: Klare Worte
■ betr.: „Lustvolle Ungewißheit“, taz vom 24. 9. 96
[...] Klare Worte in einem völlig nebulösen Verfahren. Das war dringend notwendig.
[...] Die von Oliver Tolmein angesprochene Notwendigkeit einer Parteilichkeit für Safwan Eid kann nur im Zusammenhang mit der Parteilichkeit für alle Betroffenen einen Sinn machen. Und genau diese fehlt in der taz. Von ihnen ist so gut wie keine Rede mehr, obwohl sie es sind, denen das Recht auf ein nach allen Seiten offenes Ermittlungsverfahren zusteht. Statt dessen werden sie lediglich unter dem Aspekt der „Zeugen“ herangezogen, von denen der Nigerianer Victor A. bereits abgeschoben wurde. Auch für die anderen ist der Aufenthalt gefährdet.
Das menschliche Schicksal spielt keine Rolle, nur noch die Frage, ob es nun „nachweislich“ kein deutscher Täter war oder ob der Verdacht an der rechtsradikalen Szene hängenbleibt. Auch wenn Safwan Eid für schuldig befunden werden sollte – Zweifel werden bleiben, gerade weil der jetzt Angeklagte so schnell aus dem Kreis der Opfer heraus präsentiert wurde und die Ermittlungen in andere Richtungen eingestellt wurden, weil es einen Beschuldigten gibt. [...] Angelika Voß, Dortmund
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