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Archiv-Artikel

Klaus Augenthaler, Trainer des VfL Wolfsburg Auge zu und durch

Klaus Augenthaler, 49, trainiert den VfL Wolfsburg. Seine Trainerkarriere begann er als Co-Trainer beim FC Bayern.  F: dpa

Eine Frage blieb. Eine Frage, die Klaus Augenthaler nicht selbst beantworten konnte. Würde sein VfL Wolfsburg doch noch den Gang in die Zweite Liga antreten müssen? Fünf Minuten vor Schluss gab sein Stürmer Diego Klimowicz die entscheidende Antwort und erzielte das 2:2 gegen Aachen. Wolfsburg bleibt drin. Es hätte durchaus ins Auge gehen können.

Ist es nicht, aber „Auge“ wird trotzdem gehen. Das Kapitel Augenthaler in Wolfsburg scheint beendet. Diverse Nachfolgekandidaten geistern bereits durch die Medien. Und der Trainer selbst wirkt lustlos, als hätte er abgeschlossen mit dem Verein, bei dem er in anderthalb Jahren als Trainer nicht viel erreichen konnte. „Es gibt zwei Sachen im Leben. Jeder muss mal sterben. Und als Trainer wird man irgendwann entlassen“, sagt er. Durchhalteparolen klingen anders.

Nun wird der Weltmeister-Libero von 1990 weiterziehen. Zu einem der größeren Klubs, der in der Bundesliga oben mit- und auch international spielen will, wird ihn sein Weg wohl eher nicht führen. Zu bescheiden liest sich Augenthalers Werdegang als Trainer im Vergleich zu seiner einmalig erfolgreichen Karriere als Spieler. Mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt sich der Trainer Augenthaler zwischen den Plätzen achtzehn und neun. Mittelmaß und Abstiegskampf.

Den 1. FC Nürnberg führte er 2000 erst in die Bundesliga und 2003 auf einen Abstiegsplatz. Bayer Leverkusen wiederum durfte er im selben Jahr vor dem Abstieg retten und wurde dort im September 2005 entlassen. Und in Wolfsburg ist das Ende absehbar. Irgendwo wird der bärbeißige Münchner trotzdem unterkommen. Er ist schließlich, das hat nicht erst sein 42-Sekunden-Monodialog gezeigt, eine echte Attraktion. Aber inwiefern genau? Diese Frage kann nur einer stellen und beantworten.

Lucas Vogelsang