: Kollateralschaden der Globalisierung
betr.: Horst Köhler kritisiert Managergehälter
Da sieht doch tatsächlich der höchste Repräsentant unseres Staates den Zusammenhalt unserer Gesellschaft durch die maßlose Selbstbedienungsmentalität unserer Manager gefährdet (Porsche-Chef Wiedeking erhält in 2007 rund 50 Millionen Euro für seine Vorstandstätigkeit, der Vorstand der Deutschen Bahn hat sich eine Gehaltserhöhung um schlappe 300 Prozent bewilligt). Das ist doch nun wirklich die Spitze des Populismus. Besagter Herr Köhler nämlich ist doch einer der Protagonisten und politischen Steigbügelhalter genau dieser „Leistungsträger“, „Vorbilder“ und Meinungsmacher im Lande, die die zunehmende Verarmung und Verelendung immer größerer Bevölkerungsgruppen lediglich als Kollateralschaden einer segensreichen Globalisierung sehen und die betroffenen Menschen in einer an Zynismus nicht mehr zu überbietenden Weise unter „Anpassungslasten“ subsumieren. HELMUT MALMES, Stolberg
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