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Klima in Deutschland bis 2100Es wird heiß

Weniger Regen, ein Temperaturanstieg um 4 Grad - das sagt ein Klimamodell des Planck-Instituts voraus.

Die Politik versucht schon heute, sich auf den Klimawandel von morgen einzustellen. Bild: ap

Knapp 30 Prozent weniger Regen und im Schnitt 4 Grad wärmer als heute - so könnten die Sommer in Baden-Württemberg im Jahr 2100 aussehen. Im Winter hingegen könnten die Niederschläge im Musterländle um 20 Prozent zunehmen. Was soll das Land nun tun? Wo werden Dämme gebraucht? Wo Wasserspeicher? Auf diese Fragen soll das Klimamodell Remo des Max-Planck-Instituts (MPI) für Meteorologie Auskunft geben, das das Umweltbundesamt (UBA) jetzt veröffentlicht hat. Der Clou: Die Forscher haben meteorologische Karten mit einer Rasterung von zehn mal zehn Kilometern erarbeitet. "Dies erlaubt eine detaillierte Analyse der Muster möglicher regionaler Klimaänderungen", heißt es. Exakter als andere Modelle.

Wer die Karten studiert, kann sehen: In einzelnen Regionen Bayerns und Baden-Württembergs werden die Niederschläge im Sommer um bis zu 40 Prozent abnehmen, was für die Landwirtschaft gravierende Folgen haben dürfte. Getreidearten wie Weizen können dann im Sommer dort eigentlich nicht mehr angebaut werden. Andererseits profitiert die Landwirtschaft von einer längeren Vegetationsperiode aufgrund der steigenden Temperatur, die im Jahresmittel um 2,5 bis 3,5 Grad Celsius klettert, im Winter allein um gut 4 Grad. Zugleich muss sie sich vor immer mehr Schädlingen schützen, deren Ausbreitung das warme Wetter begünstigt.

Das Problem der Prognosen ist allerdings ihre Variationsbreite. So räumt das MPI selbst ein, dass zum Beispiel für den Großraum Berlin ein Szenario eine Niederschlagsabnahme bis 2050 im Winter um 2 Prozent vorhersagt, während ein anderes Szenario ein Minus von 10 Prozent prognostiziert. An einer anderen Stelle verweisen die Forscher darauf, dass ihr Klimamodell Remo im Kontrollvergleich mit Wetterdaten aus der Vergangenheit die Anzahl der Frost- und Eistage im Elbeinzugsgebiet um bis zu 50 Prozent unterschätzt hat. Die Zahl der Hitzetage, Sommertage und Tropennächte werde dagegen gut simuliert.

Jedes Prognosewerkzeug hat eben seine Stärken und Schwächen, wissen Klimaforscher und fordern mehr Geld für die Grundlagenforschung, um möglicherweise irgendwann ein einheitliches Simulationsmodell zu haben. So lange kann die Bundesregierung aber nicht warten, die vom UBA eine Datengrundlage für ihre Klimaanpassungsstrategie erwartet. Deshalb werden dazu nicht nur die Hamburger Ergebnisse, sondern auch drei weitere Projektionen berücksichtigt, die die deutschen Klimaforscher erarbeitet haben.

Die generellen Trends sind dabei nach Auskunft des UBA in allen Studien gleich: Es wird rund 3 Grad wärmer in Deutschland, die Sommer werden trockener, die Winter nasser. Unterschiede gibt es aber beim Blick in die Regionen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) arbeitet zurzeit an einer Zusammenfassung der vier Expertisen. Diese soll im November dem Bundeskabinett vorliegen, das dann über entsprechende klimapolitische Schritte entscheiden will.

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2 Kommentare

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  • DZ
    Dierck Ziegler

    Hoffentlich geht das alles ein bisschen schneller - frier mir hier den Arsch ab!

    Grüße aus dem kalten und regnerischen Hamburg

    Dierck Ziegler

  • K
    Karl

    Warum nur wird für politische Entscheidungen ein, nach Aussagen der Bearbeiter, noch mit erheblicher Fehlerbreite (Welcher Aussagewert?)behaftetes Rechenmodell herangezogen? Handelt es sich dabei um angewandten Delitantismus oder schlicht bösen Willen?

    Warum böser Wille?, ganz einfach: Ein ungenaues Modell dessen Prognosen nicht durch Messungen

    h i n r e i c h e n d überprüfbar sind hat Vorteile.

     

    1. Zeigen sich einmal Übereinstimmungen ist es leicht zu behaupten das zuvor "auch" berechnet zu haben.

    2. Treffen die erreichten Werte nicht die Fehlerbreite des Modells muss dieses eben "verbessert" werden; kein Wort das dann da bisherige Modell unbrauchbar war.

     

    Es git auch schon zu diesem Modellansatz die Behauptung, dass die tatsächliche Evapotranspiration(eine wesentliche Kenngröße des Wasserhaushaltes) keinen Eingang in die Modellierung gefunden haben soll..

    Bewahrheitet sich diese Behauptung dann ist der Ansatz onehin wertlos.

     

    Ein weiterer Kritikpunkt ist die geringe Höhe der Rechenzellenausdehnung über Grund (100 m?) bei einer Fläche vo 10 X 10 km.

     

    Insgesamt sicher keine qualifizierte Grundlage für Sachentscheidungen. Prima geeignet für Willkürmaßnahme jeder Art.

     

    Gruß Karl