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Kolumne MännerDer Gott des Gemetzels

Matthias Lohre
Kolumne
von Matthias Lohre

Warum verwechseln viele Männer und Frauen Geschlechteremanzipation mit einem Kampf um Sieg oder Niederlage?

S igmund Freud sagte: „Gegen Angriffe kann man sich wehren. Gegen Lob ist man machtlos.“ Ich möchte versuchen, einen der größten Denker des Abendlandes zu widerlegen.

Vor zwei Wochen veröffentlichte ich an dieser Stelle eine Glosse. Ich schrieb: Zu behaupten, Männer seien in allen Lebenslagen Täter, Frauen immerzu Opfer, zeuge von Denkfaulheit. Als Beispiel führte ich an, dass Männer hierzulande im Schnitt fünfeinhalb Jahre weniger leben als Frauen. Was, wenn es umgekehrt wäre? Und warum, fragte ich, floriert noch immer das Klischee vom kriegslüsternen Mann? Kriege gingen auch von Demokratien aus, deren Wahlbevölkerung zur Hälfte aus Frauen besteht.

Dieses Urteil fand ich zwar erwähnenswert, aber nicht revolutionär, weshalb ich hier und da einige Scherze einfügte. Obwohl diese Lacher funkelnde rhetorische Edelsteine waren (ich griff nur hier und da auf die Nennung von Geschlechtsorganen zurück), kamen meine Worte bei manchen Lesern anders an als erwartet. Vor allem bei Männern.

Bild: privat
Matthias Lohre

ist politischer Reporter der taz.

„Ich bin ehrlich überrascht, angenehm überrascht, einen solchen Kommentar in der taz zu lesen“, schrieb „Peter“. „Hätte solche doch recht aufrechten und ganz gegen den Mainstream gerichtete Sätze eher in der Jungen Freiheit vermutet.“ Ein anderer zeigte sich verblüfft: „Wirklich erstaunlich, dass eine solche Kolumne die Kontrollpunkte der Feministischen Einheitsfront passieren konnte.“ Ein Dritter fragte: „Sind die feministischen Redaktions-Blockwarte des alltäglichen Frauenunterdrückungsmantras etwa gerade auf Urlaub?“

Anscheinend sind meine Worte auf die geballte Frustration von Männern getroffen, die sich als qua Geschlecht böse diffamiert sehen. Wenn das stimmt, fände ich das bedauernswert. Aber warum fällt ihnen nichts Klügeres ein, als auf vermeintliche oder tatsächliche Anschuldigungen zu antworten mit – Anschuldigungen?

In den Augen vieler scheint im Geschlechterverhältnis nur ein Prinzip zu gelten: Sieg oder Niederlage. Geht es Frauen besser, geht es Männern schlechter. Und umgekehrt. Warum aber sollte, wenn Menschen eines Geschlechts an Entfaltungsmöglichkeiten hinzugewinnen, es anderen Menschen automatisch schlechter gehen?

Ein Beispiel: Ich habe mich öffentlich für die Initiative „Pro Quote“ ausgesprochen. Diese plädiert für einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent in journalistischen Führungspositionen. Ich bin dafür, weil ich glaube, dass die heutigen Job-Hierarchien nicht „männlich“ sind, sondern schlecht. Ebenso gut ließe sich sagen, Vanilleeis sei „männlich“. Starre Hierarchien hemmen die Entfaltung vielseitig interessierter Frauen und Männer. Eine Frauenquote kann helfen, diese Strukturen zu ändern – mit Gewinn für beide Geschlechter.

Niemand in dieser Zeitung hat mir diese Haltung negativ ausgelegt – obwohl hier eine Quote von 50 Prozent angestrebt wird. Vielleicht sind die feministischen Redaktions-Blockwarte des alltäglichen Frauenunterdrückungsmantras ja bloß auf Urlaub. Wenn ja, wünsche ich ihnen neidfrei viel Spaß.

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Matthias Lohre
Schriftsteller & Buchautor
Schriftsteller, Buchautor & Journalist. Von 2005 bis 2014 war er Politik-Redakteur und Kolumnist der taz. Sein autobiographisches Sachbuch "Das Erbe der Kriegsenkel" wurde zum Bestseller. Auch der Nachfolger "Das Opfer ist der neue Held" behandelt die Folgen unverstandener Traumata. Lohres Romandebüt "Der kühnste Plan seit Menschengedenken" wurde von der Kritik gefeiert. Anfang 2025 veröffentlichte er seinen zweiten Roman "Teufels Bruder" über Heinrich und Thomas Mann in Italien.

16 Kommentare

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  • M
    Michel

    Von wem haben Sie denn Lob erwartet, wenn nicht von Männern, die sich der Mißstände in diesem Land bewußt sind, und überrascht sind, solche Dinge in einer Zeitung zu finden, die sonst stramm den Kurs des hierzulande vorherrschenden Alice-Schwarzer-Feminismus verfolgt und für derlei Themen üblicherweise nur Häme übrig hat? Haben Sie womöglich erwartet, von Ihren Kolleginen Simone Schmollak oder Heide Oestreich gelobt zu werden? Warten Sie weiter.

    Sie mutmaßen hinter diesem Lob "geballte Frustration". Nun, fragen Sie doch einfach mal diese Männer, statt sich auf Mutmaßungen zu beschränken. Vielleicht ergibt sich ein neues Thema. Vielleicht ist es auch eine Gelegenheit, liebgewonnene Vorurteile loszuwerden. ("Wer Feministinnen nicht toll findet, ist frustriert, kriegt keine Frau ab und wählt NPD.") Wer weiß. Und was für Anschuldigungen sind denn gefallen? Daß es in einer Redaktion Regeln gibt, welche Äußerungen zu veröffentlichen geht und welche nicht, ist allgemein bekannt, die berühmte Schere im Kopf kennt auch jeder, und daß man gelegentlich auch mal gefeuert wird, wenn man sogar als Privatperson bestimmte Dinge äußert, dürfte auch jedem klar sein, dem der Name Eva Herman was sagt. Also freuen Sie sich doch, wenn man Sie für Ihren Kommentar lobt. Vor dem Hintergrund, solches in der taz zu lesen, fand ich zwar nicht "revolutionär", aber durchaus höchst bemerkenswert, weil äußerst ungewöhnlich. Vielleicht setzt in der taz-Redaktion sogar so was wie ein Umdenken ein, ein erstes lichtes Lüftchen eines Windes des Wandels, dessen erste Anzeichen in der Gesellschaft schon lange zu spüren ist.

    Das Prinzip "Sieg oder Niederlage" im Geschlechterverhältnis brauchen Sie den feminismuskritischen Männern nicht vorzuwerfen. Beschweren Sie sich bei Alice Schwarzer, die die berühmt-berüchtigte Forderung in die Welt gesetzt hat, daß es den Jungs schlechter gehen soll, wenn es den Mädchen besser gehen soll. Beschweren Sie sich doch bei denen, die sich noch immer gegen ein allgemeines geteiltes Sorgerecht sperren für alle Väter sperren. Beschweren Sie sich bei denen, die den Geschlechterkampf befeuern, die spalten, die Geschlechter gegeneinander aufhetzen, die die Gesellschaft als einen klaren schwarz-weißen Holzschnitt darstellen, in dem ein Haufen böser Männer den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, als Frauen zu unterdrücken. Aber dies Männern zu unterstellen, die keinen Bock mehr auf diese Plattitüden haben, während HIV, Obdachlosigkeit, Herzinfarkt, Schlaganfall, Unfalltod praktisch reine Männerprobleme sind, ist völlig am Ziel vorbei geschossen.

  • EF
    Eine Frau

    Danke Herr Lohre für diesen Beitrag - schließlich ist wirklich keinem damit geholfen, wenn die Geschlechter ständig gegeneinander ausgespielt werden. Und Männer die sich hier zum Opfer stiliseren sind genauso unerträglich wie manche Feministinnen, die meinen Gleichberechtigung habe was mit der Entrechtung und Anfeindung von Männern zu tun. Wir sind alles Menschen, und beide Geschlechter werden sowohl benach- als auch bevorteilt, nur in unterschiedlichen Bereichen. Dies resultiert aus unterschiedlichen biologischen Funktionen. Ich kann dieses ganze Gender-Getue genauso wenig ertragen wie diese Kerle, die meinen einmal Sex zu haben und ein Kind zu zeugen sei gleichzusetzen damit, dieses neun Monate auszutragen und als Mutter zu versorgen. Klar gibt es Ungerechtigkeiten, aber ich selbst habe erlebt, dass es durchaus möglich ist, vom Vater großgezogen zu werden, wenn dies dem Kindeswohl entspricht. Das Männer genauso häufig Opfer häuslicher Gewalt werden stimmt sicherlich - nur wird hier wohl psychische Gewalt, also z.B. Beschimpfungen, mit körperlicher gleichgesetzt. Ich sehe durchaus einen Unterschied, ob man jemand beleidigt oder ihn krankenhausreif schlägt.

  • G
    Goofos

    @ Jojas:

     

    Du hast Verständnis wenn Frauen sich gegen Diskriminierung, Sexismus und "hastenichtgesehen" zur Wehr setzen "und dabei auch mal übers Ziel hinausschießen". Du hast aber kein Verständnis wenn Männer sich gegen Diskriminierung, Sexismus und "hastenichtgesehen" zur Wehr setzen?

     

    Dann bewirb dich am Besten gleich bei der taz-Redaktion, da bist du gut aufgehoben.

  • MB
    Michael Baleanu

    @Jojas

    "Die Probleme der Frauen im "Geschlechterkampf" sind mir so herzlich egal wie die der Männer. Verständnis habe ich für Frauen, die sich gegen .., Diskriminierung, ... und dabei auch mal übers Ziel hinausschießen.

    Völliges Unverständnis hingegen habe ich für jene Männer, die Kommentare wie die erwähnten hier und anderswo hinterlassen, und da ich mir einfach nicht erklären kann, "

     

    Der Fall Zaunegger hat der ganzen Welt gezeigt, dass die Väter hierzulande DISKRIMINIERT werden, nicht die Mütter.

     

    Aber machen Sie Sich keine Sorgen, Ihr Problem ist in medizinischen Kreisen bestens bekannt, es nennt sich "Frosch-im-Topf-mit-kaltem-Wasser-auf-heimischer-eingeschalteter-Herdplatte".

     

    Die Krankheit behandelt man durch Auskochen des Unverständigen! Gute Besserung!

  • I
    Internet_aendert_die_Regeln

    Offener Brief von Arne Hoffmann:

     

    Sehr geehrter Matthias Lohre,

     

    Ihr vor zwei Wochen erschienener männerfreundlicher Artikel "Die Brücke" hatte mir ausgesprochen gut gefallen, weshalb ich ihn auch in meinem Blog Genderama gerne verlinkt habe. Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, aber dieser Artikel gab durchaus Anlass zur Hoffnung, was die "taz" angeht. Nun wundern Sie sich in Ihrer aktuellen Kolumne "Der Gott des Gemetzels" über die Reaktionen vieler männlicher Leser auf Ihren Beitrag, die offenbar vielfach in dieselbe Richtung gingen ("Wirklich erstaunlich, dass eine solche Kolumne die Kontrollpunkte der Feministischen Einheitsfront passieren konnte." etc.). Auf diese Kommentare reagieren Sie nun Ihrerseits kritisch.

     

    Ich hingegen bin über diese Rückmeldungen an Sie und Ihre Redaktion überhaupt nicht überrascht und finde sie ausgesprochen sinnvoll und notwendig. Die Frauenbewegung hat es geschafft, sexistischen Journalismus zu Lasten von Frauen immer wieder zurückzudrängen und zu unterbinden. Das reicht bis in die Gegenwart hinein, wenn Sie etwa an Marina Weisband, bis vor kurzem noch Geschäftsführerin der Piratenpartei, denken (deren Vorwürfe sich übrigens auch gegen die "taz" richteten). Die Männerrechtsbewegung wird dasselbe tun müssen, wenn sie in der Bekämpfung von Sexismus ähnlich erfolgreich sein will.

     

    Normalerweise kommen männerfreundliche oder gar feminismuskritische Beiträge an den Kontrollinstanzen der taz-Redaktion eben nicht vorbei. Ich erinnere mich beispielsweise an einen vorbildlich recherchierten und brillant geschriebenen Artikel eines Mitglieds der "Roten Männer in der SPD", in dem es um die Gleichverteilung der Geschlechter bei der Täterschaft häuslicher Gewalt ging, was durch hunderte internationaler Studien inzwischen bestens belegt ist. Eine taz-Redakteurin wimmelte diesen vor mittlerweile fast zehn Jahren bei ihr eingereichten Artikel ähnlich ab, wie das heute noch Kristina Schröder tut, nämlich durch die Bemerkung, dass sie an eine solche Gleichverteilung schlicht nicht "glaube". Ein immenser Korpus wissenschaftlicher Forschung wird ignoriert, weil er dem persönlichen Glauben einer taz-Journalistin widerspricht. Infolgedessen fabuliert Ihre Kollegin Simone Schmollack noch in der "taz" von heute ("Sicherheitsrisiko Ehemann") unter Bezugnahme auf eine obskure Kriminologin, dass weibliche Täterschaft in diesem Bereich nur den zehn Prozent entspräche, die vor einigen Jahren noch die amtlichen Kriminalstatistiken hergaben, wobei die Dunkelziffer (Männer outen sich wesentlich seltener als Opfer häuslicher Gewalt) ebenso stur ignoriert wird wie das Ansteigen auch der offiziellen Zahlen, seitdem vermehrt über häusliche Gewalt gegen Männer berichtet und das Tabu damit gebrochen wird.

     

    Ebensogut erinnere ich mich an den Versuch Dr. Matthias Stiehlers vom Vorstand des Dresdner Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft, in Ihrem Blatt einen Artikel zu dem kritischen Verhältnis der Linken zum Thema Geschlechtergerechtigkeit zu veröffentlichen. Selbstverständlich wurde auch dieser Artikel, obwohl auch er ebenso überfällig wie gelungen war und die festgefahrene Debatte deutlich voranbrachte, von Ihrer Redaktion geblockt. Dr. Matthias Stiehler stellte ihn daraufhin dankenswerterweise meinem Zweitblog zur Verfügung, wo er auch seinen Disput mit der "taz" schildert.

     

    Ich selbst wurde von Ihrer Redaktion einmal für Ihre Wochenendskolumne angefragt, bei der die "taz" unterschiedliche Meinungen gegenüberstellt. Meiner Erinnerung nach ging es damals um das Thema "Jungenkrise". Ich hatte noch nicht angefangen zu schreiben, als die Anfrage bereits ohne Angabe von Gründen zurückgezogen wurde. In diesem Fall scheinen die redaktionsinternen Kontrollinstanzen in Ihrem Hause also funktioniert zu haben. Es ist bemerkenswert, dass es für die "taz" kein Problem darstellt, beispielsweise Thilo Sarrazin durch Henryk M. Broder interviewen zu lassen, dass ein Interview mit Vertretern selbst der linken Männerrechtsbewegung für Ihr Blatt aber bis heute unvorstellbar ist. Diese Bürgerrechtler werden von Ihren Kolleginnen lediglich mit hämischen und herabsetzenden Kommentaren bedacht, sollen aber um Göttin Willen nicht selbst zu Wort kommen. Dass sich einige entnervte Männer daraufhin Publikationen wie der Jungen Freiheit zuwenden ist nur die Konsequenz davon, dass linke Medien gegenüber dem Thema Männerrechte derart mauern. Ein vernünftiger Kampf gegen Rechts sähe so aus, dass die Linke dieses Thema endlich aufgreift, statt es weiter den Rechten zu überlassen.

     

    Aber hier offenbart sich eben das Sexismus-Problem der "taz": Während eine politische Bewegung für Frauen gefeiert wird, wird eine politische Bewegung für Männer verteufelt, und ihre Inhalte werde totgeschwiegen. Wo Kritik am Feminismus, beispielsweise faschistoiden Positionen in diesem Lager, tabuisiert ist, bis sie die Männerbewegung aufgreift, schießt Kritik am Maskulismus häufig über ihr Ziel hinaus.

     

    Sie können unschwer recherchieren, dass ich die "taz" mehrfach für ein Jahr im Abonnement hatte. Beiträge von manchen Ihrer Autoren, beispielsweise Daniel Bax, schätze ich sehr. Mir ist auch bekannt, dass es selbst in Ihren Reihen Abweichlerinnen gibt, was die entschiedene Front gegen Männerrechtler angeht. So hatte mich einmal eine Ihrer Kolleginnen an die antirassistische Schülerzeitung Q-Rage als Interviewpartner vermittelt. Aber ich lehne Ihre wiederholten Anfragen nach einem neuen Abonnement regelmäßig ab, seit mir Ihr Autor Thomas Gesterkamp in Ihrem Blatt unterstellte, auf meinem Blog Genderama zu rechtsextremen Websites zu verlinken (was schlicht nicht stimmt, weshalb Gesterkamp dafür auch niemals einen Beleg liefern konnte). Ein derartiger Journalismus ist abenteuerlich, und er findet sich in der "taz" eben nur, solange es gegen Männer und die Vertreter von deren Anliegen geht.

     

    Eine Hoffnung auf Änderung sehe ich nur, solange Sie anhaltend so kritische Rückmeldungen erhalten, wie Sie es aktuell beklagen. Dass diese Rückmeldungen in einem Artikel mit der Überschrift "Der Gott des Gemetzels" ins Zwielicht gerückt werden, wie es mit feministischer Kritik an einer sexistischen Linie Ihres Blattes nie geschehen würde, verstärkt meinen Eindruck nur. Da wünsche ich mir doch lieber, dass Sie weiter so mutige und in Ihrem Blatt noch wie ein bizarrer Fremdkörper wirkende männerfreundliche Beiträge schreiben wie vor zwei Wochen.

     

    Freundliche Grüße

  • T
    Themenbot

    "Eine Frauenquote kann helfen, diese Strukturen zu ändern – mit Gewinn für beide Geschlechter. "

     

    Warum sollte das passieren? Der Gier ist es egal, welches Geschlecht sie ergreift. Sind das die heimlichen "Frauen-sind-dann-doch-irgendwie-bessere-Menschen" - Reflexe, die immer dann bei Feministinnen ausschlagen, wenn die Theorie des sozialen Geschlechts an der Höllenpforte klopft? Halte sie einen weiblichen Hitler für unmöglich?

     

    Dann würde ich aufpassen! Nicht, daß nachher Konzerne & Militärs nur noch weibliche Marionetten ganz oben positionieren, weil sie sicher sein können, daß die TAZ und deren Naiv-Linke diese nicht kritisieren können/dürfen.

     

    Nehmen sie die Beate von der NSU. Dieses Entsetzen in den Medien, daß eine Frau....nicht irgend ein Tätermann...sondern eine Frau....wie kann das sein?...wer ist schuld?....So werden Täterinnen zu Opferinnen - aber das nehmen Feministinnen locker in Kauf.

     

    Der Kapitalismus wird nicht menschlicher, nur weil Frauen oben sitzen. Er wird für gewisse Eliten vielleicht "gerechter".

  • H
    Horsti

    @ Kai:

     

    Herr Lohre ist schon ein "normaler Journalist". Nämlich so einer, der sich nur so weit traut für Männer einzutreten, bis die Feministinnen ihn dafür kritisieren. Das ist sogar der Normalfall.

  • J
    Jojas

    Die Probleme der Frauen im "Geschlechterkampf" sind mir so herzlich egal wie die der Männer. Verständnis habe ich für Frauen, die sich gegen Patriarchat, Diskriminierung, Sexismus und hastenichtgesehen zur Wehr setzen wollen und dabei auch mal übers Ziel hinausschießen.

    Völliges Unverständnis hingegen habe ich für jene Männer, die Kommentare wie die erwähnten hier und anderswo hinterlassen, und da ich mir einfach nicht erklären kann, wie man jedesmal so butthurt reagieren kann und mit wehendem Banner und persönlicher Datenbank mit Fällen von zu Unrecht ins Unrecht gesetzten Männern angeflogen kommen muß, schiebe ich das einfach mal auf die persönlichen, leidvollen Erfahrungen jener Mannsbildstreiter: Von Mutti nicht genug geknuddelt, von der Freundin betrogen, Angst vor Alice Schwarzer entwickelt: Fertig ist die Leberwurst, die beleidigte.

  • K
    Kai

    Huch, ich habe die Büchse der Pandorra geöffnet und mach sie lieber schnell wieder zu, ehe jemand was merkt...

     

    Ein normaler Journalist würde sich nicht wundern, sondern die recherche aufnehmen um zu schauen wo denn bei diesen Männern wirklich der Schuh drückt..

     

    Durch die UNO wurden bestimmte Massnahmen beschlossen um Geschlechter zu fördern, hierzu gehören Gesundheitsberichte für Frauen, Berichte über häusliche Gewalt gegen Frauen etc... Männer? Sind nur Täter in diesen Statistiken. Das führt dazu, das Männer vor Gericht für die gleiche Tat härter verurteilt werden. Das führt dazu, dass es heute ausreicht, wenn die Frau bei der Scheidung sagt, er hat mich geschlagen - und schon ist dieser Mann rechtlos. Das führt dazu, das es für Frauen, die statistisch bereits 7 Jahre länger leben, Gesundheitsförderungen verteilt werden, Männer aber lehr ausgehen. Das führt dazu, das keine einzige unserer demokratischen Parteien im Bundestag nicht verheirateten Vätern das gemeinsame Sorgercht (als Auskunftsersuchen in Schule oder beim Arzt etc. - nicht Umgang) zugestehen will...

     

    Und dann fragt sich hier wirklich noch jemand:

    "Anscheinend sind meine Worte auf die geballte Frustration von Männern getroffen, die sich als qua Geschlecht böse diffamiert sehen. Wenn das stimmt, fände ich das bedauernswert. Aber warum fällt ihnen nichts Klügeres ein, als auf vermeintliche oder tatsächliche Anschuldigungen zu antworten mit – Anschuldigungen?"

     

    Sicherlich, einige würde behaupten meine Ausführungen sind Anschuldigungen, ich sage es sind Tatsachen...

     

    Und zur Quote die Sie unterstützen, dass habe ich auch einmal. Aber heute weiss ich, wenn eine Frau es schaffen will, dann schafft sie es auch, dazu braucht sie keine popelige Quote. Ändern tun Quoten im übrigen überhaupt nichts, sie zeigen nur, Frauen brauchen Hilfe... Da bin ich dann aber emanzipiert genug, und ich hoffe die Frauen auch.

  • HO
    Hotel Ostoria

    Fakten zu SPD und Frauen-Quote

     

    "1998, dem Jahr der vollen Wirksamkeit der Quotenregelung, wurden 224.213

    weibliche Mitglieder gezählt. Gegenüber 1988 ein Rückgang von 16.112 oder knapp 7%. 2009 zählte die Partei dann nur noch 159.893 weibliche Mitglieder (Stand 31.12.2009). Das war ein Rückgang gegenüber dem Jahr der Einführung der Quotenregelung von 33,5%. Vor dem Quotenbeschluss war der Entwicklungstrend ein ganz anderer: Von 1965 an nahm die Zahl der weiblichen Mitglieder – von einigen wenigen Schwankungen einmal abgesehen – kontinuierlich zu. 1965 waren 123.565 Frauen Parteimitglieder, 1988 waren es 240.325, also ein Anstieg von 116.760 oder 94,5%.

     

    Der Anstieg des Frauenanteils an der Mitgliederschaft ist vor allem der Tatsachegeschuldet, dass deutlich mehr Männer die Partei verließen als Frauen. 1988 gab es 671.591 Männer in der SPD, 2009 waren es nur noch 352.626 (Stand 31.12.2009). 318.955 männliche Parteimitglieder gaben seit dem Quotenparteitag im Jahr 1988 ihr Parteibuch zurück. Das ist ein Rückgang von knapp 47,5%. In den 23 Jahren vor dem Quotenbeschluss nahm die Zahl der Männer leicht zu. Waren im Jahr 1965 586.883 Männer in der Partei, so lag die Zahl der Männer 1988 bei 671.591. Das war ein Anstieg von 84.708 oder 14,4%. Dem Rückgang männlicher Mitglieder von 47,5% steht der Rückgang weiblicher Mitglieder von 33,5% gegenüber.

     

    Das erklärt die leichte Zunahme des Frauenanteils an der Gesamtmitgliederschaft. Eine bittere Bilanz. Die SPD schrumpft sich der Gleichstellung entgegen. Wie ein Witzbold sarkastisch meinte, bis zur tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter in der SPD gibt es noch

    immer 200.000 männliche Mitglieder zu viel…"

     

    Quelle: http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/110614_funken_25_Jahre_frauenquote_sind_genug_korrigiert.pdf

     

    Entfaltungen ...

  • HO
    Hotel Ostoria

    "Aber warum fällt ihnen nichts Klügeres ein, als auf vermeintliche oder tatsächliche Anschuldigungen zu antworten mit – Anschuldigungen?"

     

    Warum bin ich jetzt ob dieser zu erwartenden Gegendarstellung so gar nicht überrascht? Die feministischen Redaktions-Blockwarte des alltäglichen Frauenunterdrückungsmantras ...

     

    Und wie erst sind die wütenden Reaktionen der Einheitsfront auf Christoph Kucklicks Essay "Das verteufelte Geschlecht" einzuordnen? Ich würde sagen ähnlich wie die Reaktionen jener Betonköpfe, die seinerzeit geballter Frustration in der DDR nur Maulkorb und Diffamierung entgegen zu setzen wussten.

     

    Die Mauer der alten Logik hat "Die Brücke" doch erst zwingend gemacht.

     

    Christoph Kucklick:

    "Die alte Logik: Frauen werden gemacht, Männer machen. Oder sie machen eben nicht. So oder so: selbst schuld. Und seien es Erstklässler.

     

    So könnte und wird es wohl noch weitergehen. Der Abschied vom fatalen Männlichkeitsbild steht nicht zu erwarten. Nur ein komplettes Umdenken würde dessen Ende einleiten.

     

    Dazu gehört, überhaupt erst einmal ein soziales Sensorium zu entwickeln für die vielen offenen und versteckten Formen der männerfeindlichen Ideologie. Und es gehören Forschungen dazu, um die historische Tiefendimension auszuloten, über die wir bislang kaum etwas wissen. Als wirkungsvollster Hebel dürfte sich – bedauerlicherweise – der vordergründig böseste erweisen: die Desillusionierungsarbeit am Weiblichen vorantreiben."

     

    http://www.zeit.de/2012/16/DOS-Maenner

     

    Bei Entfaltungsmöglichkeiten ist nach dieser alten Logik, welcher die feministische Einheitsfront anhängt, auch weiterhin nur an die weiblichen gedacht. Denn die Quote als männliche Entfaltungsmöglichkeiten umzudeuten, hieße demgemäß auch, die politischen Rahmenbedingungen im Familienrecht mit gleicher Quoten-Maßgabe zu versehen. Hierbei beisst der Quotenfreund jedoch einmal mehr und wohl für alle Zeiten auf feministischen Beton.

    Warum? Die Mauer der alten Logik ...

     

    Wenn überhaupt mit einer Bereitschaft zum Umdenken auf Seiten des Weiblichen zu rechen ist – die erfolgreiche Desillusionierungsarbeit am Weiblichen wird allem Anschein nach wohl noch mal mind. 40 Jahre in Anspruch nehmen. Bedauernswert.

  • C
    conrado

    Schon klar, Matthias, dass Du nach der letzten Kolumne hier ein bisschen zurueckrudern musstest. Wir muessen jetzt sehr vorsichtig vorgehen. Dann wird der Sieg unser sein. ;-)

  • MB
    Michael Baleanu

    "Anscheinend sind meine Worte auf die geballte Frustration von Männern getroffen, die sich als qua Geschlecht böse diffamiert sehen. Wenn das stimmt, fände ich das bedauernswert. Aber warum fällt ihnen nichts Klügeres ein, als auf vermeintliche oder tatsächliche Anschuldigungen zu antworten mit – Anschuldigungen?"

    Wie sollten denn die Männer reagieren, wenn sie unter dem Generalverdacht der Gewaltneigung gestellt werden (http://www.taz.de/Ehemann-koepft-Ehefrau/!94726/ nur weil 1 (in Worte: EIN) Verrückter seine Ehefrau umgebracht hat!

     

    "In den Augen vieler scheint im Geschlechterverhältnis nur ein Prinzip zu gelten: Sieg oder Niederlage. Geht es Frauen besser, geht es Männern schlechter. Und umgekehrt."

    Dieses Prinzip hat der Feminismus in unserer Gesellschaft eingeführt! Die Prinzipien des Humanismus "Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit" wurden durch "Jammern, Kontrolle, Macht ausüben" ersetzt.

     

    Die Nachhaltigkeit des Geschlechterkrieges in unserer Gesellschaft wurde durch die pauschale Anschuldigung gegen Männer als Gewalttäter, als Unterdrücker, usw. erreicht, siehe die zitierten taz-Artikel.

     

    Dieses Prinzip, genannt "mache ihn fertig", können Sie millionenfach in Scheidungs- und Trennungsverfahren sehen! Nicht umsonst sind 95% der fast 1,8 Millionen Alleinerziehenden, Frauen! Es geht um Macht, Machtkampf im Weltbild des Feminismus.

     

    Das Bild der Familie, das der Verfassung zugrunde liegt und im §1618a, BGB festgehalten wurde, "Eltern und Kinder schulden einander Beistand und Rücksicht", scheint ja auch in den Kreisen Ihrer Kollegen (http://www.taz.de/Ehemann-koepft-Ehefrau/!94726/) nicht mehr bekannt zu sein.

     

    Ich habe eine Frau getroffen, die den Begriff "Beistand" nicht kannte! Solche Menschen kennen nur das vom Feminismus verbreitete Bild der Familie: Macht ausüben!

     

    Wir hätten wesentlich mehr Frieden in der Gesellschaft, wenn Menschen, die nur darauf aus sind, Macht auszuüben, die Finger von Ehe und Familie lassen würden: Kinder brauchen Liebe und Geborgenheit, kein Geschlechterkrieg!

  • OM
    Olaf Mertens

    Ich gebe zu bedenken, dass Frauen, die ihre Männer im Schnitt um x Jahre überleben dann auch im Schnitt x Jahre länger einsam sind. Es ist manchmal so eine Sache mit dem "gewinnen" und "verlieren"...

  • S
    suswe

    Weil sie zwischen Besitzanspruch auf einen Menschen und dem Bedürfnis nach Geborgenheit nicht unterscheiden können.

    Näheres steht bei Alice Miller.

  • T
    Tim

    Hey Matthias,

     

    ich versteh ja, dass man Leser der Jungen Freiheit ungern unwidersprochen lässt, aber deine Kolumne war deutlich besser als sie sich noch nicht mit Feminismus, Antifeminismus, Postfeminismus und was es da sonst noch gibt auseinandergesetzt hat.

     

    Schreib doch mal wieder was alltägliches und scheiß drauf was die Ideologie hier oder da zu sagen hat.