meinen Freunden zusammen. Ich sehe wie uns dabei hässliche und fette Menschen hasserfüllt anstarren. Wahrscheinlich sind das Rechtsradikale!

  • D
    Daniel

    "Frauen in der Politik zum Beispiel müssen sich mehr an ihrem Äußeren messen lassen als Männer."

    Deshalb ist die schönste auch Kanzlerin geworden.

     

    Der Artikel ist irgendwie etwas schwammig:

    "Mehrheitlich erkranken und sterben Frauen an Ehec. Auch wenn noch unklar ist, wie der Erreger wirkt und ob es andere geschlechtsspezifische Implikationen gibt – eines ist klar: Die Durchschnittsfrau isst mehr Salat als der Durchschnittsmann."

    Hier geht es noch um Salat mit allem möglichen Grünzeug (bei Ehec waren ja insb Gurken, aber auch z.B. Tomaten im Gespräch). Der restliche Artikel klingt, als ginge es nur noch um das Gemüse Salat, also Kopfsalat, Eisbergsalat usw.

     

    Neben der ganzen "Frauen essen mehr Salat um schlank zu sein" fehlt mir irgendwie ne Erwähnung von Vegetariern, denen ja auch nicht viel anderes übrig bleibt, als Gemüse zu essen. Laut Wikipedia gibt es übrigens mehr als doppelt soviel weibliche als männliche Vegatarier in Deutschland: http://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarier#Anzahl_der_Vegetarier

     

    Zum Schönheitsideal Magermodel: Ich glaube nicht, dass dies unter Männern weit verbreitet ist (stimme da weitestgehend mit lenz überein). Diese Ideale diktieren die Frauen sich selbst, bzw es wird von der Modeindustrie, die so weit ich weiß weitestgehend aus Frauen und homosexuellen Männern besteht (also weniger von Männern, die da ihren Fetisch auf dürre Frauen ausleben), diktiert.

    Der durchschnittliche Mann hat meiner Erfahrung nach weder Interesse an der Modeindustrie, noch erwartet er dass seine Partnerin aussieht wie ein Magermodel (vielleicht sollte man hier lieber auf die Pornoindustrie gucken, die sich mehr darauf konzentriert, Männer zu bedienen.. da sind Kurven durchaus gefragt).

     

    Ich finde es übrigens interessant, dass als Gegenstück zu dürren Standardmodels in der Presse immer mal wieder "mollige" Models diskutiert werden (gibt da wohl auch das ein oder andere) - als gäbe es kein gesundes Mittelmaß zwischen dürr und fett. "Dir gefällt das 90kg Model nicht? Für dich dürfen Frauen wohl höchstens 45kg wiegen!"

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hi Herr Mülle,

     

    fallen Ihnen denn auch hässliche Männer in der Politik ein? Ich finde Claudia Roth im Übrigen überhaupt nicht "hässlich". Dass man sie immer als derart hinstellt, sagt doch auch etwas aus, und zwar nicht nur über Sie.

     

    Hallo "Frau Unselig",

    ich beschimpfe hier, wen ich will. Überlassen Sie die Entscheidung, mit welchem Stil ich meinem Beruf nachgehe, doch bitte mir. Meine Meinung: Wer unsachlich sein möchte, muss auch das Echo vertragen. Oder sind Journalist/innen für Sie Vertreter/innen einer beschimpfenswerten Zunnft, die mal ordentlich einen reingeschimpft kriegen sollen, ohne sich wehren zu dürfen? Wie stellen Sie sich unter solchen Umständen ein fruchtbares Gespräch von Journalist/innen mit den "Lesern" vor?

     

    Hallo Tuco,

    definieren Sie bitte "gesund". Danke.

     

    Hallo Pelé,

    na klar. Zu meiner Zeit als Politikerin habe ich auf dem grünen Parteitag (es war der in Köln im Jahr 2006) mal den Satz gesagt: "Lasst uns über den Hunger in der Welt reden anstatt über dicke Kinder". Damit dürfte belegt sein, dass ich in dieser Sache absolut bei Ihnen bin. Gleichwohl sind Esstörungen in den Industrieländern ein Problem, auch Magerwahn/Schönheitswahn.

     

    Schöne Grüße

     

    Julia Seeliger

  • T
    Tuco

    hallo Julia Seeliger! Werden die Menschen nicht immer fetter? Und da rufst du dazu auf sich ungesund zu ernähren?Das ist whack! Sich Gift, Scheiße und Fleisch reinzudrücken braucht niemand...Ansonsten stimmt das mit dem Schönheitsterror leider...Aber wenn ich diesen Dünnpfiff lese von Hekate zum Beispiel sich wie Inderinnen zu kleiden, weils so schön bequem ist...Oh Mann, schon mal was von patriarchalischen Strukturen gehört! Gesund ernähren und Rollenbilder überwinden! Und sich selbst um seinen Körper kümmern!Alle!So schwer ist das doch nicht...Dann brauch man hier auch nicht so ein Mist lesen...

  • P
    Pelé

    Gelegentlich rückt ein Blick über den Tellerrand Prioritäten gerade:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Welthunger

     

    Wohlgenährte Grüße

  • FU
    Frau Unselig

    Hallo Frau Seeliger,

     

    Sie schreiben:

    "Hallo hirnamputierte Motzer/innen,...".

    Was soll das denn? Ich sehe ich SIE als taz.de-Redakteurin in der Verantwortung, darauf zu achten, dass die Kommentarregeln eingehalten werden ("taz.de behält sich vor, beleidigende, [...] Beiträge nicht zu publizieren.". Haben Sie offenbar getan, aber wieso werden Sie selbst beleidigend und ausfallend anderen gegenüber? Ich finde Ihr diesbezügliches Verhalten sehr frag- und unwürdig.

     

    Und ich frage mich, wieso Sie es offenbar für nötig halten, auf Menschen, die ihre Beiträge nicht mögen (Outing: Ich bin auch so eine!), mit derartiger Aggression zu reagieren.

     

    Lassen Sie diesen Unfug doch bitte.

     

    Oder sollte Ihnen möglicherweise daran gelegen sein, die Diskussion mit ihren Ausführungen weiter in Richtung aggressive gegenseitige Anscheisserei zu führen?

    Das kann und will ich einfach nicht glauben.

     

    MfG

  • AM
    Andreas Mülle

    Gerade in der Führungsriege der Politik fallen mir größtenteils unattraktive Frauen ein: allen voran Merkel, aber auch Claudia Roth, Andrea Nahles, Gesine Lötzsch und und und... hat sie alle nicht daran gehindert, zur die Spitze ihrer Partei zu gehören.

  • SM
    sonja mulitze

    Der Artikel ist ja fröhlich zusammengehackt! Alle Slogans der letzten 30 Jahre zu einem nicht mehr frischen Salat vermengt. Welche Frau sich in Europa 2011 immer noch nicht vom Urteil der Männer freimachen kann, ist einfach verloren. Kann es nicht einfach selbstbestimmt sein, durchtrainiert zu sein, lieber Gemüse als Fleisch zu essen!? Es soll Frauen geben, die den Geschlechterkampf überwunden haben und das Selbstbewusstsein haben, einem Mann als Mensch gegenüber zu treten und in ihn nicht den Unterdrücker mit Schwanz zu sehen, sondern einen Menschen. Und das geht sogar in Turnschuhen!

  • M
    matt

    Be pesticide, indeed! Berlusconi ist ein Männlein napoleonischer Statur auf High Heels. Fifa-Plattner auch (so sprach der Deutschlandfunk). Tragische Zwergenopfer des gesellschaftlichen Größenwahns? Dürfen die beiden jetzt auch keinen Salat mehr essen? "And a hen cried that she had laid an egg, an egg, an egg!"

    Ich prophezeie übrigens: Mehr Menschen werden durch Gemüseboykott an Arteriosklerose sterben als an eHEc. (Dieser Kommentar ist passend zum Artikel erstellt und erfordert keinen Zusammenhang).

  • KO
    Klischee ole

    http://de.wikipedia.org/wiki/Attraktivit%C3%A4t

     

    "Untersuchungen haben gezeigt, dass im Mittel ein positiver Zusammenhang zwischen der physischen Attraktivität bei Paaren besteht (das heißt „hübsche Menschen haben meist auch hübsche Partner“). Ebenso erweist sich das Ausmaß des Matching als Vorhersager für die Stabilität der Beziehung. In der Realität findet man oft bei ungleicher äußerer Attraktivität Kompensation durch andere Faktoren, beispielsweise durch wirtschaftlichen Erfolg etc."

     

    Statt Salat zu essen sucht euch doch einfach einen Partner mit niedrigerem Bildungsniveau und Sozialprestige. Ach nee, geht ja nicht.

     

    http://www.rp-online.de/wissen/Maenner-wollen-Schoenheit-Frauen-suchen-Sicherheit_aid_476165.html

     

    " Die Männer stürzten sich alle auf die attraktivsten Frauen, während die weiblichen Teilnehmer sich von materiellem Reichtum und Sicherheit angezogen fühlten. Die Frauen erwiesen sich dabei nicht nur als berechnender, sondern auch als bedeutend wählerischer als ihre männlichen Gegenüber. "

  • R
    Richard
  • L
    lenz

    Neunzig Prozent aller Frauen finden sich zu dick. Neunzig Prozent aller Männer finden ihre Frauen nicht zu dick. Hundert Prozent aller Männer lieben Frauen, die keinen Salat essen.

    Außerdem würde ich gerne auch mal auf meine Schönheit reduziert werden! Und nicht immer nur wegen meines Witzes, meines Ansehens etc. geliebt werden (LANG-WEI-LIG! Ich habe schöne Beine!).

    Warum gibt es auf Frauenzeitungen eigentlich nie einen schönen Mann? Kann es sein, dass Frauen nur Frauen schön finden UND sich gleichzeitig über den Schönheitswahn beschweren?

  • N
    Noncommital

    Ein schoen provokanter Text, gekonnt geschrieben um viele Kommentare zu erhaschen. ;-)

     

    Alle, die sich nur durch einen Halbsatz hier beledigt fuehlen (Maenner, die Krawatten hassen oder dick sind, Frauen, die kein Fleisch essen...) kommentieren einfach drauf los, ohne sich um die Kernaussage zu kuemmern.

     

    Und zwar: Kontrolliertes Essverhalten, Diaeten, staendige Sorge um Figur machen SCHWACH. Koerperlich und psychisch. Dem stimme ich mit beiden Haenden zu. Danke fuer den Text.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hallo Lobende,

     

    Danke

     

    Hallo Männer, die meinen, dass es dicke Männer auch schwer haben: Ja, aber. Und zwar brachte ich das Beispiel Helmut Kohl. Frauen in der Politik zum Beispiel müssen sich mehr an ihrem Äußeren messen lassen als Männer. Frauen sind generell mehr als Männer dem Schönheitsterror ausgesetzt, das steht in dem Text und wer das nicht glaubt, soll mal drüber nachdenken.

     

    Hallo Fleisch-Jammer: Ich habe nicht zu mehr Fleischkonsum aufgerufen. Bitte genau lesen. Ich habe dazu aufgerufen, auch mal ohne schlechtes Gewissen was ungesundes (zB Süßigkeiten) zu essen und nicht immer nur am Salatblatt zu knabbern. Und vor allem: sich zu überlegen ("reflektieren"), was das Salatblatt im Kontext Frauenbilder bedeutet. Leser, die ungenau lesen und dann mal schnell nen Kommentar hinrotzen, kann ich übrigens nicht ernst nehmen.

     

    Hallo hirnamputierte Motzer/innen, die mich für diese Themenwahl persönlich angreifen (und deren Kommentare z.T. gelöscht sind): Ich schreibe auch über andere Themen, zB die Brennelementesteuer. Zweitens kann ich auch nichts dafür, wenn Ihnen Esstörungen und Körperbilder und die geschlechtsspezifischen Auswirkungen egal sind. Tipp: Wenn Sie mich nicht mögen, warum lesen Sie dann überhaupt meine Artikel? Der Name steht doch dran.

     

    Nichts für ungut und noch viel Spaß beim Weiterdiskutieren,

     

    Julia Seeliger

  • H
    Hekate

    Ihren Kommentar hier eingeben

     

    Klasse! Endlich mal mit dem Tabu der Schönheitsideale brechen. Sie haben uns schön gedrillt, nicht wahr!Unser Ideal: in eine Kleidergröße weniger zu passen, selbstverständlich unter Größe 40. Was für ein SWchwachsinn. Schaut euch die afrikanischen Frauen an: fett ist toll. Stolz bewohnen sie ihren Körper, egal, welches Ausmaß er hat.Übrigens gibt es bei den Männern eine Ausnahme: der Frauenheld und "cavaliere" (Ritter!!??) Silvio Berlusconi- seine Zwergenstatur macht ihm schwer zu schaffen,er wird stets karrikiert (z.B. von Altan) mit kleinen, eleganten roten Absätzen, die unter den maßgeschneiderten Hosen hervorblitzen. Das ist der einzige Makel, den er nicht mit Chirurgie beheben konnte.Frauen, näht euch Sachen selbst, die gut passen, nicht einengen, fließen!Die Inderinnen: total entspannt gekleidet, nichts engt ein. Warum nicht auch wir?

  • J
    Justin

    Ja genau, fette Männer sind äußerst angesehen und es gab sicher noch nie eine Frau die über einen fetten Mann gelacht hat... Deshalb geht es dicken Pubertierenden auch immer so gut weil sie so viel Erfolg bei Mädchen haben!

    Und während Männer in enorm praktischer Kleidung am liebsten gesehen werden (Schuhe mit Ledersohle ohne jegliches Profil mit haarfeinen Schnürsenkeln, Hosen aus Stoff die bei jeder Gelegenheit kaputt gehen, Sakkos die man für teueres Geld reinigen muss, Krawatte die äußerst bequeme Halsfreiheit bietet etc.) dürfen die armen Frauen nur unbequeme Kleidung tragen. Und da sie alle kein Selbstbewusstsein haben, richten sie sich natürlich danach. Und das nur, weil die bösen Männer sich immer gegen sie verschwören.

    Diese Ideologie ist bei Alice Schwarzer in den 70ern hängen geblieben.

  • T
    Tom

    Was soll ich denn davon halten?

     

    Für Männer heißt das dann:

    Ein Mann hat kräftig zu sein. Frauen sind zierliche und sollen nicht schwer tragen. Zierliche Frauen zeigen auch auf die Schwächlinge, Hänflinge.

    Schwächling und Hänfling von diesen Schimpfwörtern gibt es schon gar keine weibliche Form..

  • A
    Alex

    "Ein fetter Mann ist ein Lebemann, der auch mit dem Finger auf die fette Frau zeigen kann, ohne dass ihm das vorgeworfen wird."

     

    Ich habe ja keine Ahnung, in welcher Welt Frau Seeliger lebt, aber als fetter Mann wird man von klein auf gehänselt, beschimpft, ausgelacht, von Frauen verachtet und immer wieder gedemütigt. Von Männern, und auch von Frauen.

     

    Dass Fettleibigkeit für Männer eine Auszeichnung sein soll, ist schlicht und einfach Unsinn.

  • M
    Marlene

    Liebe Julia Seeliger,

     

    vorab erstmal ein "bravo". Viele Ihrer Artikel haben mir bisher nicht gefallen, aber diesen finde ich sehr gelungen. :-)

     

    Um Kritikern vorzugreifen: nein, ich finde nicht, dass der Artikel ein "ewiges Rumgeheule" ist und dass "Frau doch einfach selbst was ändern muss" an ihrer Situation - diese "Antworten" hört man ja doch recht häufig (leider).

     

    Ich denke das wir Frauen eigentlich gut emanzipiert sind - der einzige Schritt der uns noch fehlt ist meiner Meinung nach das "Mir doch wurscht"-Verhalten der Männer. Unseren männl. Mitmenschen ist es (zum großen Teil) völlig egal wie sie aussehen ,nein viel mehr noch: Mann findet sich unwiederstehlich ob groß oder klein / dick oder dünn.

     

    Wir Frauen dagegen versuchen neben unseren beruflichen und sonstigen Erfolgen gleichzeitig noch alle Model-Attribute zu erfüllen, die Frau Klum jeden Donnerstag aus dem Fernseher kotzt. Warum? Ich bin zwar auch Verfechter eines gepflegten Äußeren und würde auch nich mit fettigen Haaren und meinen Joggingschuhen zur Arbeit gehen, aber muss ich mich denn als Frau schlecht fühlen, wenn ich bei fast 1,90m Größe auf Highheels verzichte (was ich im Übrigen seit einigen Wochen tue - meine Physiotherapeutin ist hell auf begeistert) und mit Kleidergröße 42 verstecken? Ich denke nein!

     

    Mädls: lasst uns mal unser Selbstbewusstsein aus dem Keller holen!

     

    Gruß

    Marlene

     

    P.S.: wenn wir versuchen, neben unserem Job noch ein Model-Auftreten zu pflegen, vielleicht sollten wir mal den Spieß umdrehen und die Models unseren Job machen lassen - das wäre bestimmt eine interessante Studie :-)

  • K
    kantgrad

    Eine Politikerin einer ökologischen Partei (die Grünen sind das ja angeblich) empfiehlt also eine Erhöhung des Fleischkonsums.

     

    Dann nennt euch doch bitte marxistisch-feministische Partei oder so ähnlich ...

  • S
    silentjay

    Wieviele Frauen fragen eigentlich ihren/einen Mann ob er sie dünner schöner finden würde? Oder wird das einfach als commen sense voraus gesetzt? Ist es angenehm, wenn bei einer Umarmung die spitz hervorstechenden Hüftknochen sich schmerzhaft in den Oberschenkel senken?

     

    Macht es Männern spaß ihr Steak mit Pommes zu essen, wenn Frau daneben mit leidendem Blick ihren Rohkostkinderteller mümmelt?

     

    So als Mann möchte ich darauf antworten: Ich kann mit einer dicken Frau leben, aber nicht mit einer unglücklichen.

  • M
    MeinName

    hmm ich bin n kerl und mag salat?

     

    wann gibts bei der taz eigentlich wieder relavante nachrichten oder bleibt das jetzt so?