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Archiv-Artikel

Klassische „Instandbesetzung“

betr.: „Mauerkreuze. Der Prozess“, Kommentar von Philipp Gessler, taz vom 17. 3. 05

Da meldet sich endlich einmal „die Zivilgesellschaft“ zu Wort und errichtet auf eigene Kosten und nach eigenem Geschmack ein „wildes“ Denkmal, weil die Bürokratie das nicht kann oder nicht will – und nun ist’s auch wieder nicht recht. Dabei handelt es sich doch um eine klassische „Instandbesetzung“ eines historischen Ortes.

Dass solche Privatinitiativen nicht unbedingt ausgewogen, geschmackvoll und stilsicher sind, sollte einen taz-Mitarbeiter eigentlich am wenigsten stören. Die Frau Hildebrandt – übrigens eine Ukrainerin, wenn ich richtig informiert bin – hat eine Initiative gezeigt, die im preußischen links-alternativen Berlin natürlich auf heftigste Ablehnung stößt. Da könnte ja jeder kommen und einfach so ohne Vorschriften, Gutachten, Wettbewerbe, Bebauungspläne und Senats- bzw. Bundesknete ein Denkmal errichten.

Ja, wo sind wir denn? ANDREAS THOMSEN, Essen