piwik no script img

Klimaschutz im KoalitionsvertragGeld für Entwicklungsländer

Beim Klimaschutz verabreden Union und FDP ambitionierte Ziele: Eingespart werden sollen 40 Prozent bis 2020 - wenn die anderen Staaten mitmachen.

Die anderen Länder - hier China - sollen mitmachen, sagt die Bundesregierung. Bild: dpa

BERLIN taz | "Wir setzen uns für ein anspruchsvolles Klimaschutzabkommen ein, das die Schwellenländer mit nachprüfbaren Verpflichtungen einbezieht." Das steht im Entwurf des Koalitionsvertrages (Stand Dienstag, 13 Uhr), der der taz vorliegt. "Wir werden die Entwicklungsländer bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Bewältigung seiner Folgen stärker unterstützen." Deutschland sei zu einer "angemessenen" Finanzierung von Technologietransfer-, Waldschutz- und Anpassungsprojekten bereit.

FDP und Union bekennen sich im Entwurf außerdem zu dem Ziel, die Erderwärmung auf maximal 2 Grad zu begrenzen. Die Partner verwiesen auf das internationale Ziel der Industriestaaten, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 80 Prozent zu reduzieren. "Wir werden für Deutschland einen konkreten Entwicklungspfad festlegen und bekräftigen unser Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken", heiß es in dem Text weiter.

Zwei anspruchsvolle Punkte: Zum einen lautet das deutsche Klimaziel bislang 40 Prozent, wenn andere Staaten mitmachen. Schwarz-Gelb streicht diese Einschränkung. Zum anderen stocken die Weltklimaverhandlungen zu einem neuen Post-Kioto-Regime gerade bei den Finanztransfers.

Am Dienstag hatten die EU-Finanzminister auf ihrer Ratstagung noch jede Finanzzusage verweigert. Die Weltbank hatte auf der Klimakonferenz in Bangkok einen Finanzbedarf von 51 bis 68 Milliarden Euro jährlich ermittelt, den die Entwicklungsländer brauchen, um sich an die Klimaveränderungen anpassen zu können.

Die Koalitionäre machten auch deutlich, woher das Geld kommen soll. Es gelte, den Emissionshandel weiter auszubauen, hieß es aus dem Büro von Horst Meierhofer, bislang umweltpolitischer Sprecher der FDP. 50 Prozent der so eingespielten Milliarden sollen in den internationalen Klimaschutz fließen. Die Einführung von Klimazöllen und CO2-Abgaben schlossen die Koalitionäre jedenfalls aus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!