Kleine Wortkunde: „Glamping“

Wer Festivals liebt, Zelte aber hasst, kann jetzt Hoffnung schöpfen: Luxuscamping mit Betten, Teppichen und Roomservice schafft Abhilfe.

Eine Glamping-Unterkunft mit Holzterrasse und Sofaecke in Mecklenburg-Vorpommern.

Weniger glamourös, als rustikal: Glamping in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: dpa

Pünktlich zur Festivalsaison rutschen wieder massenweise junge Menschen in prekäre Bedingungen ab. Sie hamstern Dosenravioli wie irre und schleppen abgenutzte Isomatten auf eine Wiese, die sich nach drei Tagen in eine Müllhalde verwandelt. Wem das Line-up eigentlich zusagt, dieser im Mund- und Fäkalgeruch anderer getünchte Lifestyle aber weniger, den wird es freuen zu hören, dass eine neue Form des Zeltens nun auch die edleren Gemüter inkludiert: GLAMPING.

Das sogenannte Portmanteauwort ist eine morphologische Überlappung der beiden Anglizismen „Glamour“ und „Camping“. „Glamour“ geht auf das schottische „glamer“ (Zauberspruch, Verhexung) zurück und bezeichnet heute ein prunkvolles Auftreten, das sich vom Durchschnitt abhebt. „Camping“ wiederum kommt vom lateinischen Substantiv „campus“ (Feld) und bedeutet im Englischen „ein Lager aufschlagen“.

Beim Glamping aber muss man gar nichts aufschlagen, das erledigen nämlich andere. Die großräumigen, mit Teppichen ausgelegten Tipis sind mit frisch bezogenen Betten und schillernder Beleuchtung ausgestattet. Mahlzeiten werden natürlich auch serviert – Luxus gibt’s schließlich nicht aus der Dose.

Und das Schönste an all dem: Glamping-Areas sind örtlich getrennt, sodass Lärm und Geruch vom Pöbel des „freien“ Zeltplatzes weit weg bleiben.

Glamping ist also nicht nur ein exklusives Wohlfühlerlebnis, sondern eine einzigartige Möglichkeit, der Natur näherzukommen. Da sind nur wir, der Himmel – und der Roomservice. Sonst nichts.

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