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Kleine Weltausstellung

■ Der 10. „Bremer Sommer“ kommt: Ab nächsten Freitag locken Musik, Kunstgewerbe und Kulinarisches aus 38 Nationen rund um den Dom

rüher war ab Samstag nachmittag in der Bremer Innenstadt der Hund erfroren“, klagt Helmut Zorn vom Einzelhandelsverband Nordsee e.V. auf der gestrigen Pressekonferenz. Mit dem Bremer Sommer, einem qualitätvollen mehrtägigen Programm mit Musik, Tanz und internationalen kulinarischen Spezialitäten habe man das ändern wollen. Mittlerweile feiert der Bremer Sommer rund um den Roland seinen 10. Geburtstag. Gäste aus 38 Nationen sind ab nächsten Freitag in der Stadt, um die BremerInnen beispielsweise mit afrikanischem Funk und Reggae, rumänischer Folklore und Akrobatik zu begeistern. Das Programm ist umfangreich: Aus Algerien an die Weser kommt Hamid Barudi, einer der bekanntesten Sänger seines Landes; aus Spanien wird die Flamencosängerin Mayte Martin erwartet. Italien ist mit der Gruppe „Boh“ vertreten, die sich als Vorgruppe der „Simple Minds“ hervorgetan hat. Und aus Afrika kommen „Mokolé“ und „Soloéne“ mit heimatlichen Klängen. Aus dem rumänischen Temesvar kommen die „Virtuossii Timisorii“, drei Tanzpaare nebst Ein-Mann-Orchester.

Veranstaltet wird der Bremer Sommer auch in diesem Jahr vom Großmarkt Bremen. Er liefert die Stände und kümmert sich um die Organisation – immaterielle Hilfestellung. Finanziert wird das Spektakel ausschließlich aus den Standmieten – von der Stadt Bremen gibt's keine müde Mark. Marktmeisterin Heike Wagner fühlt sich deshalb ein bißchen ungerecht behandelt: „Die Breminale wird doch auch bezuschußt.“ Benachteilt fühlt man sich auch von der Berichterstattung über den Bremer Sommer. Helmut Zorn: „Man muß viel mehr betonen, daß sich so eine Veranstaltung nur auf die Beine stellen läßt, wenn auch für Einnahmen durch Verzehr gesorgt ist“. Und vom Stadtfest, der rein kommerziell ausgerichteten Nachahmung des Bremer Sommers, will man sich distanzieren: „Darauf würden wir gerne verzichten“, sagt Helmut Zorn.

In die tollen Tage auf dem Marktplatz und dem Liebfrauenkirchhof integriert ist „Stein auf Stein“, eine Bauhütte für Kinder am Dom. Ab 31. Juli legen die Kids Hand an und sollen, während sie an einer 3,50 Meter hohen Kuppeldach-Konstruktion werkeln, erfahren, wie ein Haus entsteht. Teilweise bringen die Kids aus Kattenturm, Tenever und Huchting vorgefertigte Bauteile gleich mit zur Bauhütte. „Es klingt unglaublich, aber manche der Sechs- bis Elfjährigen sind noch nie in ihrem Leben in der Bremer Innenstadt gewesen“, sagt Barbara Meißner. Mitbauen dürfen aber alle, die zufällig vorbeikommen. Sie sollen es sogar. Denn ein durchaus gewollter Nebeneffekt des Kinderkulturprojektes ist, daß die Eltern allerhand konsumieren, während die Kids gar nicht mehr loskommen von der Bauhütte. 30.000 Mark hat Quartier e.V., zuständig für die „Stein auf Stein“-Aktion, bei der Bildungssenatorin und dem Fonds Soziokultur lockergemacht, Holz und Nägel steuerten private Firmen bei.

Sogar Nörglern, die bei Stadtfesten bloß ans Müllaufkommen denken, nimmt Heike Wagner den Wind aus den Segeln: „Auch ohne daß es eine gesetzliche Verordnung gibt, benutzen wir nur noch Mehrweggeschirr beim Bremer Sommer. Wir legen Wert auf eine saubere Veranstaltung.“ Mu

Eröffnung: Marktplatz, 26.7., 12 Uhr; „Stein auf Stein“ 31.7.-4.8., tägl. 14-18 Uhr.

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