Nachgefragt: Klar für Bremen
■ Beck's-Sprecher Peter Führing über Kapazitäten außerhalb der Neustadt
Bremerhaven kann sich über eine Neuansiedlung freuen – oder auch nicht. Gestern hieß es noch aus dem Finanzressort, Beck und Co. wolle unbedingt eine neue Abfüllanlage für Export-Bier auf dem Gelände der ehemaligen Carl-Schurz-Kaserne errichten, weil der Platz in der Neustadt zu klein geworden sei. Nur: So weit scheint das Unternehmen noch gar nicht zu sein. Ein Sprecher dementierte gleich die halbe Vollzugsmeldung. Wir fragten nach.
taz: Wenn man den Nachrichten aus dem Senat Glauben schenken kann, dann will Beck's unbedingt in Bremerhaven investieren. Sie haben dagegen gesagt, das sei überhaupt noch nicht spruchreif. Wie paßt das denn zusammen?
Peter Führing, Beck's-Pressesprecher: Tatsache ist, daß der Bierabsatz von Beck und Co. in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist...
...insbesondere der Export...
...genau, aber Beck's Inland hat sich auch ganz ordentlich entwickelt. Das hat zur Folge, daß unsere Brau- und Abfüll-Kapazitäten auf dem Gelände in der Neustadt nahezu ausgeschöpft sind. Vor diesem Hintergrund prüfen wir verschiedene Alternativen, wie wir unsere Kapazitäten erweitern können. Wir haben 1994 von Kraft Jacobs Suchard ein Grundstück am Deich 31-38 gekauft, das ragte wie eine Insel in unser Brauereigelände. Die Bauten sind dort abgerissen, und die Fläche läßt sich für so eine Kapazitätserweiterung nutzen.
Dieses Gelände ist jetzt auch in der Diskussion.
Daß wir dieses Gelände für eine Erweiterung nutzen, das ist unbestritten. Es gibt nur verschiedene Alternativen, wie man diesen Zuwachs anlegt. Wir müssen uns Gedanken machen, in welcher Form wir ein neues Sudhaus und neue Abfüllanlagen schaffen. Das muß ja zu den vorhandenen Anlagen passen.
Das KJS-Gelände steht aber nicht für eine reine Export-Abfüllanlage zur Verfügung?
Mit diesem Grundstück können wir letztlich alles machen. Aber es gibt in der Tat verschiedene Möglichkeiten, wie wir diese neuen Kapazitäten realisieren.
Und eine davon ist eine neue Export-Abfüllanlage in Bremerhaven.
Das wird auch untersucht. Es würde einiges dafür sprechen, in Bremerhaven wird das Export-Bier ja endgültig verladen. Wenn nicht Bremen, dann macht nur Bremerhaven Sinn.
Alternativen außerhalb des Landes Bremen sind nicht in der Diskussion?
Nein. Ausdrücklich und eindeutig: Bei jeder dieser Alternativen: Nein. Es ist eine klare unternehmerische Entscheidung für den Standort Bremen.
Bis wann wird denn entschieden, wo die neuen Anlagen hinkommen, möglicherweise auch in Bremerhaven?
Ich vermute, daß die Entscheidung so in sechs bis acht Wochen fällt. Fragen: J.G.
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