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Kolumne Langhans im DschungelcampWarum diese Verachtung?

Kolumne
von Jutta Winkelmann

Viele Taz-LeserInnen haben in Briefen und Emails die Kolumne zum Dschungelcamp und ihre Schreiberinnen beschimpft – teils fernab eines höflichen Umgangs. Eine Antwort.

"Wir lieben jeden einzelnen der Camper, die Ritter der Lächerlichkeit." Bild: screenshot rtl.de

D ie blöde Kakerlake, die bist Du! Oder gibt es ein richtiges Leben im falschen?

Ja, wir sind parteiisch! Und JA! Uns gefällt, wie Rainer den Zirkus against all odds vermenschlicht Zum Kotzen die ganze Scheinheiligkeit, Bedenkenträgerei und dieses gehässige Vornehmgetue und die Gefühllosigkeit, die sich an Menschen delektiert, die in ein paar Tagen weit mehr über sich zeigen, als die Kritiker es jemals wagen würden!

Mehr als jeder Rattenschwanz - und Schlangenbackenhodendrink ist diese herrschende Selbstgerechtigkeit- und Selbstgefälligkeit eklig! Und damit sind auch die Medien gemeint, die absahnen und verächtlich lästern. Sie und die ganze Nation mit, heult wegen jämmerlichen 50.000 Scheißeuros auf, die die Dschungelbewohner bekommen. Kerner, Beckmann und Co. bekommen das doch für einen Abend! (Vielleicht ist das übertrieben - wir wissen es nicht.) Und zeigen überhaupt nichts von sich. Nur Maske. Hochbezahlte Lüge.

Bild: privat

Die 68er-Ikone Rainer Langhans zieht für die fünfte Staffel von "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" ins Dschungelcamp von RTL. Seine Haremsdamen Christa Ritter und Jutta Winkelmann schreiben darüber eine tägliche Kolumne und in ihrem Blog www.merah.de.

Wir lieben jeden einzelnen der Camper, die Ritter der Lächerlichkeit. Sie haben den Mut sich für diese läppische Summe 16 Tage lang vor 7 Millionen (!!!) Zuschauern auf den Prüfstand zu begeben um viel Menschliches und Allzumenschliches zu zeigen, sich zu Deppen zu machen und öfters und immer öfter auch noch Spaß daran zu haben!

Wir achten sie nicht nur dafür, es sind für uns ehrliche Utopisten, die an Selbstveränderung glauben, vielleicht so gar an die Liebe. An eine Karriere nach der Karriere. Sie geben sich eine Chance. Das ist ein positives Modell! Sie sind im Grunde jedem dieser hämischen Meckerer moralisch haushoch überlegen. Halb Deutschland will das sehen, ja fast soviel wie bei der Fußballweltmeisterschaft - möchte man meinen.

Glaubt ihr wirklich einer von den Fußballspielern würde für so eine läppische Summe morgens auch nur ein Auge aufschlagen?! Und natürlich redet keiner darüber was da im Hintergrund alles so gemauschelt und getauschelt wird. Katy redet über ihre finanziellen Misere und Gitta über ihre emotionale. Das ist doch was.

Warum soviel 'echte' Verachtung und Entrüstung auf Menschen, die von der Unterhaltungsindustrie ausgespuckt worden sind, und sich nun auf diese Weise rehabilitieren wollen - und auch ein bisschen Lebensunterhalt - verdientermaßen? Und ALLES geben? (Für die Dummen unter uns: Es ist Entertainment!)

Wir glauben unseren Camp-Spielern aber auch wenn sie sagen, dass sie es auch wegen der Erfahrung machen - und die machen sie sicher. Und noch VIEL mehr: Sie halten dem Zuschauer den Spiegel vor und einige Kluge könnten - falls sie nicht zu arrogant und feige wären, ihre eigene Häme, ihre eigene Gier und ihre eigene Gemeinheit sehr wohl bei sich selbst erkennen.

Man könnte durchaus ja auch mal fragen, warum redet z. B. ein so saublöder Markus Lanz, der protestfrei das ZDF verRTLisiert und nun so vornehm tut, nicht von seinem eigenen vielen Geld, das er pro Sendung verdient? Von seiner Lust an Aufmerksamkeit, von seiner Angst vom Verlust dieser Aufmerksamkeit, und davon welche Ärsche er geküsst hat, und da waren sicher welche dabei, die sind fieser als alle 30.000 Kakerlakenärsche zusammen! Das wäre doch auch mal was.

Insofern ist jeder dieser armen Delinquenten aus dem Urwald uns tausendmal lieber als die uns bekannten usual suspects - und allen gehört eine Krone - und nicht nur Rainer! Und den Moderatoren auch. Zusätzlich haben wir es satt hier auf leisen Sohlen zu treten und die Bosheiten und Unterstellungen zu schlucken, "nur" weil wir uns für einen Mann interessieren, der versucht aus dem Leiden und Kämpfen auszusteigen und der radikal die Frage stellt, wie kann man wirklich lieben? Und der das auch noch für politisch hält - jenseits von dem üblen, zynischen, konsensfähigen Menschenbild, auf das sich viele in unserer Gesellschaft geeinigt haben. Und dazu gehören offensichtlich auch einige TAZ Leserbriefschreiber. Bedauerlicherweise. Den Lästerern daher - geht doch in den Dschungel oder: was man sagt, das ist man selber, lachen alle Kälber und die blöde Kuh (Kakerlake), die bist DU! Checkt doch jedes Kind.

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80 Kommentare

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  • D
    dielendieb

    Eine Bitte an die Haremsdamen und alle Sympathisanten: Ich möchte, dass Sie sich ernsthaft die Frage stellen, ob Sie das Geschriebene mit gutem Gewissen vertreten können oder es nicht doch nur der krampfhafte Versuch ist, die eigene Unfähigkeit zum Widerstand gegen das RTL- Marketing respektive die eigene Sensationsgier zu rechtfertigen, zu entschuldigen, zu kaschieren. Und bitte antworten Sie nicht, bevor Sie nicht gründlich darüber nachgedacht haben. Danke.

  • K
    katharsis

    Je mehr negative, ablehnende, engstirnige und sektiererische Kommentare ich hier lese, desto mehr liegt mir diese Zeitung am Herzen.

    Anfangs hat mich die Kolumne auch genervt. Nicht das ich dem im Prekariat lebenden Langhans nicht das Geld gegönnt hätte, das finde ich super, aber die Haremsdamen waren mir schnuppe. Die ersten beiden habe ich trotzdem gelesen ... Da ich leider kein TV habe konnte ich diese Realsatire leider nicht live verfolgen.

    Der choreografische Höhepunkt der Story war dann tatsächlich die Seite 1. Die Analogie zu Bild lag natürlich auf der Hand, trotzdem wirklich verstanden habe ich das Ganze erst mit dem Lesen der Leserbriefseite der Sonntaz von heute und natürlich die unglaublichen Kommentare hier. Für viele dieser streitbaren Linken, Ideologen und ungnädigen Abokündiger bedeutete das eine längst überfällige Katharsis... Leute hoffentlich schaut ihr mal in den Spiegel und wacht auf solange es noch geht.

  • GV
    Glotz von Ost nach West...

    Solche Sendungen und die zugehörigen Einschaltquoten sind das Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Wer da mit macht oder eine Titelseite damit füllt, unterstützt die allgemeine Verdummung. Ein Bericht der beschreibt wie wir durch solch eine Scheiße immer mehr verblöden wäre da angebrachter gewesen. Oder eben ganz sein lassen und den Mist ignorieren.

    @Rainer War es Geldnot oder Geltungssucht, was Dich da getrieben hat? Ich unterstelle Dir erst mal beides, bis jetzt wurde ich noch nicht eines Besseren belehrt.

    Geh mach die Zalando Werbung, fände ich zwar auch etwas zweifelhaft als Alt 68 den heutigen Konsumwahn zu unterstützen (18 Jährige Teenager haben ja schon 100 Paar Schuhe im Schrank) wäre aber nicht ganz so daneben wie dieser Erniedrigende Dschungel Quatsch.

  • A
    anlubue

    Altenpflegerin in Vollzeit für 18.000 Euro Brutto im Jahr. Das sind wohl eher Kandidaten für die Auszeichnung Ritter der Lächerlichkeit.

  • VJ
    von Jenny

    Ich weiss nicht was ich sagen soll.Soviele regen sich über die niveaulosigkeit der Sendung auf oder das die TAZ einen Artikel darüber schreibt und reden selber noch viel niveauloser. Wenn euch nicht gefällt braucht ihr ja nicht einschalten ich bin weder dumm noch habe ich keinen Bildungshintergrund.

  • B
    Basta

    Bertolt Brecht, "Vergnügungen" [1954]

     

     

     

    Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen

     

    Das wiedergefundene alte Buch

     

    Begeisterte Gesichter

     

    Schnee, der Wechsel der Jahreszeiten

     

    Die Zeitung

     

    Der Hund

     

    Die Dialektik

     

    Duschen, Schwimmen

     

    Alte Musik

     

    Bequeme Schuhe

     

    Begreifen

     

    Neue Musik

     

    Schreiben, Pflanzen

     

    Reisen

     

    Singen

     

    Freundlich sein.

     

     

    ....die Zeitung? Sicher nicht mehr die Taz! Von Vergnügen keine Spur; dafür viel Kopfschütteln über so viel Öde.

  • HG
    hartmut greiner

    Liebe Frau Winkelmann

     

    Wird Opa Rainer von seinen Mutti s nicht etwas überhöht ?? Was bei mir ankam, hinterliess einen peinlichen Eindruck - ein 70 jähriger, der mit seinem Sterbethema immer noch nicht den richtigen Rahmen und Zeitpunkt setzen kann - der sich genauso zur Medienhure macht wie andere.

    Altersweisheit sieht anders aus.

     

    mfg H Greiner

  • GB
    Gerd Baumann

    Mein Leserbrief von heute morgen:

    "Eine taz, die glaubt, mit einem Tagedieb (dafür halte ich R. Langhans)aufmachen zu müssen, schätze ich nicht. Ich reduziere meinen Abopreis ab sofort vom politischen Preis (den braucht es für so etwas nicht) auf den Normalpreis.

    (Abonnent seit Nr. 1)"

  • S
    Schnorchel

    Ich bin jetzt seit 30 Jahren taz-Abonnent, aber so eine blöde Scheiße(Bericht über RTL-Sendung, Bericht über Langhans, Titelseite vom 27.01. dazu, dämliche Kolumne dazu)ist mir nur selten untergekommen. Schlimm finde ich vor allem, dass die Redaktion null auf die "Proteste" der Leser eingeht. Irgendwie geht es bergab mit der taz...

  • A
    angela

    Das ist jetzt aber doch zuviel! Da mach ich seit immer einen weiten Bogen um RTL und Konsorten und da präsentiert mir meine TAZ genau diesen Schwachsinn auf der Titelseite.Die verzichtbaren Kolumnen konnte man ja noch übersehen, aber für das Titel-BILD schäme ich mich, und das ist garkein schönes Gefühl.

     

    Gruß einer traurigen Aktionärin

  • D
    dielendieb

    Ja, wir sind beeinflussbar. Ja, wir ergötzen uns auf das Köstlichste an der neuen Freiheit, alles, was das Fernsehen hochwürgt, aufzuschlabbern. Ja, wir unterstellen unseren Kritikern Scheinheiligkeit, Bedenkenträgerei und dieses gehässige Vornehmgetue und die Gefühllosigkeit, Selbstgerechtigkeit- und Selbstgefälligkeit und all die Dinge, die man jemandem pauschal unterstellen darf, wenn man sich selbst und in seinem Stolz gekränkt fühlt (Und wenn wir Selbstgefälligkeit sagen, wissen wir, wovon wir reden. Schließlich hat eine von uns das Buch "Die Zwillinge" mitverfasst.). Ja, wir glauben, die Kritiker regten sich allein wegen der lächerlichen 50.000,- auf, die jede der gescheiterten Existenzen bekommt. Das gibt uns nämlich das Recht, mit dem Verweis auf andere maßlos überbezahlte Medienakteure vom eigentlichen Thema abzulenken. Ja, wir glauben, weil Halb Deutschland (wahlweise sieben Millionen) das sehen will, würde es diesen Wunsch legitimieren, weil das selbe Prinzip ja auch auf eine große deutsche Tageszeitung zutrifft. Ja, wir halten die Erwähnung des Wortes Liebe für ein probates Mittel, das argumentative Fundament unserer Kolumne zu festigen. Ja, aus irgendwelchen, nicht näher definierten Gründen halten wir es für eine Tugend, einem möglichst großen Publikum möglichst viel Privates preiszugeben. Ja, wir glauben, es seien die Kandidaten, die sich selbst eine Chance geben, obwohl es eigentlich RTL ist. Ja, wir halten Interpunktion für ein Gerücht.

    Ja.

    Ja.

    Ja.

  • DK
    dr. klaus

    RTL macht hier schlicht und einfach Unterhaltungsfernsehen. Und egal ob es einem gefällt oder nicht, es ist verdammt gut gemachtes Enternainment.

     

    Die selbsternannten Pseduo-Intellektuellen-Klugscheisser-Besserwisser, die immer völlig übertrieben vom Untergang des Abendlandes heulen, sind doch einfach nur Scheinheilig und diejenigen, die sich die Sendung (natürlich unter dem Vorwand der "wissenschaftlichen Begutachtung") selber jeden Abend mit Genuß, Schadenfreude und einer Portion Voyerismus reinziehen.

     

    Voyerismus ist genauso menschlich wie Schadenfreude, wirklich intelligente Menschen, wissen das und wirklich ehrliche Menschen, können das auch offen zugeben, anstatt von oben herab auf andere herunter zu sehen und so zu tun, als hätten nicht alle Menschen diese völlig natürliche Neigung in sich.

     

    Ich schaue mir die Sendung an. Und zwar gerne.

    Und ich geben es auch offen zu. Und ich schäme mich kein bißchen dafür.

  • FP
    Friedrich Prüfer

    Le degré l’esprit

    nécessaire pour nous plaire, est une mesure assez

    exacte du degré d’esprit que nous avons.

    Claude Adrien Helvétius

    (1715-1771)

     

     

    (Das Maß von Geist, das erforderlich ist,

    um uns zu gefallen,

    ist ein ziemlich genauer Gradmesser für

    das Maß von Geist,

    das wir besitzen)

  • G
    glossenhauer

    Frau Winkelmann verkennt leider, daß das Format "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" eklatant gegen die Menschenwürde verstößt. Das gilt für eine Fülle anderer Formate, die i.Ü. vom Privatfernsehen entwickelt wurden. Insofern ist es mangelhaft über die Protagonisten der Sendung zu raisonieren. Vielmehr fragt sich, warum derartige Formate nicht unterbunden werden. Lesbar ist die Entscheidung des BVerwG zu "Frauenschlammcatchen oben ohne". Diese Entscheidung sei auch Frau Winkelmann zur Lektüre anempfohlen. Dann wäre das Thema des Artikels passender gewählt und vielleicht eine annehmbare Kolumne daraus geworden.

  • K
    K.W.

    Huch, so wichtig ist das Dschungelcamp, dass man darüber sogar streitet? Das war mir völlig entgangen. Naja, vielleicht bin ich da auch nicht repräsentativ: Ich schau so selten fern, dass ich noch nicht einmal bei den aktuellen Werbe-Slogans mitreden kann.

     

    Dschungelcamp hab ich ehrlich noch nie gesehen ... und ich vermisse es auch nicht. Dass diese Sendung schon vom Konzept her ein weiterer Tiefpunkt ist, denke ich anhand der wenigen Dinge, die ich mitgekriegt habe, jedoch trotzdem. (Immerhin hat es Gründe, dass ich den Fernseher so selten einschalte.)

     

    Verachtung habe ich jedoch nicht - weder für die Leute, die Kakerlaken essen (eher Mitgefühl und in Ansätzen Verständnis) noch für die Zuschauer (da bin ich nachsichtig, wir leben nun mal in einer infantilen Gesellschaft) oder für die Fernseher"fuzzis" (dass Kohle scheffeln wichtiger ist als Moral und Anstand, ist heutzutage Allgemeingut; so denken und handeln wir doch alle auf die ein oder andere Art).

     

    Warum ich emotionalen Exhibitionismus (und Vojeurismus) jedoch aus Prinzip gut finden soll, dass verstehe ich nicht. Ich kann mir Situationen denken, wo die Öffentlichkeit "heilsam" ist, der Regelfall ist das imho nicht. Zumal diese Zelebrierung doch doch darauf hinausläuft, dass die Dschungelkamper als Stellvertreter für uns alle, die wir uns hinter Masken verstecken, funktionieren - und je mehr wir über andere lachen, desto verschämter verstecken wir uns doch, um nicht selbst ausgelacht zu werden. Diese Show ist daher ein Ventil, aber keine Lösung Richtung "mehr Offenheit in unserem Land".

  • GK
    Gerd K.

    Was soll das denn sein?? Diese blödsinnigen Kommentare von irgendwelchen Vollpfosten (die Welt ist voll davon), die sich auf Kosten der Camp-Insassen auch mal überlegen fühlen möchtem ist eine Sache, aber die Insassen (ebenfalls Vollpfosten), welche aus reiner Geldnot (und erzählt bitte nichts anderes) sich auf erniedrigende Spielchen einlassen, als tolle Hechte und Gutmenschen zu feiern, geht ja mal überhaupt nicht.

    Somit ergeht mein folgendes Urteil über den Schreiberling: Vollpfosten

  • R
    Regenwurm

    @tazitus

    Erst mal danke fürs Feedback, wobei ich jetzt nich weis ob Du offiziell TAZ bist oder so..

    Ich gucke mir diesen Schrott nicht an weil ich seit 13 Jahren kein TV habe und weil mir so Konzepte zu Trashig und Menschenverachtend sind!

    Das die TAZ sich damit auseinander setzen muss verstehe ich, hätte aber einen anderen Rahmen erwartet und nicht 2 ausgetrocknete Pflaumen.

    Rudi Dutschke hätte auf das Sendekonzept die passende Antwort gegeben.

    Gruß und gut gehn,

    Regenwurm

  • GV
    Gunther von Hopfingen

    "[...das] üble, zynische, konsensfähige Menschenbild, auf das sich viele in unserer Gesellschaft geeinigt haben."

     

    Was wird denn in der Sendung zelebriert, wenn nicht genau das?

     

    Zynismus ist, wenn man trotzdem beim "Dschungelcamp" mitmacht.

  • JE
    Jonathan Evans

    Ich habe noch immer Hoffnung, dass uns die taz mit diesem Rainer So_und_So - Theater hier nur einen verfrühten April-Scherz spielt.

  • NG
    Neidhardt Grimmig

    Dem Mopp-Kopp Rainer würde freie Kost und Logis knapp nördlich Oranienburg besser passen, oder auf dem Ettersberg...

  • SH
    Stephan Heider

    hab gerade mein abo und meinen genossenschaftsanteil gekündigt ... jetzt geht es mir wieder besser ... taz und rtl-hoferstattung ... mir wird da immer noch übel, wenn ich an diese kombination denke. nachdem ich das für mich wieder gerade gerückt habe, leider mit einem taz ade, kann ich rainer langhans, seinem dschungelcamp, und seinen beiden haremsdamen wenigstens zum abschied noch alles gute wünschen. grammatikalisch waren die kolummnen ja immerhin korrekt!

  • SQ
    Suzi Q

    Diese Ansammlung von Darmprodukten lebt nur von einem mysteriösen Spann- und Ekelphänomen.

    Es ist wie wenn es jemand auf offener Straße den Kopf anreißt. Es ist extrem abscheulich und widerwärtig, man kann aber nicht wegschauen.

     

    http://img689.imageshack.us/img689/341/wertlos.jpg

  • A
    Andreas

    Verachtung verbieten!

  • W
    Wondraschek

    Ich habe es langsam begriffen: Die Sendung ist Scheiße, Scheiße, SCHEISSE. Aber auch wenn ihr das noch zehnmal sagt, werde ich mich nicht entschließen, den offenkundig soft-sadistischen Emotionen-Porno anzusehen. Es ist doch viel faszinierender, wer hier alles glotzt und hinterher schimpft.

  • FB
    Franz Beer

    Warum regen sich alle auf?Laß doch den Rainer ein paar Tage in Australien verbringen.Als harz4 er hat er ehe wenig Kohle.Wenn er sich zum Affen machen will .nadann los.Alt68er,Das war vor fast 40 Jahre.Und mal ne andere Erfahrung mal nicht so esoterisch.Hat auch was.Aber Rainer die Realität in D holt dich spätestens ein wenn du wieder in D bist .50 mille als h4er ,haste ein Problem.Aber gib den Kampf nicht auf.Ich glaube an dich.

  • E
    Emotainmentsucks

    Weil "der Rainer" da ist und die Emotion so glaubhaft rüberbringt und quasi damit zur Nutte des emotainment wird, soll ich das (inklusive der Moderatoren) nun toll finden (Dirk Bach ist zumindest noch ein einigermassen Begabter Vorleser, siehe Walter Moers-Hörbücher) aber der Rest?

     

    Ich verachte sehr wohl das Konzept, denn das Konzept zielt auf die Verachtung derer ab, die dort im Dschungel sitzen. Es geht bestimmt nicht um echte Emotionen, sondern um "Emotions".

     

    Gefällig verpackte Schluchz-Heul bzw. Happy-Happy-Freu-Freu-Einlagen mit passender Emotion-Mucke und das soll echt sein? Ich nehme keinem Privatsender auch nur für eine Sekunde ab, dass irgendeine gezeigt Emotion echt ist. Es gibt nichts wirklich spontanes im TV, alles ist geplant und einer strengen Kontrolle unterworfen. Anderes zu glauben ist schon schwer naiv.

    Sorry, aber diesen unsinn (inkl dieses Artikels) hätte nichtmal in meinen Kiffertagen ausgehalten.

  • A
    atypixx

    @ Tante Jay

     

    Jetzt hol mal Luft und entspann Dich im Sinne der 68er.

  • K
    KarlKutter

    Huch! Da hat wohl jemand dieses ganze "Entertainment" etwas zu ernst und persönlich genommen...

     

    Sicherlich sind die Hauptschuldigen nicht unbedingt die Teilnehmer, aber sie machen den Dreck eben freiwillig mit. Bei einem Großteil von diesen vermute ich neben der allgemeinen Geldgier schlicht den fahlen Nachgeschmack vom verblassten Ruhm. Man will wieder in die Schlagzeilen bevor man mit der letzten Schlagzeile "Ehemaliger [Wasweissich]-Star X in Y an Z gestorben" endet. Vielen ist es dabei tatsächlich egal, wie erbärmlich sie rüberkommen. Und das kann ich nun wirklich nicht vergeben. Weder bei Ruhm-Suchtis noch bei Geld-Abhängigen.

     

    Es ist nun mal der ganze Komplex vor und hinter der Kamera. Die Produzenten, die Schauspieler, die Verwaltungsangestellten. Sie alle haben eine Mitschuld an diesem Mist.

     

    Und ehrlich jetzt: Für diesen K1-Typen interessiert sich doch niemand mehr. Die neue Generation hat das Leitmedium Internet und Fernsehen ist für Rentner und Dumme. Wer sich dort profilieren will, tut das in der Regel auf unterstem Niveau. Fernsehen gibt es nur noch, damit die Surfer und Blogger etwas zu lachen und schreiben haben. Da hätte Rainer (oder wie der heißt) lieber vor ein paar Jahren eine Blog aufmachen sollen, in dem er das Establishment angreift. Dann hätte er jetzt auch noch sowas wie einen Leumund. Aber er sitzt im Camp. Damit hat er den letzten Funken Selbstachtung wohl verloren. Fehlt nur noch der stämmige amerikanische Ureinwohner, der ihn mit einem Kissen von seinem Leiden erlöst und das Waschbecken durch die Wand wirft. Um es klar zu sagen: Man geht nicht in Camp bei RTL, um sich einen Sendeplatz für die eigene Message zu sichern. Es ist vielmehr so: Wer bei RTL im Camp war, hat sich selbst disqualifiziert.

     

    Aber da es sich bei dem Herrn wohl um eine Lichtgestalt handelt, die per Definition nichts falsch machen kann und an der man keine Kritik übt, erklärt sich der Artikel von selbst.

     

    Ach ja, natürlich habe ich nur ein paar Artikel und YouTube-Ausschnitte gesehen. Fernsehen schaue ich schon seit Jahren nicht mehr. Und genau solche Dinger wie sie RTL und Co. bringen waren der Auslöser dafür. Ich fühle mich voll bestätigt :-)

     

    KarlKutter

  • I
    Ikechukwu

    Witzig wie sich hier manche über ein Thema aufregen, von dem sie behaupten, es interessierte sie nicht. Ich finde die Kolumne zwar in einer (dem eigenen Anspruch nach)seriösen Zeitung auch nicht zwingend notwendig, aber man muss sie ja auch nicht lesen, wenn einem die ganze Thematik am Hintern vorbeigeht.

     

    Und die Aussagen der heutigen Kolumne kann ich zu großen Teilen nur unterschreiben. Vielleicht hätte man den selbstgerechten Zorn auf die eigene Leserschaft weniger drastisch und kleinkindlich beleidigt formulieren können, aber auch mir sind diese 11 Menschen um Längen lieber, als die kostümierten Lügenbarone der Talkshowlandschaft und die Masse der empört aufschreienden!

  • M
    Max

    Schrecklich zu lesen, klar Intention, trotzdem, schrecklich zu lesen, auch wenn es, an der Intention liegend daran liegt, dass das Intention ist, schrecklich. Schrecklich! Aber Intention. Bestimmt.

  • DS
    Der Seher

    Wer ist überhaupt Jutta Winkelmann?

  • T
    tazitus

    @Regenwurm:

    Die Akzeptanz von Firlefanz

    führt manchmal auch zu Relevanz

     

    Wenn tatsächlich 8 Mio. deutsche Fernsehkonsumenten diese Dschungelsendung schauen, darf/muss/soll/kann taz darüber berichten. Und auch eine Kolumne darf sein. Ich will doch nicht erwarten, dass "meine" Zeitung nur in meinem Sinne die Themen wählt und berichtet und kommentiert.

     

     

    Schön wäre auch noch Tol(l)eranz.

  • HG
    Hannes G.

    Eigentlich müsste ich Ronnie Grob mal ein paar auf die Fingerchen geben, weil er dieses Gefasel in seine Bildblog-Kategorie "6vor9" als lesenswert aufgenommen hat. Ich habe selten solch einen Schwachsinn gelesen. Pseudo-Gutmenschen-Geseier mit Langhans-Lobhudelei und Fremdschämfaktor-1 gewürzt mit einem Ton, der selbst einigen Prekariats-Asis die Show stiehlt. Peinlich, lächerlich, armselig und billig.

  • TJ
    Tante Jay

    Gott, was ist das denn?

     

    Kritik an den menschenverachtenden Praktiken ist also verboten, weil man "sich das selbst nie trauen würde"?

     

    Kritik an der quotengeilheit von Fernsehfuzzis ist verboten, weil man selbst nicht mitmachen würde?

     

    Klar, und kinderlose dürfen nicht über Erziehung reden, weil sie "keine Ahnung" haben. Und so weiter und so weiter.

     

    Es gibt das "Totschlagsargument": Du darfst erst mitdiskutieren, wenn du willkürliche, von mir aufgebaute Hürden überstanden hast. Initiationsriten, damit man eine Diskussionsbefähigung bekommt.

     

    Das ist, mit Verlaub, werte "Haremsdamen" Bullshit. Die Ausdrucksweise, die Schimpftiraden zeigen mir aber deutlich: Die Kritik kommt an. Und aufgrund kognitiver Dissonanz versucht ihr gerade verzweifelt, die Kritiker *irgendwie* mundtot zu machen.

     

    Das ist nicht das, was die 68er gelehrt haben. Es ist nicht das, wofür die 68er gekämpft haben. Und es ist nicht das, wofür ein Benno Ohnesorg gestorben ist.

     

    Es ist das, was bekämpft wurde und was als "Irrlehre" verteufelt wurde.

     

    Angekommen im Establishment, nur ohne das nötige Handgeld, was? Jämmerliche 50.000 Euro? Wohl kaum für euch, wenn sich euer Rainer für sowas prostituieren muss.

     

    Und ihr prostituiert euch durch diese Kolumne. Alles für die Kohle.

    Jaja, sehr 68er like.

  • R
    Regenwurm

    Ich bin seit kurzem wieder TAZ Abonnent (SonntagsTAZ) und lese sie wie früher wieder gerne. Ich war schon hinten auf der letzten Seite angekommen als ich in der Spalte rechts den 'Brief an die Lästerer' der selbsternannten Haremsdamen entdeckte und leider las, das war Samstagfrüh und hat mein ganzes Wochenende geschrottet. Ich gehe davon aus, dass die beiden Fluppen echt sind, da sie nicht auf der Wahrheitsseite auftauchen und die angegeben HP der beiden Blondiss auch existiert. Ich versuche seit Samstag heraus zu finden warum die TAZ so was macht, was da der tiefere Beweggrund hinter ist, vielleicht kann es mal jemand von den Verantwortlichen Redakteuren erklären.

  • T
    Tuncay

    Nichts für ungut aber die Kolumnen von Christa Ritter und Jutta Winkelmann sind irgendwie peinlich. Ein bisschen Raum für Nonsens ist ja ganz okay. Nur bitte übertreibt es nicht - @taz.

  • N
    Nimra

    Liebe TAZ! Jetzt ist es raus, jetzt habt Ihr die Katze aus dem Sack gelassen: Alles ein Riesen Fake! Es gibt gar keine Jutta Winkelmann, höchstens virtuell. Das alles ist ein Riesen-Scherz einiger Redakteure, die mal nichts besseres zu tun hatten, als mal ein bißchen die Leser auf die Schippe zu nehmen. Das kann doch kein Mensch ernst meinen. Vermutlich ist auch das Interview mit dem Langhans ein Fake, denn das war ja auch schon so seltsam. Vielleicht ist ja auch der ganze Rainer Langhans ein Fake und dahinter verbirgt sich der "Meister der Verkleidung" Günther Wallraff auf Recherche zu einer neuen Ausgabe von "Ganz Unten". Thema: Der unmenschliche Umgang von Massenmedien mit vermeintlichen Stars und abgehalfterten Heilsaposteln. Das ergäbe wenigstens Sinn.

  • RW
    Ralf Weißkamp

    Herrje, mir ist dieses Dschungelcamp sowas von egal, und wer aus welchen Gründen daran teilnimmt, schon lange.

     

    Aber könnt ihr nicht endlich dieses unsägliche Geschwurbsel dieser beiden Haremsdamen abstellen? Es nervt extrem!

  • K
    KoksGräfin

    "Den Lästerern daher - geht doch in den Dschungel oder: was man sagt, das ist man selber, lachen alle Kälber und die blöde Kuh (Kakerlake), die bist DU! Checkt doch jedes Kind."

     

    kritik unerwünscht? ganz schön autoritärer standpunkt, den die damen hier dargelegt haben (warum eigentlich mit so vielen schimpfworten? weil tragfähige argumente fehlen! ist doch klar, checkt doch jedes kind!: ja, das ist IHR debattenniveau!)

     

    kann ich nicht ernst zu nehmen, sorry.

     

    p.s. ich habe nix gegen ihren heroe langhans, aber seelenstriptease für kohle, millionenpublikum und rtl hinzulegen ist keine ehrbare leistung. nein zu sagen. das wär respektabel gewesen.

  • D
    darjeeling

    Gott, ist das hier primitiv - diese Kolumne ist unterste Schublade. Quo vadis, taz?

  • D
    DocBenway

    "Katy redet über ihre finanziellen Misere und Gitta über ihre emotionale. Das ist doch was."

    Ja, aber WAS bloß?

    Bewundernswerte Offenheit? Gelebte Authentizität? Der erste wichtige Schritt zur Selbstaktivierung?

    Völlig schnurz! Der erkenntnistheoretische Wert dieser Eigenauskünfte ist für die ZuschauerInnen gleich Null. Selbst den denkfaulsten TV-DauerkonsumentInnen dürfte bereits vor der DschungelShow bewußt gewesen sein, daß auch ehemalige Frühstückfernsehfuzzis nur mit Wasser kochen. Daß die Insassen mehr oder weniger in einer finanziellen Misere stecken, bildet den Sockel des Formats. Auch die emotionale Misere steckt bereits im Konzept mit drin: Wozu sonst sperrt man die Leute denn auf engem Raum zusammen, wozu sonst setzt man die KandidatInnen auf Diät, versetzt ihnen Elektroschocks, läßt sie Insekten lutschen und Schleim schlürfen? Was die "Fans" (ein in diesem Kontext oft, aber vollkommen falsch verwendeter Begriff) draußen an den Bildschirmen interessiert, ist, wie die und der Einzelne mit der Misere umgeht. Sich dabei mitunter zum Deppen zu machen, ist fester Bestandteil des Arbeitsvertrages. Kerner hingegen wird dafür (über)bezahlt, das möglichst nicht zu tun (auch wenn er´s oft nicht hinbekommt). So what?

    So zu tun, als handele es sich bei der einen Sache um ehrliche und gesellschaftlich wertvolle Arbeit, bei der anderen um skrupellose Abzocke, ist Verblendung pur. Es ist Unterhaltung, was hier geboten wird, meines Erachtens nach nicht einmal schlechte, aber mehr ist´s auch nicht. Und mal ganz ehrlich, werte Haremsdamen: Wo "vermenschlicht" Euer geliebter Rainer denn den Zirkus? Der quiekt ja nicht mal, wenn er bis zum Hals in Schaben steckt. Seht ihr denn nicht, daß er sich (und Euch gleich mit) ins Abseits meditiert?

  • O
    ole

    Also ich finde schon, daß Frau Winkelmann besser in diese Sendung als Kandidat gepasst hätte als der ruhende Langhans. Wenn ich es mir recht überlege, auch nach dem Pamphlet hier wäre der Niveauunterschied weitaus geringer. Eigentlich ist Reiner dort verschenkt, für die Katz.

    Denn man kann aus einem Misthaufen keinen Pfannkuchen machen, egal welche Zutaten man parat hat.

     

    Und geehrte Frau Winkelmann: Selbstverständlich gibt es Fußballer, die auch für 50.000 € aufstehen. Vielleicht nur nicht für Nippes. Und ich bitte Sie, setzen Sie doch nicht Leistungssportler mit diesen TV-Clowns gleich. Denn die These, daß alle Fußballer dumm wären ist doch längst widerlegt. Okay, Prinz Poldi vielleicht :-)

  • A
    Amos

    Sollte man Arschlöcher denn hofieren? Es reicht doch schon, dass man die A...löcher in der Politik als Koryphäen bezeichnet.

  • J
    Jeeves

    "wegen jämmerlichen 50.000 Scheißeuros auf, die die Dschungelbewohner bekommen. Kerner, Beckmann und Co. bekommen das doch für einen Abend! (Vielleicht ist das übertrieben - wir wissen es nicht.)"

    .

    Die Damen scheinen auch sonst wenig zu wissen oder nur zu ahnen: Von Stil, von Höflichkeit, vom Schreiben, von den Unterschieden zwischen gut vs. schlecht...

    Sie schreiben irgendwas euphorisches über ihren Guru, das finden die Leser unter aller Sau (und die RTL-Sendung und alle die da mitmachen sowieso & zu Recht!) und anstatt nun den eigenen Standpunkt zu überdenken, wird in noch üblerem Stil auf die Leser geschimpft. Sagte ich "Stil"? Das ist Gossenjargon.

    Und ärmlich.

    .

  • R
    rudi

    diese kolumne is obafremdschämen....

  • T
    tazitus

    Der Mond schaut durch die Wolken bleich.

    Was schwimmt denn da im Ententeich?

    Ich glaub es ist die Wasserleich,

    Die aus dem Dschungelcamp entfloh.

     

    Der ganze Teich voll Entengrütze,

    Das Dschungelcamp bringt Rentnern Stütze,

    Ein dicker Mann macht dumme Witze,

    Das ist bei RTL halt so.

  • W
    wyli

    Ein Geniestreich!

    Mit dieser Kolumne werden gleich zwei Zielgruppen mit einer Klappe geschlagen. Einmal die, die sich über die Bekloppten totlachen, die diese Kolumne lustig finden, und die, die diese Kolumne tatsächlich lustig finden. So ist das eingesparte Geld bei den Auslandskorrespondenten im Zeilenhonorar der beiden Rainerkommentatorinnen mehr als gut angelegt. Denn im Ernst, wer legt schon wirklich Wert auf eine gut fundierte Auslandsberichterstattung, wenn man dafür eine gut fundierte Lustigkeit erhalten kann? Chapeau!

  • ES
    Elif Söz - Free Minds Münster

    Ich möchte freundlich bleiben. Der geistige Anspruch an die Taz Autoren- und Leserschaft ist in jederlei Hinsicht eine Beleidigung. Ich echauffrierte mich über Kübra Yücel. Aber dies hier ist ja noch schlimmer und grausamer. Das intellektuelle Armutszeugnis der meist in der Verwöhnung und dem Individualismus auf- und untergehenden 68er und deren Nachkommenschaft offenbart sich durchgehend in verkürzten Gedankengängen, undurchdachten Äußerungen und fahrlässigen Handlungen. Wie hier. Auch dieser Kolumne fehlt es an jeglichem Sinn und Botschaft. macht ja nichts. In dieser Konsumwelt zählt ja einzig, die Vielfalt des Angebots, je mehr und massenhafter, desto wahnsinniger und freier wirkt alles wirklich alles. Das meinungshungrige Publikum muss ja irgendwie mit leicht verdaulicher Kost bedient werden. Heutzutage fällt kein Dünnschiss mehr als solcher auf. Die Oberfläche glänzt wie sie noch nie geglänzt hat, das System funktioniert samt ihrer geistlosen, sinnentleerten und entmenschlichten Wesen, einfach perfekt. Wir, die auf der Sonnensphäre dieser tollen, entseelten Welt, zelebrieren einfach unseren tollen evolutionären Fortschritt und die rapide Entwicklung des Wahnsinns. Noch nie war wohl die moralische und ethische Stufe der Menschheit so tief gesunken wie heute. Und eine schlimmere Nachricht, auch diese menschliche Regression scheint wohl keine Grenzen nach unten hin zu kennen. Wenn wir so weiter machen, können wir diese Dialektik in der kollektiv hergerichteten Hölle feiern. Da wo Egoismus, Neid, Durchsetzungsvermögen, asoziales Verhalten etc. scheinbar keine menschlichen Hürden und Verurteilungen mehr zu fürchten haben... Wir, ein bedeutungsloser Haufen von Idealisten, sind neidisch auf die Tiefe eurer gedanklichen Oberfläche. Und deswegen dieser Zynismus, der höchstwahrscheinlich wieder der TAZ Zensur zum Opfer fallen wird. Unser Neid. Wir können es einfach nicht begreifen, wie ihr es schafft, trotz dieses intellektuellen Elends so glücklich und unbeschwert durch das Leben zu gleiten...

  • G
    G.Teska

    Sendung und Diskussion hier passen gut zur taz, alles auf einem Nineau. Toll!

  • N
    Nick

    was ist ekliger:

    die ganze von der verfasserin des artikels (wie ich finde zurecht) kritisierte bildungsbürgerliche häme über ein trash-tv-programm von leuten die es offensichtlich trotz ihrer laut vorgetragenen abscheu nicht lassen können das ganze anzugucken; oder dieses pseudo-psycho-esoterik-blabla von fr. winkelmann dass dem rattenschwanz-shake-trinken eine real nicht existierende tiefe und bedeutung unterschieben möchte.

  • E
    ebi

    in der ddr wäre so eine sendung nie gezeigt worden...hätte überhaupt keine privaten gegeben...ich liebe die vielfältige freiheit!!!

  • K
    KFR

    ... wenn ihr das alles so haarklein wisst und trotzdem "mit-spielt", klingt eher nach "haltet-den-Dieb" und der gleichen "sadomaso"-Perversion; aber bei 8 Mio Quoten und einem extra für "Euch" ausgesuchtem, plaziertem Langhans... verständlich, nur zu verständlich !

  • P
    petronius

    "absahnen und verächtlich lästern"

     

    das tun nicht nur die pöhsen medien - das ist das prinzip jener sendung, die auch ein rainer langhans durch seine teilnahme promotet

  • S
    Schreihals

    Ich heule nicht weil der alte mann 50.000 für seinen beitrag zur freakshow bekommt, mag er hier noch so verklärt werden. Ich heule weil die TAZ das geld das sie beide für diese "kollumne" bekommen auch in echten journalismus hätte investieren können. Ihre beiträge dienen nur einer kritiklosen beweihräucherung eines ausgewählten kandidaten. Sie wären in ihrem persönlichen blog besser aufgehoben.

  • S
    Schmu

    #

    21.01.2011 16:17 Uhr:

    von Jörg:

     

    Warum diese Verachtung? Ganz einfach. Neid. 99% der Leute die sich beschweren wären lieber selber eine/r dieser Menschen über die berichtet wird, als nur ein Kommentar unter einem Taz Artikel, die keiner kennt/liest.

     

     

    ---> Das sind eure Leser.

    Die solch ein Trauerspiel für beneidenswert halten.

  • S
    Schmu

    Das ist das letzte mal (wahrscheinlich dann doch nicht, weil die Langeweile mein Vorhaben zunichte machen wird) dass ich in die TAZ geschaut habe.

    Wer dieses menschenunwürdige Treiben der RTL Geier verteidigt, hat jeden Anspruch auf Glaubwürdigkeit verwirkt.

    Schlimm genug dass ein Langhans lediglich als Entzauberer der "ewig-gestrigen-68-Genaration" stilisiert wird, und das Gesamtkonzept der Sendung nur auf die Entsolidarisierung des Volkes abzielt.

    Nur noch Gehässigkeiten, Intrigen und der gleichen mehr(und im Kommentar lese ich was von der Suche nach Liebe hahahahahaha).

    Aber jetzt auch noch gegen die eigene Leserschaft zu pöbeln und RTL als Retter der Zivilisation praktisch darzustellen.

    Pfui Spinne das wars erstmal.

    Die TAZ ist ein Instrument um den Einen eine falsche Illusion zu machen, und den Anderen ein Feindbild zu bieten dass es ebenfalls nicht gibt.

    Also viel Bla Bla Bla ohne richtig wichtigen Inhalt, aber jetzt seit ihr übers Ziel hinausgeschossen.

    Ich verabschiede mich aber ohne meinen Hut zu heben.

  • B
    bri

    Was nehmen diese beiden Ladies eigentlich? Kann die mal jemand in unsere Zeit holen und sie wieder politisieren? Ihnen diese Kekse wegnehmen?

  • EE
    Ein Exabonnent

    Gut, dass ich mit meiner Einlage in die Genossenschaft gezögert habe. Sowas will ich einfach nicht mitfinanzieren und werde es auch nicht. Und mein Abo ist quasi schon gekündigt...

  • L
    leorik

    Allen Rufen zum Teil sicher unverdaulicher Unken zum Trotz: Rainer Langhans gibt diesem RTL-Format die überhaupt erst genießbar machende Würze. Den Auftakt, die Folge mit dem Kakerlakensarg und eventuell die letzte Folge sollte man sich deshalb ganz unbefangen mal anschauen.

  • 6J
    61 jähriger

    Ach liebe JUTTA WINKELMANN. Wie recht Du hast. Und dafür lieben wir Dich, und den Rainer und alle, die noch irgendwie ein bischen wissen worum es mal ging und eigentlich immer noch geht. Gut , dass Ihr ein Auge drauf habt.

  • DB
    Dr. Bob

    Fantastischer Artikel, Frau Winkelmann!

     

    Besonders vor dem Hintergrund, was derzeit im taz-Hausblog vor sich geht.

    Es ist unfassbar, was für ein Feuerwerk an Emotionen (nein, Liebe und Zuneigung ist hier nicht gemeint, eher blinder Hass, Aggression, Gegeifer und Gezeter) da präsentiert wird.

    Beiträge, die eher dem kritisch-reflektierten Lager zuzuordnen sind, kann man an einer Hand abzählen.

    Die ausgesprochen hohe Anzahl an Leser-Beiträgen zeigt deutlich, was für eine enorme Resonanz das Phänomen "Dschungelcamp" hervorruft.

     

    Es ist ein hochgradig umstrittenes Thema und es ist gut, dass die taz sich jetzt ENDLICH auf akzeptable Art und Weise damit auseinandersetzt.

  • D
    DerHonk

    Warum diese Verachtung? Weil sie es nicht anders verdient haben! Menschen die bei einer solch entwürdigenden Schose mitmacht und damit dem gesamten Publikum zeigt wie sehr sie sich zum Deppen machen für 50.000€ und so ein Gesellschaftsbild prägen in dem es als adäquat erscheint seine Menschenwürde über Brod zu werfen um an Geld zu kommen, der hat nichts anderes als bloße Verachtung verdient. Wenn eine Gesellschaft so geprägt wird muss man sich nicht wundern das sich Angestellte nicht beschweren wenn sie unbezahlt Überstunden machen, Leute es über sich ergehen lassen wenn sie von Vorgesetzten/Innen wie Dreck behandelt werden, ihr/e Chef/In ihnen Druck macht sich nicht Krank zu melden oder sich gar wegen ihres dreckigen Nachwuchses Kindkrank zu melden.

     

    Zugegeben, eine einzelne Show auf RTL kann nicht eine ganze Gesellschaft prägen, aber dennoch ist sie Teil dieses Trends mit Herrn Langhans als haarigen Helfer.

  • S
    Steggano

    Ganz einfach Frau Winkelmann, weil sie berechtigt ist. Und damit meine ich zuvorderst die gegenüber den Konsumenten. Wozu ja auch sie zählen. Früher war es noch Konsens unter Linken das man sich nicht zum „Entertainment“ an der Demütigung von Menschen beteiligt. Das man nicht die ökonomische oder psychische Abhängigkeit von Menschen dazu nutzen darf sie zu allem zu bringen was der eigenen perversen Neugier gustiert. Sie verteidigen ihren eigenen Voyeurismus als menschliches Interesse an „echten“ Menschen die für kleines Geld „alles Geben“. Und noch ärmlicher, sie rechtfertigen die Existenz solcher Sendungen damit, dass angeblich 50% das sehen wollen. Wie stark können sie sich eigentlich selbst belügen? Sie junge Frau sind nur die hippe Wiedergeburt der „Eckenratscherin“ die im Fenster liegend nichts Besseres zu tun hat als ihre Nachbarn auszuspähen. Und dass die anderen Fenster auch besetzt sind macht die Sache nicht besser. Eine flotte Schreibe junge Frau resultiert eben leider häufig nicht aus einem überlegenen Intellekt, sonder mehr aus einem unhinterfragten Selbstwertgefühl.

  • CS
    Cebulon Schraube

    ... mir würde man eine sehr große Freude machen, wenn

    man Dirk Bach den Salzwasser-Krokodilen zu ablutschen geben würde....

  • AH
    A. Hopfenschauer

    Ich finde die Kolumne witzig, schätze die taz wg. der Idee, aufgerechnet die Haremsdamen zu Wort kommen zu lassen und sehe mir seit der vorletzten Staffel gelegentlich auch Teile der Sendung an (meist ohne die sog. Prüfungen; die Idee, die WG durch künstliche Krisen zu beleben, ist nachvollziehbar, das Mitverfolgen der Durchführung jedoch unangenehm, nicht zuletzt wg. ausufernder Einfallslosigkeit).

     

    (Beim Zappen landet man immer wieder bei deutschen TV-Produkten - den RTL-Dschungelbewohnern zuzuhören und zuzusehen verdeutlicht immer wieder, wie grottig die Dialoge ersterer sind und wie hölzern deren Darsteller(innen))

  • H
    Hoffmann

    Mannomann, über so einen Quatsch muss man sich doch keine Gedanken machen und das auch noch mit politischem Gequatsche ala 68 er zuquarken. Lasst die leute ihr Dschungelcamp durchziehen und die gucken, die das gucken wollen. sCHLIMM GENUG; WENN ES SO VIELE lEUTE GUCKEN; DA KANN MAN MAL SEHEN; WIE WEIT UNSERE lEITKULTUR GEDIEHEN IST: uND DAS WOLLEN WIR ANDEREN 2MITGRANTEN ZUMUTEN!!!???? Unterhaltung nur um der Unterhaltung willen egal welchen Niveaus gibts ja nun genug, anscheinend will keiner mehr sich über was anderes Gedanken machen, als über solche Tossen im "Dschnungelcamp". Naja, ich sag nur, armes Deutschland.

  • M
    Martin

    ich glaube, die sendung hat mit langhans' teilnahme genau das erreicht, was sie wollte. nun akzeptiert sogar schon die von mir sonst so geschätzte taz diesen schrott und sucht krampfhaft nach positiven aspekten. zum heulen.

  • MH
    Matt Heil

    @ Ein Fan

    "Ich muss sagen, ich war sehr überrascht, Rainer Langhans ruht wirklich in sich"

     

    Isser vielleicht schon tot (und keiner hat es mitgekriegt)?

     

    Ein Dschungelcamp mit Überlebenden ist ohnehin kein richtiges Dschungelcamp.

  • J
    Jörg

    Warum diese Verachtung? Ganz einfach. Neid. 99% der Leute die sich beschweren wären lieber selber eine/r dieser Menschen über die berichtet wird, als nur ein Kommentar unter einem Taz Artikel, die keiner kennt/liest.

  • UF
    Ulrich Fuchs

    Wo ist der Bus, mit den Leuten, die das interessiert?

  • C
    Carlo

    Ich schließe mich meinen Vorrednern an: sehr gut geschriebener Artikel. on point.

  • L
    los

    diese kolummne zeigt sehr gut das dilemma mancher 68er, besonders derer die es zu einer gewissen popularität geschafft haben. alles schön und gut reden auch wenn es noch so einher mit dem damals verhassten system geht. Alles wogegen man sich vorher noch gestreubt hat wird jetzt selbst benutzt und zur lächerlichkeit hin zelebriert.das ist wirklich ein gewisses armutszeugnis

  • F
    Frank

    Ich lehe die Pruefung ab!

     

    Bravo. Das war das Beste, eine Premiere, und genau die richtige Antwort.

    Prompt kam das Echo.

    So nicht! Arbeitsverweigerung! Wenn du nein sagen tust, schaedigst du uns alle!

     

    Nur, die Regeln hat RTL gemacht.

    Wer nicht spurt, der soll auch nicht essen.

    Dagegen sollte und kann man was machen! Holt euch die Lebensmittel und schmeisst den Dicken und die Bloede von der Haengebruecke.

     

    liebe Gruesse

    Dr. Bill

  • N
    Neutronenschnecke

    Würde RTL eine Hetzendung gegen Kernenergie bringen fänden alle den Sender plötzlich ganz toll und würden dafür sogar einen neuen Fernseher kaufen. Der natürlich nur mit Solar/Windkraftstrom läuft und falls der zu teuer ist einen Einfüllstutzen für BP-Sprit hat.

  • Q
    Querulant

    Und trotzdem ist die Sendung scheiße, wie der ganze Rest des Privatfernsehens mit ihren (Pseudo)-Reality-Shows, Casting-Sendungen und Pseudo-Prominenten-Verwurschtung...

  • EF
    Ein Fan

    Liebe Frau Winkelmann,

    zu ihrem Artikel kann ich nur sagen....Respekt!

    Sehr gut auf den Punkt gebracht.

    Ich habe bis jetzt noch nie Dschungelcamp gesehen

    da mich sowas sonst nur an einer gewissen Stelle tangiert aber als ich hörte das Rainer Langhans einzieht habe ich auch eingeschalten.

    Ich muss sagen, ich war sehr überrascht, Rainer Langhans ruht wirklich in sich, da können sich andere mal ne Scheibe abschneiden aus der Ecke der Selbstgerechten und anderer Neider.

  • K
    kampfstrampler

    Diese grandiose Invektive, verehrte Frau Winkelmann, ist die beste, die ich seit langem gelesen habe. Manchmal tut Polemik eben not.

  • 4
    4711-0815

    Ist das ein Scherz?

     

    Ihr fragt Eure Leser, ob sie den Quatsch in "ihrer" Zeitung lesen wollen oder nicht. Sie wollen mehrheitlich nicht. Und Ihr sagt ihnen dann wie doof sie sind und schreibt lustig weiter wie toll diese Beklopptensendung doch ist?

  • D
    duke

    Was ist dieses Dschungelcamp und wer ist dieser RTL?

  • A
    atypixx

    E C H T guter Artikel, Frau Winkelmann. Nur ein kleiner Kritikpunkt: Ihre Huldigung der Moderatoren passt nicht so ganz ins Bild. Warum sind diese in ihrer chronisch zelebrierten Verachtung so liebenswert?