Klimawandel bedroht Wirtschaft

LONDON rtr ■ Ein britischer Regierungsbericht hat vor Untätigkeit im Kampf gegen die Erderwärmung gewarnt. Diese könnte langfristig auch eine neue Weltwirtschaftskrise heraufbeschwören, mahnt der frühere Weltbank Ökonom Nicholas Stern in seinem für Premierminister Tony Blair ausgearbeiteten 700-seitigen Bericht, der heute veröffentlicht werden soll. Falls beim Klimaschutz nicht umgesteuert werde, könne es langfristig zu katastrophalen sozialen und ökonomischen Folgen kommen, die durchaus das Ausmaß der Weltwirtschaftskrise der frühen Dreißigerjahre des vorigen Jahrhunderts annehmen könnten, warnt Stern. Durch abschmelzende Gletscher würden Überflutungen zunehmen und sich zugleich die Wasserreserven verringern. Ein Sechstel der Weltbevölkerung werde dies dann drastisch zu spüren bekommen. In Afrika würden hunderte Millionen Menschen ihre Ernten verlieren. Mit dem Bericht widerspricht Stern indirekt US-Präsident George W. Bush, der aus dem Klimaschutzprotokoll von Kioto mit der Begründung ausgestiegen war, das Abkommen koste zu viele US-Arbeitsplätze.