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Kolumne Die Lage am LagoAus! Aus! Aus!

Der Abschied naht. Die Bar im Pressezentrum ist schon abgebaut. Wo nur bekommen wir Journalisten demnächst unseren Käsekuchen und die Fertigsuppe her.

TENERO taz Aufbruchstimmung in Tenero. Aus dem Pressezentrum mit dem grünen Kunstrasenteppich wird wieder eine Turnhalle. Wir beobachten, wie mancher Kollege beim Gang zur Kaffeetheke ins Grübeln gerät. Das sah doch gestern noch anders aus. Die Bar ist über Nacht abgebaut worden. Ein Kühlschrank steht noch da. Es gibt nur noch Cola Light. Wir überlegen, ob es uns an etwas gefehlt hat in den letzten zwei Wochen. Der DFB hat uns gut versorgt, stellen wir fest. Er hat Käsekuchen verschenken und Fertigsuppe für uns aufwärmen lassen.

Bild: taz

Andreas Rüttenauer ist Sportredakteur der taz und belagerte die letzen zwei Wochen mit vielen Kollegen der Zunft das deutsche Trainingslager.

Er hat uns, sogar wenn wir das gar nicht wollten, Oliver Bierhoff vorgesetzt. Er hat Interviewwünsche kritisch geprüft und die Ablehnungen wohl begründet ("Das geht heute nicht, das müssen Sie verstehen"). Vorbei, sagt einer von uns und stolpert über einen Basketballkorb, der zum späteren Wiederanbringen an der Hallendecke schon einmal bereitgelegt worden ist. Jetzt nimmt er neben seinen Erinnerungen noch einen blauen Fleck als Andenken an die Zeit mit dem DFB mit nach Hause.

Wir schreiten durch die Halle, die nach dem Abbau der zahlreichen Trennwände immer größer wird. Kisten mit Infomaterial liegen aufgestapelt zum Abtransport bereit. Die EM-Maskottchen lachen uns ein letztes Mal an. Wir schauen uns an. Die EM-Maskottchen, genau. Die haben uns gefehlt. Die waren kein einziges Mal in Tenero. Trix ebenso wenig wie Flix und zusammen schon gar nicht. Wir hören uns bei den Kollegen um. Der DFB, so hören wir, hat keine Interviewtermine mit den rot-weißen Zwillingen vergeben. Immerhin, so beruhigen wir uns, sind andere nicht besser behandelt worden als wir.

Wir schauen uns den Aufkleber aus der Kiste genauer an und können nicht glauben, was uns Tags zuvor von den Organisatoren der EM mitgeteilt wurde. Die Maskottchen, die als Püppchen, Schlüsselanhänger oder eben Aufkleber erworben werden können, sollen sich besser verkauft haben als erwartet. Wir denken an das Pleiteraubtier unserer WM und wundern uns. Fix! Fix! Wir hören, wie ein Vorarbeiter zwei Männer antreibt, die eine Kiste tragen. Einen Maskottchensarg? Tränen laufen über unsere Backen. Auch Monica Lierhaus soll schon abgereist sein. Abschiedsstimmung in Tenero.

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