Kolumbien: Drogenboss an USA ausgeliefert
Kolumbien hat den Kopf des Verbrechersyndikats „Clan del Golfo“ an die USA ausgeliefert. Dort soll sich Dairo Antonio Úsuga David alias Otoniel vor drei Bundesgerichten verantworten. Kolumbiens Präsident Iván Duque erklärte, dass sich der gefürchtete Drogenboss nur mit Pablo Escobar vergleichen lasse, dem in den 1990er Jahren getöteten Ex-Anführer des Medellín-Kartells. Otoniel sei nicht nur der gefährlichste Drogenschmuggler der Welt, sondern ein Mörder von führenden Aktivisten, ein Missbraucher von Jungen und Mädchen sowie Mörder von Polizisten, sagte der Staatschef. Der einst als Warlord in ländlichen Gebieten aktive Otoniel war vor seiner Festsetzung mehr als zehn Jahre auf der Flucht. Dies gelang ihm durch systematische Bestechung von Staatsbeamten und seine Nähe zu rechts- und linksradikalen Kämpfern. Am Mittwoch wurde er in Handschellen mit Helm und kugelsicherer Weste von einem Gefängnis in Bogotá auf einen massiv bewachten Militärflugplatz gebracht. Erstmals wurde 2009 gegen ihn Anklage vor einem Bundesgericht in Manhattan erhoben. (afp)
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